Pressemeldungen der Stadt Norden


Norden, 04. Juli 2016
Im Schatten der Sterne
Vortrag am Donnerstag, 7. Juli, in der Dritten Schwester neben dem Rathaus

In der Ludgerikirche ist bis zum 22. Juli die Ausstellung „frauenORTE Niedersachsen - Über 1000 Jahre Frauengeschichte“ zu sehen. Im Rahmen der Ausstellung laden Roswitha Homann und Elke Kirsten, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Norden zu einem Vortag am Donnerstag, den 07. Juli um 19.00 Uhr in die Dritte Schwester, links neben dem Rathaus, ein. Regina Scheer, Berliner Schriftstellerin und Historikern, Autorin mehrerer literarischer und publizistischer Bücher hat die Geschichte der „Herbert-Baum-Gruppe“ erforscht, die letzten Lebenszeugnisse der Ermordeten zusammengetragen und den Namen ein Gesicht gegeben. In dem Vortag wird Regina Scheer die Geschichte der jüdischen Widerstandsgruppe lebendig werden lassen.

Ein kurzer Einblick in den Hintergrund der Herbert-Baum-Gruppe: In Berlin fand am 18. Mai 1942 ein Brandanschlag auf eine antisowjetische Hetzausstellung statt. Die sofort eingesetzte Sonderkommission der Geheimen Staatspolizei nahm schon am 22. Mai die ersten Verhaftungen vor. Man phantasierte eine jüdisch-kommunistische Widerstandorganisation ungeheuren Ausmaßes, die von dem jungen Kommunisten Herbert Baum gelenkt wurde. Tatsächlich hatten Herbert Baum, seine Frau Marianne und ihre Freunde Sala und Martin Kochmann (alle Jahrgang 1912) seit etwa 1935 in der damals noch legalen jüdischen Jugendbewegung gearbeitet und junge Menschen, um sich geschart, die in dieser Zeit der Ausgrenzung die Gemeinschaft suchten. Aus diesen Freundeskreisen heraus entstand nach 1941, nach dem Überfall auf die Sowjetunion, eine Widerstandsgruppe mit 24 Mitgliedern, da hatten die Deportationen schon begonnen und die Lage für Juden wurde immer aussichtsloser. Nach 1945 war die Erinnerung an diese Gruppe nur noch bruchstückhaft vorhanden, es gab aus dem inneren Kreis keine Überlebenden. Im Osten wie im Westen Deutschlands wurde diese jüdische Gruppe lange verschwiegen, umgedeutet oder vereinnahmt.



Eine Information der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Norden, Elke Kirsten, Tel. 04931/923-407


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