Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 30. April 2014

Europa: Salongespräch - Die Rolle von Kunst und Museum

Internationales Kunstprojekt im Bocholter TextilWerk

Bocholt (PID).

Darf Kunst denn einfach nur schön sein? Diesen und anderen Fragen gingen die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Gästen und Vertretern des LWL-TextilWerks beim Salongespräch „Kunst verbindet“ am Dienstag, 29. April 2014 ,im TextilWerk nach. Martin Schmidt, wissenschaftlicher Referent des Museums, lud zur Diskussion mit zwei spannenden Positionen ein: Auf der einen Seite die Künstlerinnen und Künstler auf der anderen Seite das Museum.

„Gebt mir ein Museum und ich werde die Gesellschaft  verändern!“ – dieses Zitat war der Auftakt zur angeregten Diskussion rund um die Bedeutung von Kunst. „Kunst muss nicht generell ins Museum – ich möchte so überraschen.“, sagte die Bocholter Künstlerin Christa Maria Kirch. In Museen finden sich oft nur „tote“ Künstlerinnen und Künstler, so eine andere Meinung. Bärbel Möllmann, Kuratorin des internationalen Kunstimpulsprojektes, gab dazu einige Zahlen:  80 Prozent der Kunstwerke in Museen stammen von Männern; 80 Prozent der Motive stellen Frauen dar. Dabei ist die Mehrheit der weltweit Kunstschaffenden weiblich.

Gefragt wurde auch, ob Museen nicht den Auftrag haben, das zu präsentieren, was es an Kunst gibt, wie vielfältig sie sich darstellt und was zu zeigen wert ist? „Im Museum kann man sicher sein“, so Martin Schmidt, „dass jemand eine Auswahl für die Besucherinnen und Besucher getroffen hat.“ Einschränkungen oder gar einen Zensur, so erklärte er den internationalen Gästen, gäbe es dabei nicht. Lediglich der Jugendschutz, Tierschutz oder auch z. B. die Menschenrechte müssten beachtet werden.

Die Künstlerinnen und Künstler diskutierten damit auch die Fragen, dass für die Museen die Kunstwerke eher „eine Sensation“, neu und „irgendwie“ laut sein und erstaunen müssen. „Wir machen Kunst -“, so waren sie sich viele einig,  „die Museen erheben für die meisten diese Kunst zu etwas besonderen.“ Dabei gilt bis heute noch die alte Regel; Je kleiner die Museen, umso weniger Chancen – je größer die Museen, umso mehr Chancen.

Mit der Frage, was sich Gäste, Künstlerinnen und Künstler aber auch die offizielle Vertreter z. B. der Stadt Bocholt wünschen, endete das Salongespräch. Eine Antwort galt für alle: Dieses Projekt darf nicht einmalig bleiben! Die Zusammenarbeit der Künstler, der Aufenthalt in den Gastfamilien, die vielen Gespräche untereinander und mit den Besucherinnen und Besuchern gehören zu den Highlights dieser besonderen Woche.

Am Schluss gab es noch ein besonderes Bonbon für die Anwesenden. Der Soundpainter (=Klangmaler) Bent Bogedal Christoffersen lud alle ein, sich an einem Kunstwerk zu beteiligen. Mit Tönen und Windgeräuschen „dirigierte“ er die Gäste und erzeugte so Klangwelten, die sicherlich einmalig in den Gemäuern des alten TextilWerks bleiben werden.

Wer im Übrigen selbst die Ergebnisse aus diesem internationalen Kunstprojekt sehen möchte, ist herzlich eingeladen, dieses beim 2. Internationalen Familienfest am 1. Mai 2014 zu tun. An diesem Tag finden Führungen durch die „Open Studios“ um 11 und 14:30 Uhr statt. Beim 2. Internationalen Kinder- und Familienfest gibt es darüber hinaus ausreichend Gelegenheit, an den Ständen der verschiedenen deutsch-ausländischen Gesellschaften zu stöbern.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de


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Kunstprojekt Textilwerk - Salongespräch
Soundpainter (=Klangmaler) Bent Christoffersen (rechts) am 29. April 2014 in Aktion mit den Gästen beim Salongespräch im TextilWerk zum internationalen Kunstimpulsprojekt (Foto: Petra Taubach, Stadt Bocholt.