Bocholt, 01. April 2015
Stadtgeschichte: Zum 600-jährigen Bestehen von St. Georg #Bocholt
Das Stadtarchiv präsentiert das historische Foto des Monats April 2015
Bocholt (PID).
Als die Stadt Bocholt vor 70 Jahren beim Bombenangriff zerstört wurde, trug auch die jahrhundertealte St.-Georg-Kirche, deren Turm als Wahrzeichen der Stadt galt, schwerste Schäden davon. Was mit der Grund-steinlegung vor genau 600 Jahren begonnen und nach einigen Jahrzehnten vollendet worden war, fiel in den letzten Märztagen 1945 in kürzester Zeit in Schutt und Asche.
Im Laufe der Geschichte wurde der Kirchturm 1593 und 1745 durch Blitzeinschläge vernichtet. Nach größeren Renovierungen im 18. und 19. Jahrhundert kam es schließlich nach der schweren Kriegszerstörung ab September 1948 zu einem Wiederaufbau des Gotteshauses von Grund auf. Die Bauleitung übertrug man seinerzeit dem Bocholter Architekten Johann Ketteler.
Das Bild zeigt den Zustand der Arbeiten im November 1949. Das Turmportal, die Nordseite und das nördliche Querschiff sind eingerüstet. Der Dachaufbau ist bereits fertiggestellt, so dass das Kircheninnere vor Witterungseinflüssen weitestgehend geschützt ist. Deutlich erkennt man, dass die Wand des nördlichen Seitenschiffes mit seinen fünf Kirchenfenstern im Ganzen neu aufgerichtet werden musste. Dagegen steht das zweigeschossige Eingangshaus der Kirche (heute Seitenkapelle) noch vollkommen als Ruine da. Auch der mächtige, würfelartige Turmstumpf ist noch gänzlich unbearbeitet. Witterungseinflüsse am oberen Teil sind deutlich sichtbar. Es vergingen aber noch sieben weitere Jahre, bis eine Lösung zur Turmgestaltung gefunden und der neue Helm bis Mitte 1958 vollendet war. Weitere Sanierungsmaßnahmen schlossen sich im Laufe der Zeit an.
Die St.-Georg-Kirche und die St.-Agnes-Kapelle am Schonenberg gelten nunmehr als einzige mittelalterliche Bauten in der Stadt Bocholt. Die Türinschrift über dem Eingang zur Sakristei der Georgskirche bezeugt noch heute das Datum ihrer Grundsteinlegung: „Ano milleno CCCC qua ter quino quoq‘ deno hic chorus exilis quin deno ceptus aprilis“ – 1415, am 15. April wurde dieses schlichte Chor begonnen.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Stadtarchiv, Wolfgang Tembrink, Telefon +49 2871 21765-284, E-Mail: wolfgang.tembrink@mail.bocholt.de
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Foto des Monats April 2015 (Foto: Stadtarchiv Bocholt)
Foto des Monats April 2015 (Foto: Stadtarchiv Bocholt)