Kreis Steinfurt. Unter dem Titel Paris-Berlin-Steinfurt veranstaltete jetzt die Fachagentur Windenergie an Land in Berlin eine Konferenz zur Zukunft der Windenergie. Nach dem Staatssekretär aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Rainer Baake, und Prof. Manfred Fischdick vom Wuppertal Institut war Ulrich Ahlke, Leiter des Amtes für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt, einer der Hauptredner der Konferenz.
Zentrales Thema der Konferenz war neben der Novellierung des Erneuerbare Energiengesetzes (EEG) die Akzeptanz für Windenergie. Auf großes Interesse traf Ulrich Ahlke mit seinen Ausführungen zum Windmasterplan des Kreises Steinfurt. Die Leitlinien für Bürgerwindparks, die im Kreis Steinfurt die konzeptionelle und finanzielle Beteiligung der Bürger regeln, der Runde Tisch Windenergie und die Servicestelle Windenergie wurden von den Experten als beispielhafte Instrumente zum Akzeptanzerhalt bewertet.
Deutliche Kritik mussten die Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie aushalten. Sollte das Gesetz zur Novellierung des EEG - es soll am 8. Juli vom Bundestag verabschiedet werden - eine bisher nicht vorgesehene zusätzliche Degression ab 2017 von fünf Prozent festschreiben, ist die Realisierung deutschlandweit vieler Windparks gefährdet. Die Ausschreibungsverfahren, die ab 2017 verbindlich einführt werden, könnten nach Ansicht vieler Experten in der bisher geplanten Form gerade für Bürgerwindparks das Aus bedeuten.
Den Titel Paris-Berlin-Steinfurt begründen die Veranstalter damit, das in Paris das Weltklimaabkommen beschlossen wurde, Berlin für die nationale Klimapolitik verantwortlich ist und der Kreis Steinfurt bundesweit beispielgebend ist für die konkrete Umsetzung von Klimaschutzaktivitäten auf der regionalen und kommunalen Ebene.