Kreis Steinfurt/Duiven. „Der Klimawandel betrifft uns alle - jetzige und zukünftige Generationen. Die nachhaltige Wärmeversorgung spielt dabei eine entscheidende Rolle.“ Mit diesen Worten eröffnete Prof. Dr. Christof Wetter vom Fachbereich Energie - Gebäude - Umwelt an der Fachhochschule Münster kürzlich den deutsch-niederländischen Expertenworkshop „EUREGIO ohne Erdgas: Wie ermöglichen wir eine nachhaltige Wärmeversorgung?“. Der Experte ist gleichzeitig Leiter des grenzüberschreitenden Forschungsprojektes „WiEfm - Wärme in der Euregio: fokussieren und modernisieren“. Das Projektteam und die Partner des INTERREG-VA geförderten Projektes hatten zum Workshop auf das Werksgelände der Abfallverbrennungsanlage AVR in Duiven in den Niederlanden eingeladen, die selbst ein Wärmenetz mit der eigenen Abwärme nutzt und zusätzlich das benachbarte Fernwärmenetz Arnheim beliefert.
Mehr als 40 Teilnehmer von Fachfirmen, Stadtwerken, Planungsbüros und aus Verwaltungen hatten sich zum Expertentreffen angemeldet, um sich zu vernetzen und sich auszutauschen. „Nur durch den Austausch von Erfahrungen können wir voneinander lernen und von dem Wissen und den Erkenntnissen des jeweils anderen profitieren“, sagte Bas Grol, Projektleiter beim niederländischen Unternehmen kiEMT. Prof. Dr. Christof Wetter ergänzte: „Die Art und Weise, wie Wärmeprojekte auf deutscher und niederländischer Seite aufgesetzt und entwickelt werden, ist ganz unterschiedlich.“ Wetter wies noch auf vom Projektteam entwickelte Wärmegutscheine hin, die Institutionen bekommen können, um eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung von Wärmeinfrastruktur durchführen lassen zu können. Bei Vorlage eines solchen Gutscheins erhalten Interessierte bei Bedarf beratende Unterstützung durch das WiEfm-Projektteam. Weitere Informationen über die Veranstaltung und das Projekt WiEfm gibt es unter www.wiefm.eu.
Bei dem Projekt „WiEfm“ arbeiten die Saxion Hochschule aus Enschede und die Fachhochschule Münster gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf sowie dem niederländischen Unternehmen kiEMT an einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung. Gemeinsam wollen sie das Thema „Wärme“ für Kommunen und Wirtschaft in der Projektregion greifbar und nutzbar machen, um die Klimaschutzziele zu erreichen und die Umstellung auf eine zukunftsfähige Wärmeversorgung zu fördern. Aus diesem Grund entwickelt es in den nächsten Jahren Ansätze für eine effiziente Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Wärme. Das Projekt läuft seit April 2015 und endet im März 2019.