Kreis Steinfurt/Emsdetten. Ein Großbrand in einer Industrieanlage, ein ausgedehnter Waldbrand, großflächiges Hochwasser – für den Katastrophenschutz ist in solchen Fällen insbesondere die notwendige Förderung großer Wassermengen eine Herausforderung. Denn die vorhandenen Einsatzmittel reichen hierfür zumeist nicht aus. Im Kreis Steinfurt steht nun eine Fahrzeug-Kombination zur Verfügung, die eigens für diese Lagen konzipiert wurde: das sogenannte HFS-System (Hytrans Fire System), ein Wechsellader-Lkw mit besonderen Ausstattungen.
Die offizielle Übergabe des HFS-Systems durch Innenminister Ralf Jäger fand jetzt am Institut der Feuerwehr NRW in Münster statt. Kreisdirektor Dr. Martin Sommer und der Bürgermeister der Stadt Emsdetten, Georg Moenikes, nahmen im Beisein von Kreisbrandmeister Raphael-Ralph Meier und dem Leiter der Feuerwehr Emsdetten, Willi Kemper, die Fahrzeugschlüssel entgegen.
Das Wechselladerfahrzeug übergab der Hersteller bereits im November 2015 an die Feuerwehr Emsdetten. Voll einsatzbereit ist das System jedoch erst mit der Bereitstellung des Logistikfahrzeugs in diesem November.
Der Kreis Steinfurt und die Stadt Emsdetten haben nun für Hochwasser- und Unwetterlagen ersten Zugriff auf das System. Für Einsätze außerhalb des Kreises Steinfurt kann das System zudem über die Bezirksregierung Münster angefordert werden. Hierzu können die HFS-Systeme auch gekoppelt eingesetzt werden, um größere Förderstrecken oder noch größere Wassermengen zu bewältigen.
Das HFS-System (Hytrans Fire System) besteht aus einem speziellen Lkw mit einem Container, der eine absetzbare Hochleistungspumpe und einen 2000 Meter- F-Schlauch beinhaltet. Das notwendige Zubehör wird mit einem weiteren Logistik-LKW transportiert. Beide Fahrzeuge hat das Land NRW beschafft und als eines von sechs Systemen zur Förderung großer Wassermengen dem Kreis Steinfurt zugewiesen. Die laufenden Kosten für Wartung und Instandsetzung trägt das Land. Beide Fahrzeuge sind bei der Freiwilligen Feuerwehr Emsdetten stationiert worden. Diese stellt neben dem notwendigen Personal ein Kommandofahrzeug sowie einen Mannschaftstransportfahrzeug, um die Einsatzbereitschaft des HFS-Systems herzustellen.
„Mit diesem System wird die Leistungsfähigkeit der Gefahrenabwehr im Kreis Steinfurt weiter gesteigert“, sind sich Kreisdirektor Dr. Sommer und Bürgermeister Moenikes einig.