28. Dezember 2016.
Der Landkreis Leer schreitet in der Flüchtlingshilfe von Beginn an voran. Er hat ein fein aufeinander abgestimmtes Netzwerk geknüpft, in dem professionelle und ehrenamtliche Helfer Hand in Hand arbeiten. Landrat Matthias Groote: „In ganz Deutschland gibt es meines Wissens kein vergleichbares Projekt.“
Dahinter verbirgt sich, dass bisher 114 Ehrenamtliche und Hauptamtliche in Fortbildungen, Supervision, Netzwerk-Konferenzen und Vorträgen für die Flüchtlingshilfe qualifiziert wurden. Das Modellprojekt zur Beratung und Begleitung von Flüchtlingen startete im September 2015. Zunächst wurde es bis Dezember 2016 befristet, doch jetzt um ein weiteres Jahr verlängert. Der Landkreis Leer gibt dafür im Jahr knapp 50.000 Euro aus.
Landrat Groote würdigte die Arbeit der Integrationsbeauftragten und der Koordinierungsstelle Migration und Teilnahme. Sie sorgen gemeinsam mit den Kommunen im ganzen Landkreis für Unterstützung und Beratung von Flüchtlingen. Dafür besteht mittlerweile eine leistungsfähige Basis mit Familienstützpunkten des Landkreises, Migrationsberatungsstellen, Flüchtlingssozialwerk des Roten Kreuzes und den Gemeindeverwaltungen.
Die fachliche Begleitung des Netzwerkes, vor allem der Ehrenamtlichen, bleibt eine vordringliche Aufgabe. Landrat Groote: „Die Arbeit der ehrenamtlichen Frauen und Männer ist wertvoll und nicht wegzudenken. Ich ziehe meinen Hut vor ihnen. Ohne sie schaffen wir die Integration nicht.“
Die Arbeit mit Flüchtlingen und anderen Menschen ausländischer Herkunft bleibt ein Schwerpunkt der Arbeit der Stabsstelle. Ein Teil davon ist im nächsten Sommer wieder das Feriensprachcamp, das in diesem Jahr in der Oberschule Weener erstmals stattgefunden hat. Ausgerichtet hat es die Integrationsbeauftragte gemeinsam mit dem Jugendmigrationsdienst der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Die Stiftung Lotto-Sport-Stiftung hat das Projekt gefördert.
Sprache lernen mit Theaterspiel, Sprachunterricht ergänzt um berufliche Orientierung. Davon schwärmen elf Mädchen und 22 Jungen aus Syrien, Afghanistan, Irak, Somalia, Eritrea, Albanien, Kroatien, Gambia und Tschetschenien noch heute. Die meisten von ihnen waren kurz vorher nach Deutschland gekommen, einige Anfang des Jahres aus Sammelunterkünften zugewiesen worden. Den Theaterpädagogen ging es darum, die Kinder und Jugendlichen zu ermutigen, sich in Deutsch auszudrücken – in kleinen improvisierten Geschichten aus dem Alltag.
Das Feriensprachcamp, das intensiv vorbereitet, ausgerichtet und nachbereitet wurde, führte zum Ausbau des Integrationsnetzwerkes im Landkreis Leer. Wie nebenbei entstanden die Sprechstunde des Jugendmigrationsdienstes der Awo in Schulen oder das Familienpicknick in Weener.
Unter dem Strich kamen in den vergangenen Monaten weniger Flüchtlinge als im vorigen Jahr in den Landkreis. Im Mai wurden noch 2268 Personen mit Ansprüchen auf das Asylbewerberleistungsgesetz gezählt. Im November war die Zahl auf 1.863 gesunken.
Die Anerkennung der Flüchtlinge durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dauert nach Erfahrungen der Kreisverwaltung weiterhin zu lange, weil das Anerkennungsverfahren entgegen den Ankündigungen der Bundesregierung nach wie vor aufwändig ist.
Landrat Groote: „Die Situation hat sich im Laufe des Jahres entspannt. Die Flüchtlinge nehmen an Integrationsmaßnahmen oder Sprachlehrgängen teil. Die meisten sind sehr motiviert.“
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