Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 17. Januar 2017

Europabüro #Bocholt: "Wählen gehen! - sonst ist Europa im Eimer"

Französischer Generalkonsul Vincent Muller besucht Bocholt / Gespräch mit Bürgermeister Peter Nebelo und Deutsch-Fanzösischer Gesellschaft

Bocholt (PID) .   Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo empfing am 16. Januar 2017 Vincent Muller, seit September 2015 französischer Generalkonsul in Düsseldorf. Heike Schoo, Präsidentin der Deutsch-Französischen-Gesellschaft Bocholt (DFG), begleitete Muller. Dem gemeinsamen Gespräch im Büro Nebelos und der Vorstellung Bocholts folgten ein kurzer Gang durch die Innenstadt sowie ein gemeinsames Mittagessen, an dem auch der Vize-Präsident der DFG, Heiner Böing-Messing, teilnahm.

Weltoffener Wirtschaftsstandort

Bürgermeister Peter Nebelo präsentierte dem Generalkonsul die Europastadt Bocholt als weltoffenen Wirtschaftsstandort. "Bocholt wurde über die Jahrhunderte von der Textilindustrie geprägt", so Nebelo, "die heimischen Unternehmen haben - als diese zur Geschichte wurde - andere Wege gefunden." Nebelo hob den Industriepark hervor "als die größte zusammenhängende und voll erschlossenen Gewerbefläche in NRW mit über 300 Hektar. Und wir haben in Bocholt zurzeit über 30.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte."  Dennoch, so Nebelo, brauche die Stadt vor allem "belastbare Gewerbeflächen".

Bekannt sei Bocholt in den 80-er Jahren auch durch den 1. FC Bocholt, der in der 2. Fußball-Bundesliga gespielt habe. "Heute ist es unter anderem ROSE Biketown, Deutschlands größter Fahrradversandhandel, der Bocholt weit über die Grenzen hinaus bekannt macht." 

Fahrradstadt Bocholt und Tour de France

Als Muller den Start der Tour de France in Düsseldorf in diesem Jahr ansprach, erinnerten Nebelo und Schoo an die Städtepartnerschaft mit Aurillac und Arapjon sur Cère. "Wir haben einen Start und eine Ankunft in unserer Partnerstadt Arpajon sur Cère erleben dürfen, und die Partnerstädte sind es auch, die Bocholt mit Europa verbinden. Wir freuen uns, dass die Beziehungen gerade auch zu unseren französischen Partnerstädten so gut sind."  "Städtepartnerschaften dokumentieren das Europa der Bürger", betonte Muller. "Und die Vereine, Organisationen und Verbände leisten hier eine großartige Arbeit. Aber auch die Politik muss sich einmischen."

Wunsch: Gemeinsame Erklärung "Wählen gehen"!

Gerade im Hinblick auf 2019 sei die Einmischung wichtig. 2019 sei ein wichtiges Jahr. Muller: "Nicht nur, dass das Ende des ersten Weltkrieges dann mehr als hundert Jahre her ist. Wir haben dann auch Europawahl, und da wünsche ich mir Anfang 2019 eine gemeinsame Erklärung der Länder, Städte und Gemeinden Europas, die den Menschen sagen: ´Wählen gehen!´ Wenn wir es nicht hinbekommen, dass mehr als 40 Prozent zur Wahlurne gehen, dann ist das Projekt Europa im Eimer."

"Der Austausch mit unseren Partnerstädten ist immens wichtig", betonte auch Heike Schoo. "Wenn wir in Frankreich vor Ort sind, lernen wir viel über die Menschen und pflegen unsere Freundschaften, wir sehen aber auch, wie die Franzosen etwa soziale Fragen angehen." Als Musterbeispiel einer gemeinsamen Kooperation hob sie den Projektchor Bocholt-Aurillac hervor, der sich mit dem Chor "Chorale du Millénaire" in Aurillac regelmäßig austausche. Schoo: "Wichtig ist es auch, dass Erwachsene animiert werden. Dafür ist der Projektchor das beste Beispiel." Sowohl in Aurillac als auch in Bocholt habe der Chor schon gemeinsam beeindruckende Messen gesungen. 

Leidenschaft für das Thema Europa

Gerne würde Schoo Muller auch einmal nach Bocholt einladen, um mit seiner Leidenschaft an einer Diskussionsrunde zum Thema Europa - gerade auch im Vorfeld der Europawahl - teilzunehmen. Ob er dann denn noch als Generalkonsul im Amt sei, wollte sie wissen. "Auch wenn die Amtszeit eines Generalkonsuls normalerweise nur drei, vier Jahre beträgt, kann ich mir durchaus vorstellen, dass ich noch bis 2019 im Amt bin", so Muller."

Lob für bürgerschaftliches Engagement

Im Gespräch mit der Präsidentin der Deutsch-Französischen Gesellschaft Bocholt e.V., Heike Schoo, lobte er das bürgerschaftliche Engagement der Mitglieder und unterstrich die damit verbundene Bedeutung der Gesellschaft. Er ermutigte dazu, nicht nur politische Themen auf die Agenda zu nehmen, sondern auch einmal Wirtschaftsthemen zwischen Deutschland und Frankreich im Programm zu behandeln. Lob galt auch der guten Vernetzung der Deutsch-Französischen Gesellschaften in Nordrhein-Westfalen, beispielsweise mit ihrer jährlichen Regionalkonferenz. Mit besonderem Interesse nahm er die aktuelle Programmübersicht, einige Informationen sowie das deutsch-französische Kochbuch der Deutsch-Französischen Gesellschaft aus den Händen der Präsidentin entgegen.

Hintergrund:

Seit 200 Jahren gibt es das französische Generalkonsulat in Düsseldorf. Nach Berlin, Hamburg, München und Frankfurt ist es die Nummer fünf in Deutschland.  Vincent Muller wurde am 1964 in Straßburg geboren und leitet seit dem letzten Jahr das Generalkonsulat in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Er kommt gebürtig aus dem Elsass und ist zweisprachig aufgewachsen. Sein Studium absolvierte er in politischen Wissenschaften sowie Jura und Geschichte in Straßburg. Seine Karriere begann Muller als Attaché im französischen Außenministerium. Danach folgten Stationen z. B. in der Ständigen Vertretung beim Europarat in Straßburg, der Banque de France oder auch im Auswärtigen Amt.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Presse- und Informationsdienst, Bruno Wansing, Telefon +49 2871 953-571, E-Mail: bruno.wansing@mail.bocholt.de


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Europa: Vincent Muller in Bocholt zu Gast
Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo empfing am 16. Januar 2017 im Beisein der Präsidentein der Deutsch-Französischen Gesellschaft Bocholt, Heike Schoo, den frz. Generalkonsul Vincent Muller (Mitte) - Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt