Presseinformation

Nr. 131 Steinfurt, 06. April 2017


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Investitionen in Immobilien steigen auch im Kreis Steinfurt durch niedriges Zinsniveau weiter an
Gutachterausschuss legt Grundstücksmarktbericht 2017 vor

Kreis Steinfurt. Für Immobilien im Kreis Steinfurt (ohne Rheine) wurden im Jahr 2016 625,1 Millionen Euro ausgegeben und damit über 200 Millionen Euro mehr als noch 2010 (416 Millionen Euro). Das zeigt der Grundstücksmarktbericht (GMB) 2017, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Steinfurt jetzt veröffentlicht hat. Der Gesamtumsatz hat damit seit 2013 zum vierten Mal in Folge die Marke von 500 Millionen Euro weit überschritten.

„Der Grundstücksmarktbericht enthält Informationen, die für die Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger von hohem Interesse sind“, so Henning Meyer, Vorsitzender des Gutachterausschusses.

Die eigene Immobilie ist für viele nicht nur individueller Wohnraum, sondern bleibt auch als Kapitalanlage stark gefragt. „Wie schon in den vergangenen Jahren wurde der Immobilienmarkt durch das günstige Zinsniveau für Immobilienkredite und andere Geldanlagen angetrieben“, erläutert Franz Hüsken, Geschäftsführer des Gutachterausschusses.

Die Anzahl der Immobilienkäufe ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr von 3849 auf 3991 gestiegen (plus 3,8 Prozent) und auch im langjährigen Vergleich im oberen Bereich anzusiedeln. Insbesondere Eigentumswohnungen waren 2016 im Erst- (257 Wohnungen) und Wiederverkauf (395 Wohnungen) überdurchschnittlich nachgefragt, so dass der Umsatz in diesem Bereich um 21 Prozent stieg. Im Sektor Wohnungs- und Teileigentum (beispielsweise Geschäftsräume, Garagen oder Tiefgaragenstellplätze) wurden insgesamt 810 Kauffälle registriert.

Der durchschnittlich gezahlte Kaufpreis je Wohnungs- oder Teileigentum lag bei rund 144.000 Euro. Eine neu errichtete Eigentumswohnung kostete bei einer Größe von 80 Quadratmetern rund 2.340 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, während für eine etwa 25 Jahre alte Wohnung rund 1.300 Euro Kosten pro Quadratmeter anfielen. Damit zogen die Preise für neue und gebrauchte Eigentumswohnungen jeweils um rund neun Prozent an.

Auch die Anzahl der Verkäufe mit Ein- und Zweifamilienhäusern, Doppelhäusern und Reihenhäusern bebauter Grundstücke übertraf das Vorjahresniveau. Ein neues Reihenhaus oder eine neue Doppelhaushälfte kostete im Durchschnitt rund 234.000 Euro, während für ein neues freistehendes Ein- oder Zweifamilienhaus rund 289.000 Euro an Kosten anfielen.

Die Anzahl der Verkäufe unbebauter Grundstücke hat durch die Entwicklung neuer Baugebiete in den Städten und Gemeinden insgesamt um 6,6 Prozent zugelegt. Auch der Geldumsatz stieg für diesen Marktanteil um ca. 4,8 Prozent auf 63 Millionen Euro an und zeigt nach jahrelanger Stagnation oder minimaler Steigerungen nun die größte Zunahme seit 14 Jahren.

Bauträger und Investoren waren in einzelnen Fällen bereit, auch für Altimmobilien überdurchschnittliche Preise zu bezahlen, wenn sie auf diesen Grundstücken neue und hochwertige Eigentumswohnungen realisieren konnten. Dies war bei Grundstücken in Gebieten der Fall, die nach ihrer Lage und ihrer infrastrukturellen Ausstattung eine hohe Wohn- und Lebensqualität aufweisen. Die Bodenrichtwerte für erschließungsbeitragsfreies Wohnbauland betrugen insgesamt zwischen 55 und 280 Euro pro Quadratmeter.

Anders als bei den Baugrundstücken hat der Gutachterausschuss die landwirtschaftlichen Richtwerte für Ackerland auf Grund der vorliegenden Kaufverträge um insgesamt 13,3 Prozent auf einen Durchschnittspreis von 6,82 Euro pro Quadratmeter angehoben. Diese Entwicklung resultiert aus einer verstärkten Nachfrage nach landwirtschaftlichen Flächen bei einem vergleichsweise geringen Angebot. Die Spanne der Preisentwicklung in den Städten und Gemeinden reichte von einer Abnahme um 11,4 bis hin zu einer Zunahme um 41 Prozent. Der höchste landwirtschaftliche Richtwert ergab sich für Ochtrup mit elf Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche, während der niedrigste Wert bei 3,10 Euro lag.

In 2016 wurden bebaute und unbebaute Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 870,1 Hektar verkauft, was cirka 0,5 Prozent der Gesamtkreisfläche entspricht. Dabei kamen die Käufer bei 73 Prozent (rund 3000 Kaufverträge) aller Grundstückskäufe auch aus dem Kreisgebiet – nur in 27 Prozent der Fälle kaufte ein „Auswärtiger“ eine Immobilie.

Nach telefonischer Bestellung unter 02551 69 1829 ist der Bericht gegen eine Gebühr von 30 Euro als Druckexemplar im Kreishaus, Zimmer 714, erhältlich. Unter www.boris.nrw.de kann er außerdem kostenfrei heruntergeladen werden. Weitere Infos über die Bodenrichtwerte gibt es im Kreishaus Steinfurt, Zimmer 714 und 715, Telefon 02551 691829.



Grundstücksmarktbericht I



Grundstücksmarktbericht II



Grundstücksmarktbericht III