(pen) Wie schaffe ich nach der Schule den Einstieg in Ausbildung und Berufsleben? Welche Anschlussmöglichkeiten und Perspektiven bieten sich mir? Wie sollte ich mich wann wo bewerben? Antworten auf diese und weitere Fragen suchten die Schüler der Hauptschule Wetter/Ruhr jetzt gemeinsam mit Birgit Bönninger vom Berufsförderungszentrum Witten/Wetter der Kolping-Bildungszentren Ruhr, Carmen Faehrmann, Berufsberater der Agentur für Arbeit und Michael Kiwall, Obermeister der Maler-Innung Hagen.
Ihr Besuch fand im Rahmen des Berufsorientierungsprojektes „startbahn_zukunft“ statt. Dieses wird seit 2011 an Hauptschulen im Ennepe-Ruhr-Kreis angeboten und hat in den letzten drei Jahren 636 Schüler erreicht. „2014 sind neben der Hauptschule Wetter auch die aus Breckerfeld, Ennepetal Schwelm und Witten, hier sind es gleich zwei, dabei“, berichtet Nicole von Gersum vom Bildungsbüro des Ennepe-Ruhr-Kreises. Kreisweit rechnet sie in diesem Jahr mit bis zu 175 Teilnehmern.
Zu Beginn steht an jeder der sechs Schulen eine Informationsveranstaltung auf dem Stundenplan, die die Aspekte Berufsperspektiven und Bewerbungsplanung aufgreift. „Eine wichtige Rolle spielen hier die Praktiker, die den Schülern die Dinge aus ihrer Sicht als Unternehmer schildern“, so von Gersum. Dafür konnten neben Kiwall gewonnen werden: Kai Windhövel (Tischlerei Korthaus/Hauptschule Breckerfeld), Dirk Angermann (Technische Betriebe Schwelm/Hauptschule Schwelm), Stefan Bannach (Handwerkskammer Dortmund/Hauptschule Ennepetal und Overberg in Witten) sowie für die Hauptschule Freiligrath in Witten Michael Flügge, Lehrlingswart der Zimmerer Innung der Kreishandwerkerschaft Ruhr, und Jürgen Niedereichholz vom Handwerksbetrieb Minnhard Meewes.
Ziel von „startbahn_zukunft“ ist es, die Schüler im Zusammenspiel von Schule, Firmen und weiterer Netzwerkpartner systematisch auf eine duale Ausbildung unmittelbar nach Erreichen ihres Schulabschlusses vorzubereiten. „Dazu steht neben Theorie vor allem Praxis auf dem Programm. Dazu zählen Bewerbungstraining ebenso wie Besuche von Betrieben und freiwillige Praktika. Es sind diese Praxiskontakte und -erfahrungen, die Begeisterung und Motivation bei den Jugendlichen wecken“, berichtet von Gersum. Und: Neben informativen Einheiten im Klassenverbund werden in Beratungen und Interviews auch sehr stark auf jeden Einzelnen und seine Fähigkeiten geschaut. „Wichtig ist dabei natürlich, mit den Schülern eine für sie machbare Perspektive zu entwickeln und gegebenenfalls unrealistische Wünsche so zu hinterfragen, dass sie nicht entmutigt werden“, macht von Gersum deutlich.
Stichwort „startbahn_zukunft“
Der für 2014 gültige Kooperationsvertrag wurde im Schwelmer Kreishaus von Landrat Dr. Arnim Brux, Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen, Jochen Winter, Geschäftsführer der AWO Unterbezirk Ennepe-Ruhr, Achim Battenberg von der VHS Ennepe-Ruhr Süd und Meinolf Melcher vom Kolping Bildungszentren Ruhr unterzeichnet. Koordiniert wird das Projekt vom regionalen Bildungsbüro des Ennepe-Ruhr-Kreises, gefördert wird es aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit. Eine 50-prozentige Kofinanzierung übernehmen die Träger der teilnehmenden Schulen beziehungsweise als Förderer die Stadtsparkassen Wetter/Ruhr und Witten.
Wie in den Vorjahren gilt: Eine direkte zahlenmäßige Ableitung eines Erfolges wird auch 2014 nur schwer möglich sein. Schließlich wird die Quote des direkten Überganges von der Schule in den Beruf von verschiedensten Faktoren beeinflusst. Befragungen der Teilnehmer in den Jahren 2011 und 2012 haben aber gezeigt: 84 Prozent bewerten „startbahn_zukunft“ als hilfreich für ihre Berufsplanung und empfanden ihre Erfahrungen als sehr positiv.