Kreis Steinfurt/Rheine. Das Erlernen der deutschen Sprache und die Vermittlung in Arbeit sind für Flüchtlinge die wichtigsten Schritte zur Integration in unsere Gesellschaft. Darin waren sich die rund 50 Teilnehmer der Fachkonferenz „Zuwanderung und Integration im Kreis Steinfurt“ bei ihrem Treffen in Rheine einig. Auf der Konferenz in den Ausbildungsstätten des Caritasverbandes Rheine ging es speziell um die Vermittlung von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit.
Zu Beginn machte Oliver Klöpper, Sachgebietsleiter Zuwanderung, Aufenthalt und Integration, die dynamische Entwicklung der Zuwanderung im Kreis Steinfurt deutlich. „Sind es am 1. Januar 2012 noch 316 Menschen gewesen, so waren es mit Stichtag 1. Oktober 2015 bereits 3.316 Menschen - ohne Rheine, weil die Stadt ein eigenes Ausländeramt hat.“ All diese Menschen unterzubringen, sei zunehmend problematisch.
Reiner Zwilling, der Leiter der Agentur für Arbeit in Rheine, betonte, dass „der Einstieg in den Arbeitsmarkt nicht die klassische Ausbildung ist“, sondern zunächst Arbeit, Praktika und eine Qualifizierung durch Kurse etc. erfolgen müsse. Zwilling warb für eine kreisweite EDV-gestützte Informationsbank, die Auskunft darüber gibt, wo und in welchem Umfang Deutschkenntnisse vermittelt werden.
Karl-Heinz Hagedorn, Vorstand jobcenter Kreis Steinfurt beklagte, dass beispielsweise Sprachkurse aus Kostengründen an eine sehr hohe Mindestteilnehmerzahl von 20 gebunden seien und auch nur dann stattfinden würden. Darüber hinaus forderte er mehr Geld vom Bund: „Wir haben viele Ideen. Aber die sind nicht zum Nulltarif zu haben.“
Joachim Bothe von der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender in Münster, erläuterte auf der Fachkonferenz unter anderem mögliche Wege und Ergebnisse von Asylverfahren und wie sich diese auf den Zugang zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt bzw. auf den Leistungsbezug auswirken.
Die Koordinierungsstelle für Integrationsaufgaben des Kreises Steinfurt wird viele dieser Handlungsfelder in dem noch zu erarbeitenden Integrationskonzept aufgreifen und die Rahmenbedingungen zur Integration von Flüchtlingen weiter ausbauen.