(pen) „sonnengrau. Ich habe Depressionen - na und?“ - so lautet der Titel einer Veranstaltung, die am Dienstag, 7. Oktober, im Bürgerhaus „Alte Johanneskirche“ in Gevelsberg (Uferstr. 3) stattfindet. Im Mittelpunkt stehen zwischen 18.30 Uhr und 20.30 Uhr eine Lesung mit Tanja Salkowski sowie eine Gesprächsrunde mit der Romanautorin und weiteren Experten zum Thema Depressionen. Eingeladen sind Betroffene, Angehörige und Mitarbeiter aus entsprechenden psychosozialen Bereichen. „Aber auch“, so heißt es im Einladungsschreiben, „Interessierte, die vielleicht nur das Wort Depression kennen und sich bisher nicht mit sonnengrauen Tagen befassen.“ Der Eintritt ist frei.

Als Musikmanagerin, Marketingfachfrau, Moderatorin und Journalistin raste Salkowski rastlos von einer Lebensetappe zur nächsten. Nach einer Mobbingerfahrung erkrankte sie 2008 an Depression. Um den Schein für Freunde, Arbeitgeber und für sich selbst zu wahren, begann ein jahrelanges Versteckspiel. Dies gelang ihr, bis der Tag kam, an dem sie sich umbringen wollte. Im März 2012 outete sie sich mit einer langen E-Mail bei Freunden und Familie. Die erschreckende Folge: Viele brachen den Kontakt zu ihr ab. Salkowski: „Sie gingen von mir. Aber nicht, weil sie gemein waren. Sie hatten Angst und wussten nicht, wie sie mit mir umgehen sollen.“

Diese Erfahrung ließ Salkowski nicht los, sie beschäftigte sich mit dem Tabu-Thema Depression, wollte und will berichten, wie sie mit der Krankheit lebt und wie ihr Leben „danach“ seinen Lauf nahm. Dazu nutzt sie ihren Blog www.sonnengrau.de, in dem sie schonungslos und öffentlich berichtet, und den im November 2013 veröffentlichten Debüt-Roman „sonnengrau. Ich habe Depressionen - na und?“. Auf gut 200 Seiten findet sich die unverblümte Geschichte einer Gestrandeten, die zum einen akzeptiert hat und zum anderen gegen eine vorurteilsbehaftete Gesellschaft und gegen das Ungeheuer im Kopf kämpft.

Der Fachbereich Soziales und Gesundheit sowie die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe KISS EN-Süd bieten die Veranstaltung anlässlich der bundesweiten Woche der seelischen Gesundheit und des internationalen Tages zur seelischen Gesundheit an.

Ansprechperson ist Margarethe Kubitza, 02336/93 2446, m.kubitza@en-kreis.de