(pen) Das mit Metallen stark belastete Wasser in einem Rückhaltebecken in Sprockhövel soll in zwei Stufen gereinigt werden. Wie die untere Wasserbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises mitteilt, wird das Wasser im ersten Schritt im Teich behandelt. Über einen Zeitraum von gut zwei Wochen wird es neutralisiert werden. Um das zu erreichen, gilt es, den pH-Wert anzuheben und auf dieser Weise dafür zu sorgen, dass sich die im Wasser gelösten Metalle wie Eisen, Aluminium, Zink und Nickel im Schlamm absetzen.
Nach weiteren Analysen wird das vorbehandelte, aber noch nicht vollständig gereinigte Wasser zur Kläranlage in Gevelsberg gepumpt und dort abschließend soweit gereinigt, dass eine schadlose Gewässereinleitung wieder möglich ist. Gefahren für die Bevölkerung sind mit dem jetzt gewählten zweistufigen Verfahren nicht verbunden. „Die umweltschädlichen Belastungen werden sich im Schlamm sammeln, das Wasser fließt über die Schmutzwasserkanalisation Richtung Gevelsberg und die Kläranlage ist technisch in der Lage, mit den Restschadstoffen fertig zu werden“, so Wolfgang Flender, Leiter der unteren Wasserbehörde. Gleichzeitig erinnert er allerdings an die bereits ausgesprochene Warnung, die Absperrung am Hochwasserrückhaltebecken auch während der für die nächsten Wochen geplanten Sanierungsarbeiten zu beachten. Nach wie vor gelte: Mensch und Tier sollten den direkten Kontakt mit dem im Becken befindlichen Wasser vermeiden.
Die für das Abpumpen erforderliche Anlage sollen zeitnah errichtet werden. „Um das Becken vollständig zu leeren, werden die Pumpen gut drei Wochen laufen müssen“, heißt es aus dem Kreishaus. Ab diesem Zeitpunkt richtet die untere Wasserbehörde ihre volle Aufmerksamkeit auf den Schlamm am Teichboden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird auch dieser entsorgt werden müssen, das dafür notwendige Konzept ist in Vorbereitung. Gleiches gilt für die Untersuchungen des Seegrundes unterhalb des Schlammes.
Zur Erinnerung: Während das Hochwasserrückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Kubikmetern normalerweise dafür da ist, um bei Niederschlägen das Regenwasser der umliegenden Autobahnen und der kommunalen Niederschlagsentwässerung aufzunehmen und abzuleiten, diente es bei einem Großbrand in einem Industriebetrieb Ende März quasi als Auffangbecken für Löschwasser und freigesetzte Chemikalien. Mehrere tausend Kubikmeter stark belasteten Wassers wurden so daran gehindert abzufließen und erhebliche Umweltschäden im unteren Verlauf der Stefansbecke zu verursachen. Aktuell fließt dank einer eingerichteten Rohrleitung kein weiteres Wasser in den Teich, der Zufluss der Stefansbecke wurde umgeleitet. Zudem gilt: Der Abfluss ist geschlossen, Messungen zeigen: Belastungen unterhalb des Beckens sowie des Grundwassers sind Fehlanzeige.