Kreis Steinfurt/Rheine. Sommerferien: Das bedeutet sechs Wochen keine Schule. Doch vielleicht ist diese Zeit auch eine gute Gelegenheit, sich einmal mit den Angeboten der Schule auseinanderzusetzen. Die Schulen des Kreises Steinfurt bieten vielfältige und individuelle Ausbildungsmöglichkeiten. In loser Reihenfolge stellen wir die Schulen in den kommenden Wochen vor. Heute: Das Berufskolleg in Rheine mit beruflichem Gymnasium.
Maximilian, Luca, Florian, Natascha, Christine, Alina und Jannis haben eins gemeinsam: Sie alle besuchen das Berufskolleg des Kreises Steinfurt in Rheine. Ihre Ziele jedoch könnten unterschiedlicher nicht sein: Alina und Jannis wollen Ärztin bzw. Arzt werden. Um schon frühzeitig den Weg zum Ziel zu ebnen, wollen sie das Abitur mit Schwerpunkt Gesundheit machen. Damit gehören sie zu den ersten Schülern, die diesen Schwerpunkt am Berufskolleg in Rheine gewählt haben. Denn diesen Bildungsgang gibt es erst seit dem vergangenen Schuljahr.
Luca und Florian begeistern sich für Technik und waren schon bei „Jugend forscht“ ganz vorne mit dabei. Maximilians Leidenschaft ist die Informationstechnologie. Er hat am Berufskolleg den Bildungsgang Berufsfachschule Informationstechnik gewählt.
Bei Natascha und Christine dreht sich alles um das Thema Haare und Schönheit: Sie machen eine Ausbildung zur Frisörin. Am Berufskolleg in Rheine absolvieren sie den dazugehörigen schulischen Teil.
Berufskolleg Rheine: So vielseitig die Jugendlichen, so vielseitig ist das Bildungsangebot der 2.500 Schüler umfassenden Schule. „Wir nehmen unsere Schüler hier sehr ernst“, sagt Schulleiter Reinhard Glaßmeyer. „Außerdem sind wir stets offen für Neues.“
So für den Bildungsgang Abitur mit Schwerpunkt Gesundheit. Wer diesen Abschluss erwirbt, erlangt die allgemeine Hochschulreife – muss also nicht zwingend im gesundheitlichen Bereich weitermachen. Wer dies aber möchte, lernt hier schon so einiges und ist motiviert, das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. So wie Alina und Jannis. „Die Fächer mit gesundheitlichem Schwerpunkt machen Spaß, man strengt sich besonders an“, sagt Alina.
Kürzlich organisierte der Abiturjahrgang mit Schwerpunkt Gesundheit eine Typisierungsaktion an der Schule. Die Schüler des Bildungsganges „Gesundheit“ bereiteten den Tag vor, lernten etwas über Leukämie und Stammzellen und gaben ihr Wissen an die Mitschüler des Kollegs weiter, um sie zu motivieren, an der Typisierungsaktion teilzunehmen. Mit vollem Erfolg: 419 Schüler machten mit.
Auch Luca und Florian. Zwar ist das Thema Gesundheit nicht ihr Schwerpunkt, doch dies war für sie Ehrensache. Schwerpunkt der beiden Jungs ist der Bereich Technik. Im schuleigenen Projektlabor haben sie schon so einige Stunden nach Schulschluss getüftelt. Beide Schüler sehen ihre berufliche Zukunft im technischen Bereich. „Hier an der Schule erfährt man direkt, ob dieser Bereich wirklich das richtige ist“, erklärt Luca die Vorzüge des Bildungsganges mit Schwerpunkt.
Maximilian tüftelt auch gerne – allerdings ist seine Welt die der Computer. Wenn er die drei Jahre Berufsfachschule Informationstechnologie erfolgreich beendet hat, darf er sich „Informationstechnischer Assistent“ nennen. Am Berufskolleg des Kreises Steinfurt lernt er nicht nur in der Theorie, sondern wird auch auf die Praxis vorbereitet. So anhand des Projekts „EDV-Tafel“: „Dies ist ein gemeinnütziges Projekt, das wir betreuen“, erklärt der Schüler. „Bürger spenden einen privaten Computer, den wir wieder auf Vordermann bringen und dann an Bedürftige weiter geben.“ So lernen die Schüler, mit Menschen umzugehen, wie es im Berufsleben auch einmal der Fall sein wird – und leisten gleichzeitig etwas Gutes.
Mit Menschen umgehen – das müssen auch künftige Frisörinnen wie Natascha und Christine. Auch hier hat sich die Schule etwas einfallen lassen: das Projekt „Summer-Feeling – Schön sein für den Sommer“. Im Friseurfachraum der Schule frisieren die Berufsschülerinnen und Schüler an diesem Tag Leute, die bei der „Tafel“ einkaufen und sich einen „normalen“ Friseurbesuch wohl nicht leisten könnten.
Auch Praxiserfahrung, nicht nur Theorie – das ist es, was die Lehrerinnen und Lehrer den Schülerinnen und Schülern am Berufskolleg mit auf den Lebensweg geben wollen. „Wir sind ein junges, motiviertes Kollegium“, erklärt Schulleiter Glaßmeyer das Erfolgsgeheimnis. „Jeder hier ist kreativ, das ist ansteckend.“
Anzumerken ist dies nicht nur den Lehrern – auch den Schülern, die hier nicht nur für die Schule, sondern fürs Leben lernen.