04. Juli 2014.
Sie ist hübsch anzusehen, aber sie richtet großen Schaden an: Das Großblütige Heusenkraut, ein Exot aus Südamerika, hat sich im Landkreis Leer breit gemacht.
Detlef Kolthoff vom Naturschutzamt des Landkreises Leer hat Ludwigia grandiflora, wie sie auch genannt wird, in einem Altarm der Leda südlich von Detern entdeckt und lieferte damit ihren Erstnachweis in Deutschland. Gemeinsam mit dem Julius-Kühn-Institut und der Friesoyther Wasseracht kämpft er nun gegen die Ausbreitung der invasiven Pflanze.
Der Fernsehsender Arte berichtet am 11. Juli ab 21.45 Uhr unter anderem darüber. Die fast einstündige Dokumentation stellt Verbreitungswege exotischer Pflanzen dar, zeigt den Schaden, den sie anrichten und stellt verschiedene Bekämpfungsstrategien vor.
„Das Einwandern des Heusenkrauts bringt unsere heimische Flora aus dem Gleichgewicht“, so Kolthoff. In Frankreich und Belgien sei die Pflanze bereits ein Problem. Wie sie in den Altarm gekommen ist, sei nicht sicher. „Entweder hat eine Ente aus Frankreich oder Belgien Ludwigia ausgeschieden oder ein Teichbesitzer hat die Pflanze ausgesetzt“, so Kolthoff. Die Pflanze sei nämlich im Handel erhältlich.
Die eingeschleppte Art vermehrt sich explosionsartig. Wenn die gesamte Wasseroberfläche bedeckt, wenig oder kein Sauerstoff und Licht vorhanden ist, können Wasserpflanzen, Fische, Amphibien, Libellen- und Käferlarven absterben.
Daher taten sich Landkreis Leer, Julius-Kühn-Institut, Niedersächsisches Landesamt für Wasser-, Küsten- und Naturschutz, Bundesamt für Naturschutz und die Friesoyther Wasseracht, Eigentümerin des Gewässers, zusammen, um die Bekämpfung von Ludwigia anzugehen.
Vier Mitarbeiter der Wasseracht rückten dafür mit einem Langarm-Bagger, Ruderboot, Traktor und Dreiseitenkipper an. In Wathosen bekleidet konnte das Team um Detlef Kolthoff und Dr. Andreas Hussner vom Julius-Kühn-Institut die Hauptbestände mithilfe des Baggers zügig aus dem Altarm fischen.
Zum Teil mussten sie Hunderte von Pflanzen einzeln mit der Hand aus dem Fluss entfernen. Selbst kleinste Sprossteile, die aus Baggerschaufel oder vom Anhänger fielen, wurden aufgehoben. „Diese können zur Wiederbesiedlung von Ludwigia führen und somit war Sorgfalt geboten“, so Kolthoff. Eine Aufgabe, die jedes Jahr erneut bewältigt werden müsse. Die Nachkontrollen in den kommenden Jahren würden aber nicht so aufwendig wie die Bekämpfungsktion.
Der Film will deutlich machen, dass invasive Pflanzen im Handel erhältlich sind, aber der Bürger diese nicht kaufen und vor allen Dingen nicht in der Natur entsorgen soll, weil dies massive Folgen haben kann. Der Arte-Beitrag wird am 22. Juli um 10.20 Uhr wiederholt.
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:
Eine Drohne macht Filmaufnahmen von der Bekämpfungsaktion
Die Pflanzen werden im "Hand-Picking-Verfahren" aus dem Wasser gezogen
Ausrotten des Großblütigen Heusenkrautes
An einer Stelle konnten die Pflanzen direkt mit dem Bagger gegriffen werden. Bild: Landkreis Leer/Kolthoff
Großblütiges Heusenkraut in Blüte
Gewässer wächst zu
Mögliche Gefahr: Das Gewässer wuchert die Wasseroberfläche zu, so dass darunter wenig oder kein Sauerstoff und Licht vorhanden ist. Andere Wasserpflanzen, Fische, Amphibien, Libellen- und Käferlarven können absterben. Bild: Landkreis Leer/Kolthoff
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