Presseinformation

Nr. 363 Steinfurt, 28. September 2015


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Kreis Steinfurt unterstützt das Cybermobbing-Projekt „Bistand“
Interessierte Schulen können sich beim Regionalen Bildungsnetzwerk melden

Kreis Steinfurt. Die wachsende Digitalisierung der Gesellschaft schlägt sich besonders auf Kinder und Jugendliche nieder. Nahezu jeder Fünftklässler besitzt mittlerweile ein Handy, davon der überwiegende Teil ein Smartphone. Über soziale Medien wie Facebook, Instagram und WhatsApp tauschen sie viele Informationen und Bilder aus. Die intensive Nutzung dieser Medien birgt auch Gefahren: Seit einigen Jahren steigen die Fälle von Cybermobbing an und werden zu einem wachsenden Problem. Dagegen wendet sich das Cybermobbing-Projekt „Bistand“. Der Arbeitskreis Jugendschutz & Sucht Rheine und die Kreispolizeibehörde Steinfurt/Kriminalprävention haben dieses Präventionsprojekt entwickelt, das seit 2012 in Rheine erfolgreich läuft. Nun soll das Projekt auf das gesamte Kreisgebiet ausgeweitet werden. Schirmherr für das Projekt ist Lars Unnerstall, Torhüter beim Fußballverein Fortuna Düsseldorf.

Der Begriff „Bistand“ stammt aus dem Plattdeutschen und bedeutet: Beistand, Helfer oder auch Schützer. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsklassen 5 bis 10. Diese behandeln zunächst das Thema Cyber-Mobbing zusammen mit ihren Lehrern, zum Beispiel in Form von Projekten. Die Jugendlichen unterschreiben dann mit einer erziehungsberechtigten Person eine Selbstverpflichtung und bekommen danach die sogenannte Bistand-Karte. Diese Karte soll den Gemeinschaftssinn untereinander stärken. Zusätzlich kann den Kindern ein Anreiz durch ein Belohnungssystem geschaffen werden (zum Beispiel Hausaufgaben-Gutschein für beteiligte Schüler oder Kooperationen mit Förderern vor Ort).

Koordiniert wird das Cybermobbing-Projekt durch das Regionale Bildungsnetzwerk des Kreises Steinfurt. Interessierte Schulen erhalten Informationen auf den Seiten des Regionalen Bildungsnetzwerks unter www.letz-netz.de oder per Mail bei rabea.koehler@kreis-steinfurt.de.

Infokasten:

Was ist Cybermobbing?

Unter Cybermobbing versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mithilfe von Internet- und Mobiltelefondiensten über einen längeren Zeitraum hinweg. Cybermobbing findet im Internet (beispielsweise in sozialen Netzwerken) und oft über Smartphones (zum Beispiel über WhatsApp) statt. Oft handelt der Täter anonym, so dass das Opfer nicht weiß, von wem genau die Angriffe stammen.

Cybermobbing endet, im Gegensatz zum herkömmlichen Mobbing, nicht nach der Schule. Weil die Täter rund um die Uhr über das Internet oder Smartphone angreifen können, wird das Opfer sogar zu Hause von ihnen verfolgt. Es hat damit keinen Rückzugsraum mehr. Die Reaktionen des Opfers auf eine verletzende Aussage oder ein bloßstellendes Foto sind für den Täter online meist nicht sichtbar. Auf diese Weise sind dem Täter die Konsequenzen seiner Attacken häufig nicht klar. Hier soll das Projekt „Bistand“ zu einer Sensibilisierung führen.



Lars Unnerstall Schirmherr Bistand