Zierenberg. Mehr als einen Monat früher als ursprünglich geplant, konnten die Um- und Ausbauarbeiten an der Kreisstraße 87 (K 87) zwischen der Landesstraße 3214 bei Zierenberg/Oberelsungen und Zierenberg/Escheberg beendet werden. „Das beauftragte Bauunternehmen aus Korbach hat schnell und gut gearbeitet – das war im Interesse aller Beteiligten und natürlich besonders für die Bürger, die die Straße nutzen“, freut sich Landrat Uwe Schmidt. Die K 87 sei eine wichtige Verbindungsstraße zwischen dem Wolfhager und dem Hofgeismarer Land und deshalb sei es „sehr gut, dass die Straße schneller fertig geworden ist“, so Schmidt weiter. Das ursprüngliche Bauende der gesamten Baumaßnahme war für den 27.11.2015 vorgesehen. Landrat Schmidt dankte dem ausführenden Unternehmen, den beteiligten Mitarbeitern des Landesbetriebs Hessen Mobil, dem Land Hessen für die finanzielle Unterstützung, und der Stadt Zierenberg, die bei den notwendigen Grundstücksankäufen behilflich war. 

Die Kreisstraße 87 verläuft von der Landesstraße 3211 bei Zierenberg-Laar bis kurz vor Escheberg und führt von dort aus zur Landesstraße 3214 bei Zierenberg/Oberelsungen. Die Straße ist damit eine direkte Verbindungsachse zwischen dem Hofgeismarer und dem Wolfhager Land.Die letzte Verkehrszählung für die Kreisstraße 87 hatte ergeben, dass bis zu 700 Fahrzeuge täglich die Straße befahren. Die K 87 erschließt neben dem Zierenberger Stadtteil Escheberg den Golfplatz Escheberg, eine Reihe von land- und forstwirtschaftlichen Flächen und einen Wanderparkplatz des Naturparks Habichtswald.

Im Zuge der Bauarbeiten wurde die Straße von Grund auf erneuert und die Fahrbahn auf 5,25 Breite ausgebaut.

Die Baumaßnahme war in mehrere  Bauabschnitte unterteilt: Der erste und größte Bauabschnitt verlief von der Landesstraße 3214 bis zur Einmündung der K 87/88 – hier waren die Arbeiten am 1. Juni 2015 begonnen worden. Die Länge der Baustrecke des ersten Bauabschnitts betrug rund 2450 Meter. Im folgenden Bauabschnitt kam dann der Kreuzungsbereich der beiden Kreisstraßen 87/88 an die Reihe.

Die Straßenbaumaßnahme stellte besonders unter Naturschutzgesichtspunkten eine große Herausforderung dar. Durch den Um- und Ausbau wurde die bisher zum Teil weniger als 4,25 Meter breite Kreisstraße verbreitert. Aufgrund der Topographie ergaben sich hier nur wenig Alternativen – die beteiligten Behörden entschieden daher, die linke Spur um 75 Zentimeter zu verbreitern. Da die K 87 zum Teil durch ein Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiet verläuft, wurde der Ausbau des Fahrbahnquerschnitts auf das zwingend notwendige Maß beschränkt. In geringem Umfang wurde der Bewuchs an der Straße beseitigt. Daher blieben zwei Engstellen der Straße auch erhalten. Entlang der Kreisstraße befindet sich eine Buchenallee mit mehreren großen Bäumen. Die Obere Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Kassel hatte vorgegeben, dass diese Bäume auf jeden Fall erhalten bleiben müssen. In diesen Streckenabschnitten bleibt es daher beim Fahrbahnquerschnitt von 4,25 Metern. Deshalb wird in diesen Bereichen die Geschwindigkeit durch eine entsprechende Beschilderung begrenzt. 

Im Zuge der rund 2,5 Kilometer langen Um- und Ausbaustrecke wurden die einmündenden asphaltierten Wege  und die nicht ausgebauten Wirtschaftswege im Einmündungsbereich umgestaltet und an die neuen Fahrbahnränder angeglichen. Bei Kurven mit Radien unter 400 Metern sind auf den Innenseiten Spurvergrößerungen durch befahrbare Rasengittersteine vorgesehen. In allen Bauabschnitten wurde eine neue Amphibienleiteinrichtung mit Amphibientunneln eingebaut.  Die Kosten für die Amphibienschutzanlagen belaufen sich auf rund 150.000 Euro.

Die gesamte Baumaßnahme kostete 1,89 Millionen Euro – der Landkreis hat einen Zuschuss des Landes Hessen nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) in Höhe von 1,32 Mio. Euro erhalten. Die Telekom ist für die Verlegung einer neuen Leitung mit rund 24.000 Euro an der Auftragssumme beteiligt.