(pen) „Informationsveranstaltungen zu Berufsperspektiven, Bewerbungsplanung und -training, Einzelinterviews, individuelle Beratungen, Besuche von Betrieben oder auch freiwillige Praktika. Diese Beispiele zeigen wie vielfältig die Angebote zur Berufsorientierung sind, die wir mit dem Projekt ´startbahn_zukunft´ Schülerinnen und Schülern der neunten und zehnten Klassen in Hauptschulen machen können.“ Diese Einschätzung teilten Landrat Dr. Arnim Brux, Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen, Jochen Winter, Geschäftsführer der AWO Unterbezirk Ennepe-Ruhr, Achim Battenberg von der VHS Ennepe-Ruhr Süd und Meinolf Melcher vom Kolping Bildungszentren Ruhr bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages im Schwelmer Kreishaus. Passend: Die Unterschriften wurden in der gerade laufenden „Woche der Ausbildung“ geleistet.
In diesem Jahr haben sich die Hauptschulen in Breckerfeld, Ennepetal Schwelm, Wetter/Ruhr und Witten entschlossen, ihren Schülern mit „startbahn_zukunft“ die ersten Schritte auf dem Weg mit den Stationen Berufswahl, Ausbildung und Arbeitsleben zu erleichtern. „Basis der Arbeit ist ein Ansatz, der sich an den Stärken der Jugendlichen orientiert. Schüler, die ihre Fähigkeiten und Interessen kennen, gehen das Thema Berufswahl deutlich motivierter an. Wichtig ist dabei natürlich, mit den Schülern eine für sie machbare Perspektive zu entwickeln und gegebenenfalls unrealistische Wünsche so zu hinterfragen, dass sie nicht entmutigt werden“, macht Nicole von Gersum, Projektverantwortliche im Bildungsbüro des Ennepe-Ruhr-Kreises deutlich.
Ziel ist es, die Schüler im Zusammenspiel von Schule, Firmen und weiterer Netzwerkpartner systematisch auf eine duale Ausbildung unmittelbar nach Erreichen ihres Schulabschlusses vorzubereiten. So erfahren sie auch im Unterricht von Berufsberatern und Unternehmensvertretern welche Wege sich für sie anbieten, sie erstellen eine komplette Bewerbungsmappe, die sie an Ausbildungsbetriebe schicken können, und sie üben ein Vorstellungsgespräch inhaltlich vorzubereiten und möglichst erfolgreich zu führen.
„Ganz wichtig“, so von Gersum, „sind die Kontakte zwischen den Unternehmen und an Ausbildung interessierten Schülern, die das Projekt möglich macht. Betriebe können auf diese Weise bereits im Vorfeld mögliche Bewerber, deren Fähigkeiten und Begabungen kennen lernen, Gleichzeitig wecken die Praxiskontakte und -erfahrungen Begeisterung und Motivation bei den Jugendlichen.“
Koordiniert wird das Projekt vom regionalen Bildungsbüro des Ennepe-Ruhr-Kreises, gefördert wird es aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit. Eine 50-prozentige Kofinanzierung übernehmen die Träger der teilnehmenden Schulen beziehungsweise als Förderer die Stadtsparkassen Wetter/Ruhr und Witten.
„Für die einzelnen Projektmodule und für die Betreuung der Schüler konnten wir mit dem Berufsförderungszentrum Witten/Wetter (Kolping), mit der AWO Ennepe-Ruhr und mit der VHS-Ennepe-Ruhr Süd erfreulicherweise drei versierte und engagierte Institutionen gewinnen. Alle drei stellen seit vielen Jahren ihre besondere Kompetenz auf dem Feld der Berufsorientierung unter Beweis“, blickt Brux der Auflage 2014 optimistisch entgegen.
Stichwort „startbahn_zukunft“ im Ennepe-Ruhr-Kreis
Das Berufsorientierungsprojekt wird seit 2011 an Hauptschulen im Ennepe-Ruhr-Kreis angeboten. Insgesamt haben bisher 636 Schüler teilgenommen. Eine direkte zahlenmäßige Ableitung eines Erfolges ist nur schwer möglich, da verschiedenste Faktoren die Quote des direkten Überganges von der Schule in den Beruf beeinflussen. Befragungen der Teilnehmer in den Jahren 2011 und 2012 haben aber gezeigt: 84 Prozent bewerten „startbahn_zukunft“ als hilfreich für ihre Berufsplanung und empfanden ihre Erfahrungen als sehr positiv.