Kreis Unna - Presse und Kommunikation

08. Februar 2016

Kreis „ermittelt“ weiter

Evaluation „Rucksack Schule“ wird fortgesetzt

Kreis Unna. (PK) Das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna leistet landesweit beispielhafte Arbeit. So evaluiert die Universität Hamburg hier bundesweit erstmals das Sprachförderprogramm „Rucksack Schule“. In den nächsten Wochen steht die zweite Sprachstandserhebung an.

 

Konkret lautet die Fragestellung der im Februar 2015 begonnenen Studie: Verfügen Kinder, die an „Rucksack Schule“ teilnehmen, bis zum Ende der Grundschule über höhere sprachliche Fähigkeiten im Deutschen und Türkischen als jene, die nicht an dem Programm teilnehmen?

 

Die Ergebnisse der ersten Erhebung im Februar 2015 bestätigen die integrative Bedeutung von „Rucksack“ und zeigen, dass „Rucksack Schule“ aus Sicht der Beteiligten als Gewinn empfunden wird: Nach Aussage der Lehrkräfte nehmen die Kinder die Beteiligung ihrer Eltern wahr, sind stolz auf sie und bearbeiten die gemeinsamen Aufgaben zu Hause mit Freude.

 

Mehr noch: Die Kinder würden von der häuslichen Förderung nicht nur in Bezug auf ihre sprachlichen Fähigkeiten profitieren, sie brächten auch die Motivation, die sie aus der Zusammenarbeit mit ihren Eltern schöpften, in die Schule mit.

 

Die Eltern hätten ihrerseits durch das Programm mehr Möglichkeiten, am Schulleben zu partizipieren. Das Engagement der Kinder und Eltern wiederum erleichtert die Arbeit der Lehrkräfte und stärkt die Kooperation mit den Familien. Diese engere Zusammenarbeit führe bei einigen Lehrkräften auch zu einer persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Letztlich würde durch „Rucksack“ die Entstehung einer Schulgemeinschaft gefördert.

 

Bei einem Vorbereitungstreffen zur Fortsetzung der Evaluation überraschten Prof. Dr. Drorit Lengyel, die die Studie leitet, und Dr. Vesna Iliċ von der Uni Hamburg nun Anne Nikbin (Koordinatorin „Rucksack Schule“ beim KI) und die teilnehmenden Schulen mit einer guten Nachricht: Die Evaluation wird dank der Unterstützung der Freundenbergstiftung (Weinheim) an den beteiligten Schulen auch in der dritten Grundschulklassen - also bis ins Jahr 2017 - fortgeführt.

 

Weiterhin steht eine Überprüfung der Sprachkompetenzen in der vierten Klasse in Aussicht. Prof. Dr. Lengyel: „Mit diesem Vorgehen sind Langzeiteffekte des Programms überprüfbar, denn Längsschnittstudien zu Sprachbildungs-Programmen liegen bislang in Deutschland kaum vor.“

 

Ausgewählt für die wissenschaftliche Untersuchung wurde der Kreis, weil „Rucksack“ Schule hier am längsten, am konsequentesten und mit inzwischen komplett überarbeiteten Materialien umgesetzt wird. „Der Kreis leistet echte Pionierarbeit“, unterstreicht Prof. Lengyel.

 

Beteiligt an der Studie sind neben der Hamburger Universität, der landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LaKI) und dem Kommunalen Integrationszentrum Kreis Unna (KI) vier Rucksackschulen: die Gerhart-Hauptmann-Schule (Bergkamen), die Wittekindschule und Viktoriaschule (beide Lünen) sowie die Friedrich-Kayser-Schule (Schwerte). Als Vergleichsschulen einbezogen wurden die Elisabethschule, Osterfeldschule, Overbergschule sowie die Schule am Heikenberg (alle Lünen).

 

Rückfragen zum „Rucksack Schule“ beantwortet beim Kommunalen Integrationszentrum Anne Nikbin, Tel. 0 23 07 / 92 488 75.

 

Bildzeile: Zum Auftakt der Evaluation kam Prof. Dr. Lengyel (vorne links) Anfang 2015 ins KI und fand dort nicht nur bei Landrat Makiolla (rechts) begeisterte Mitstreiter. Foto: C. Rauert | Kreis Unna




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Constanze Rauert, Fon 02303 27-1013, E-Mail constanze.rauert@kreis-unna.de
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Evaluation Rucksack Schule


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