Der aktuelle Preisträger Michael Sailstorfer wurde in Velden, Oberbayern geboren, lebt und arbeitet heute in Berlin. Von 1999 bis 2005 studierte Sailstorfer an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Olaf Metzel und erwarb 2004 am Goldsmiths College in London seinen Master in Fine Arts. Nach seiner Ausbildung nahm er als Stipendiat an mehreren Aufenthalten in Künstlerresidenzen teil, darunter drei Monate in der Villa Aurora in Los Angeles im Jahr 2005. Von 2010 bis 2011 lehrte er als Gastprofessor an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig.
Während seines bisherigen Schaffens wurde Sailstorfer bereits mehrfach ausgezeichnet. In der Zeit seiner Ausbildung erhielt er u.a. den Ida-Wolff-Gedächtnispreis der Stadt München, den Förderpreis der Christian Karls Stiftung des Art Forums Berlin und wurde 2006 Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 2006 wurde er u.a. als Gewinner des Kunstpreises der Dena Foundation for Contemporary Art, Paris ausgezeichnet und in der Zeit von 2008 bis 2010 war er Stipendiat der Günther-Peill-Stiftung der Stadt Straubing. Bis 2014 folgten u.a. der Kunstpreis junger Westen und der Vattenfall Contemporary der Berlinischen Galerie.
In der Begründung für die Verleihung des August-Macke Preises 2017 heißt es: Michael Sailstorfer hat sich bereits als junger Künstler in der Bildhauerei der Gegenwart eine eigene Position erarbeitet, indem er Dinge und Materialien des Alltags in eine neue Beziehung setzt und ihre Funktion verfremdet oder neue Nutzungen kreiert. Mit dieser Strategie des sinnfälligen Wechselns zwischen Realitätsebenen versteht er sich einerseits in der Nachfolge von Marcel Duchamp und Joseph Beuys und distanziert sich andererseits von deren Sendungsbewusstsein durch einen programmatischen Pragmatismus und Spielfreude. Durch die skurrile, ironische und auch witzige Wahrnehmungssituation, die seine Inszenierungen und Objekte – z.B. rotierende Autoreifen, wandernde Bäume, Betonmischmaschine als Popcorn-Apparat, Autos mit ofenartigen Verbrennungsmotoren – in Ausstellungsräumen begründen, ruft er beim Publikum Erstaunen, Faszination oder einfach ein Lachen hervor. Dabei beeindrucken nicht nur Bewegung, technische Tüftelei und Absurdität, sondern auch das sinnliche Wahrnehmen und Erfahren von Geräuschen, Gefühlen und Geruch sind grundlegend mit seinen belebenden Installationen verbunden. Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Carl Peter Buschkühle war sich über die künstlerischen Arbeiten von Michael Sailstorfer einig: „Seine Objekte und Installationen verorten sich selbstverständlich und ohne Attitüde im gesellschaftlichen Diskurs der Erlebniskultur und erweitern in ihrer Manier des Upcycling.“
Der August-Macke-Preis wird unterstützt von der Brauerei C. & A. Veltins, den Sparkassen im Hochsauerlandkreis, von der Annegret und Hans-Richard Meininghaus-Stiftung, dem Hochsauerlankreis, der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung sowie vom August-Macke-Kuratorium.
August Macke wurde am 3. Januar 1887 in Meschede/Hochsauerlandkreis geboren und gehörte zu den bekanntesten deutschen Malern des Expressionismus. Er nahm an beiden Ausstellungen des Blauen Reiters 1911 und 1912 teil.