Kreis Steinfurt/Lotte. Die schöne neue Welt der digitalen Dienste entwickelt sich immer weiter. Doch an einigen Kommunen geht sie vorbei - dort nämlich, wo es keine Breitband-Anschlüsse gibt. Die Gemeinde Lotte mit knapp 14.000 Einwohnern vor den Toren von Osnabrück war so ein Beispiel. Die Versorgung mit Breitbandanschlüssen lag hier unter 10 Prozent. Die Gemeinde hatte damit die „Schlusslaterne“ als am schlechtesten versorgte Kommune im Nordwesten Deutschlands – ohne dass die Gemeinde irgendetwas dafür konnte.
Die Verantwortlichen liefen sprichwörtlich von „Pontius zu Pilatus“, um hier Abhilfe zu leisten – letztlich mit Erfolg, so dass das Beispiel Lotte als Musterbeispiel auf einer Konferenz des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (BREKO) im Focus stand.
Bürgermeister Rainer Lammers aus Lotte stellte dem Fachpublikum vor, wie es gelungen ist, den „Turn around“ zu schaffen. Als wesentlichen Verbündeten suchte die Gemeinde den Kontakt zur Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt). Gemeinsam wurden eine Bestandsaufnahme gemacht und viele Gespräche geführt.
„Die WESt hat uns ermutigt, einen Förderantrag auf den Weg zu bringen“, so Bürgermeister Lammers. Komplexe Verfahrensschritte mussten durchlaufen werden. „Die Aufarbeitung aller Unterlagen hat Monate in Anspruch genommen“, ergänzt Guido Brebaum, Geschäftsführer der WESt.
Am Ende stand der Erfolg. Minister Johannes Remmel selber überbrachte den Förderbescheid, der Ausbau konnte starten.
In seinem Vortrag stellte Lammers detailliert die verschiedenen Hürden und Anforderungen dar, denen man sich gemeinsam mit der WESt gestellt habe. Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer des BREKO, zeigte sich beeindruckt: „Lotte hat gezeigt, wie man’s macht“, so der Breitband-Fachmann. Mit Beharrlichkeit und Kooperation mit einer Wirtschaftsförderung, die sich seit Jahren erfolgreich dem Thema stellt, ist Lotte heute bestens versorgt. Lammers kündigte an, dass sich Lotte auch weiterhin wegen der fortschreitenden technischen Entwicklungen dem Thema stellen werde: „Wir bleiben da jetzt dran“, so der Bürgermeister.