Kreis Steinfurt/Ibbenbüren. Die Sommerferien sind vorbei, die Schule beginnt. Die Schulen des Kreises Steinfurt bieten vielfältige und individuelle Ausbildungsmöglichkeiten. In loser Reihenfolge haben wir während der Sommerferien die kreiseigenen Schulen vorgestellt. Heute sind abschließend die Kaufmännischen Schulen Tecklenburger Land des Kreises Steinfurt, Berufskolleg mit Wirtschaftsgymnasium in Ibbenbüren an der Reihe.

Ein Bildungsgang an den Kaufmännischen Schulen ist die Höhere Handelsschule. Die Höhere Handelsschule ist für Schülerinnen und Schüler geeignet, die sich im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung für den Arbeitsmarkt qualifizieren und die Fachhochschulreife erlangen wollen.

Innerhalb der Höheren Handellschule gibt es verschiedene Schwerpunkte: Zum einen gibt es den Schwerpunkt Sprachen, das heißt die Schüler erlernen eine zweite Fremdsprache.

Daneben gibt es den Schwerpunkt Sprachen bilingual. Bei dieser Wahl erlernen die Schüler eine zweite Fremdsprache, zudem werden weitere englischsprachige Angebote gemacht.

Außerdem gibt es die Höhere Handelsschule – Juniorenfirma. Hier erlernen die Schülerinnen und Schüler in einer Realfirma betriebliche Abläufe und Entscheidungsprozesse. Die Realfirma ist der Schulkiosk, der vom KAWI Projektshop-Juniorenbetrieb der Kaufmännischen Schulen Tecklenburger Land e.V. gegründet wurde.

Gründer und Unterstützer des KAWI Projektshops sind Führungspersönlichkeiten aus der Industrie, dem Handel und dem Dienstleistungssektor des Kreises Steinfurt. Das Ziel des Juniorenbetriebs ist, Theorie und Praxis miteinander zu verknüpfen. Die  Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule leiten das Unternehmen, wobei ihnen die betreuenden Lehrer unterstützend und beratend zur Seite stehen. Die Schüler werden für die Arbeit in der Juniorenfirma benotet.  

Die geschäftsführerenden Schülerinnen und Schüler leiten das Unternehmen nach einer halbjährigen Vorbereitungszeit ein Jahr lang neben ihrem Unterricht. Sie planen und steuern Unternehmensprozesse und erfassen zugleich die Unternehmensdaten. Sämtliche Mitschüler arbeiten in bestimmten Unterrichtsstunden in den Abteilungen Einkauf, Verkauf, Rechnungswesen, Lager und Marketing. Der Pausenverkauf wird über Einsatzpläne auf alle Schüler aufgeteilt.

Einige Wochen vor Übergabe an die nachrückende Klasse werden die neuen Schüler im Kiosk angelernt. Während des Unterrichts werden sie auf ihre Tätigkeiten vorbereitet: Sie durchlaufen ein Bewerbungsverfahren und sollen eine Idee davon bekommen, wie Abteilungen innerhalb des Unternehmens zusammenarbeiten müssen, um erfolgreich zu sein.

Wie andere „richtige“ Unternehmen muss der Schulkiosk daher seit seiner Eröffnung im Mai 2011 jährlich eine Einnahmen- Überschussrechnung und eine Umsatzsteuererklärung für das Finanzamt erstellen.

Im Laufe der Jahre sind Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen entstanden, zum Beispiel die Betreuung eines schulinternen Automaten, die Office Office Snax’s täglich übernimmt und dafür eine Verkaufsprovision erhält. Weitere Kooperationen sind geplant.

Für die Schülerinnen und Schüler bietet der Abschluss im Rahmen der Höheren Handelsschule - Juniorenfirma Vorteile bei der Berufswahl: Sie finden schnell einen Ausbildungsplatz, weil sie durch das reale „Chaos“ eines Berufsalltages besser einsetzbar sind als Schüler, die noch nie Verantwortung im Beruf übernommen haben. Die teilnehmenden Schüler lernen während der Arbeit in der Juniorenfirma, wie wichtig Teamfähigkeit und Einfühlungsvermögen sind.

Bereits im Jahr 2012 – im zweiten Geschäftsjahr - erwirtschafteten die Schülerinnen und Schüler den ersten Gewinn. Und so wurde die Idee der Juniorenfirma ein Gewinn für alle Beteiligten - sowohl pädagogisch als auch wirtschaftlich.

Weitere Infos: www.kstlinfo.de