Bad Emstal.  „Was wir jetzt besser präsentieren können, haben wir Heinrich von Meysenbug zu verdanken, der 1770 einen frühromantischen Landschaftspark westlich des Schlosses Riede hat anlegen lassen“, erinnert Norbert Zimmermann, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Schlosses Riede e.V. bei der Vorstellung der neuen Wanderwegbeschilderung im Bad Emstaler Ortsteil. Der Landschaftspark, der nach dem Vorbild des Bergparks Wilhelmshöhe gestaltet wurde, sei eines „unserer Sorgenkinder gewesen“, so Zimmermann weiter. Nachdem das Schloss durch die neuen Besitzerfamilie Kahl in den letzten Jahren „sehr verantwortungsvoll saniert worden ist, haben wir jetzt zusammen mit dem Zweckverband Naturpark Habichtswald auch im Bereich der Erschließung des Landschaftsparks eine Verbesserung erreicht“, freut sich Zimmermann.

„Wir sind aktuell dabei unsere Wegführungen und die Wanderparkplätze zu überarbeiten und da bot es sich an, mit dem neuen Konzept hier in Riede zu starten“, informiert der Geschäftsführer des Zweckverbandes Naturpark Habichtswald Jürgen Depenbrock. Die Wegführung des bisherigen Heinrich-von-Meysenbug-Pfads sei für die Neuausschilderung zum Teil genutzt worden – „die beiden neuen Wege erschließen den Landschafspark jetzt für Besucher besser“, so Depenbrock weiter. Im Design der Eco-Pfade im Landkreis Kassel finden die Wanderer neuerdings Informationen zu den einzelnen Stationen im Landschaftspark und zur Idee, die hinter dem Park steht. Depenbrock bedankte sich bei der Gemeinde Bad Emstal  und dem Forstbetrieb Jordan, dem weite Teile des Landschaftsparks heute gehören, für die Unterstützung bei den Optimierungsmaßnahmen.

Das Schloss Riede war unter Heinrich von Meysenbug ein Treffpunkt von renommierten Künstlern und  Gelehrten, wie zum Beispiel Tischbein und Jussow. Meysenbug selbst war ein Anhänger der Aufklärung, die bekannte Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Malwida von Meysenbug war seine Tochter. Der von ihm in Auftrag gegebene rund 27 Hektar große Landschaftspark zeichnet sich durch noch heute sichtbare frühromantische Einflüsse sowie Hinweise auf Freimaurerbeziehungen aus. Die Wanderwege bieten darüber hinaus „wundervolle Ausblicke in den Naturpark Habichtswald“, betont Depenbrock abschließend.