Pressemitteilung vom28. Januar 2016
Kreis verlagert Fachdienst Asyl nach Fuldabrück – weitere Gewerbeimmobilien für Flüchtlinge werden belegt

Fuldabrück/Grebenstein/Landkreis Kassel. „Wir werden mit unserem Fachdienst Asyl in ein leerstehendes Verwaltungsgebäude in der Albert-Einstein-Straße im Fuldabrücker Ortsteil Bergshausen umziehen“, kündigt Vizelandrätin Susanne Selbert eine wichtige Veränderung in der Organisation der Kreisverwaltung an. Bis Ende März sollen die aktuell rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs Soziales des Landkreises Kassel, zu dem der Fachdienst Asyl gehört, in ihr neues Domizil umziehen. Selbert: „Der große Vorteil der neuen Räumlichkeiten ist, dass wir hier alle Mitarbeiter, die auf der Verwaltungsebene mit der Betreuung und Unterbringung der Asylbewerber zu tun haben, an einem  Standort unterbringen können – außerdem haben wir am neuen Standort keine Platzprobleme mehr“. Durch die weiter steigenden Asylbewerberzahlen hatte der Landkreis den Fachdienst Asyl in den letzten Monaten durch interne Personalverlagerungen und befristete Einstellungen verstärken müssen. Bisher ist der Fachdienst Asyl im Kreishaus in der Wilhelmshöher Allee und in angemieteten Büroräumen in der Fünffensterstraße in Kassel untergebracht. Auch für die Anwohner in der Kasseler Humboldtstraße werden sich die aktuellen  Beeinträchtigungen durch die wöchentlichen Flüchtlingszuweisungen zum Kreishaus und den damit verbundenen Busverkehr mit der Verlagerung des Fachdienstes verringern. „Die Registrierung der neuen uns zugewiesenen Asylbewerber wird zukünftig am neuen Standort in Bergshausen erfolgen“, informiert die Vizelandrätin.

 

Neben der Veränderung in der Verwaltungsstruktur wird der Landkreis auch weiter Gewerbeimmobilien für die Unterbringung von Flüchtlingen  nutzen müssen.

„Wöchentlich werden uns bis zu 140 Asylbewerber aus den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes zugewiesen – uns bleibt daher nichts anderes übrig, als auch Gewerbeimmobilien für die Unterbringung zu nutzen“, erläutert Selbert. Als nächstes werden ein ehemaliger Markt im Oderweg in Fuldabrück-Bergshausen und ein Verwaltungsgebäude in Grebenstein für die Flüchtlingsunterbringung genutzt. Selbert: „In Bergshausen handelt es sich um eine Immobilie, in der zuletzt ein Teppich – und ein Lebensmittelmarkt ansässig waren und in der wir bis zu 100 Asylbewerber unterbringen können“. Bei der Einrichtung der neuen Gemeinschaftsunterkunft werden auch Flüchtlinge aus der bereits vorhandenen Asylbewerberunterkunft in Bergshausen mithelfen.

 

Das Verwaltungsgebäude in Grebenstein gehört zu dem Areal in Bahnhofsnähe, das ursprünglich für eine Notunterkunft des Landes Hessen genutzt werden sollte. Hier werden das Verwaltungsgebäude und die angrenzende Halle in den nächsten Wochen „Zug  um Zug“ belegt, so die Vizelandrätin weiter. Insgesamt reiche die Kapazität in Grebenstein für bis zu 250 Asylbewerber.

 

„Da wir davon ausgehen, dass die Zahl der Zuweisungen auf dem aktuellen Niveau weiter bestehen bleiben wird, haben wir bei der Verwaltungs- und Gewerbeimmobilie in der Albert-Einstein-Straße in Fuldabrück auch die dazugehörigen Ausstellungs- und Hallenbereiche mitgemietet, um so für die nächsten Wochen gerüstet zu sein“, informiert Selbert. In dieser Immobilie könnten bis zu 400 weitere Asylbewerber untergebracht werden.

 

In den nächsten Wochen und Monaten wird der Landkreis auch in anderen Kommunen im Landkreis weitere neue Unterkünfte eröffnen. „Diese Unterkünfte werden in allen Kreisteilen sein, da wir wie bisher versuchen, die Zahl der Flüchtlinge möglichst gleichermaßen auf die kreisangehörigen Kommunen zu verteilen – allerdings müssen vor Ort auch geeignete Immobilien zur Verfügung stehen“, so Selbert weiter.

Aktuell betreibt der Landkreis Gemeinschaftsunterkünfte in Bad Karlshafen, Baunatal, Espenau, Fuldabrück, Fuldatal, Helsa, Hofgeismar, Immenhausen, Nieste, Niestetal, Oberweser, Schauenburg, Trendelburg, Vellmar und Wolfhagen.

 

Mit Blick auf die allgemeine Diskussion zur Asylthematik in Deutschland stellt Vizelandrätin Selbert klar, dass die Zahl der Flüchtlinge aus sicheren Herkunftsländern im Landkreis immer weiter zurückgeht.

Ende Dezember 2015 stammten von den 2326 Flüchtlingen im Landkreis nur noch 288 aus den Balkanstaaten. Selbert: „Diese Zahl wird weiter zurückgehen, da diese Menschen in der Regel freiwillig in ihre Herkunftsländer zurückreisen“. Auch die durch die Geschehnisse in der Silvesternacht in Köln in den Blickpunkt geratenen Herkunftsländer aus Nordafrika spielen im Landkreis Kassel kaum eine Rolle. „Wir betreuen aktuell 49 Asylbewerber aus Algerien, zwei aus Marokko und einen aus Tunesien“, rechnet Selbert vor.

 

Hauptansatzpunkt des Landkreises sei aber auch weiterhin, die Asylsuchenden möglichst schnell in privaten Wohnraum zu vermitteln. Durch die Betreuung durch die Mitarbeiter des Landkreises und die Arbeit der Unterstützerkreise werde schrittweise die Voraussetzung geschaffen, dass die Flüchtlinge selbst eine Wohnung anmieten. Selbert: „Unser Ziel bleibt es, möglichst viele Mietverhältnisse in Wohnungen zu realisieren, da diese Unterbringungsform die Integration und die Teilhabe am Leben in Deutschland am besten ermöglicht“.

Entsprechender Wohnraum werde daher weiterhin gesucht. „Wir – Kreis und Vermieter - haben gute Erfahrungen mit der Unterbringung von Asylbewerbern in Privatwohnungen gemacht“, so Selbert weiter. Aktuell fehle es besonders an Wohnungen für alleinstehende Asylbewerber.

 

Alle Vermieter, die noch freie Wohnungen zur Verfügung haben, sollten sich mit Pia Fischer, Susanne Baberuxki und Karsten Nickel vom Fachbereich Soziales in Verbindung setzen (Tel.: 0561/1003-1843/Mail: pia-fischer@landkreiskassel.de/Tel.: 0561/1003-1534/Mail: susanne-baberuxki@landkreiskassel.de/Tel.: 0561/1003-1846/Mail: karsten-nickel@landkreiskassel.de) und so zu helfen, den hilfesuchenden Menschen den Einstieg in ein geregeltes Leben in Deutschland zu erleichtern.

Bei der Unterbringung in Privatwohnungen werden die Mietverträge mit den Asylsuchenden geschlossen – der Landkreis übernimmt jedoch die Unterkunftskosten für die Asylbewerber.



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn

LANDKREIS KASSEL
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