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Hanau, 22. Juli 2020
„Egal, wer du bist, egal, wie du bist – hier wirst du angenommen!“
Hanauer Familien- und Jugendberatung verabschiedet „Opstapje- und HIPPY-Familien“

„Opstapje“, das heißt Schritt für Schritt, richtet sich an Familien mit Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren, und kommt, wie die Idee des Projektes selbst, aus den Niederlanden. HIPPY“ ist eine Abkürzung für „Home Interaction for Parents of Preschool Youngsters“ und steht für ein Hausbesuchsprogramm für Eltern und Kinder im Vorschulalter.  Beide Programme stammen von der IMPULS Deutschland Stiftung e.V. für Frühe Bildung in der Familie. In Hanau werden sie aus Mitteln des Fachbereichs Bildung, Soziale Dienste und Integration der Stadt Hanau finanziert und Familien gebührenfrei zur Verfügung gestellt. Mitarbeiterinnen der Familien und Jugendberatung (fjb) begleiten über 18 Monate Familien und ihre Kinder und bringen auf spielerische Art und Weise Bildung und Erziehungshilfe in die Familien, die in der Regel zentrale Angebote der Familienbildungsstätten nicht annehmen. In einer kleinen Zeremonie wurden nun die „Opstapje- und HIPPY-Familien“ offiziell verabschiedet.

Im Rahmen von Opstapje besuchen Familienbesucherinnen Nuray Yavuz und Tatjana Felk regelmäßig Familien mit Kindern im Alter von 1 - 3 Jahren. Woche für Woche spielen sie mit Hilfe des standardisierten Programms von „Opstapje“ gemeinsam mit Müttern und Kindern und erklären, warum es so wichtig ist, das täglich zu tun. Sie zeigen, wie bedeutsam es ist, im Spiel die Rollen zu tauschen, sich selbst in die Rolle des Kindes zu begeben und sich z.B. vom eigenen Kind mit Hilfe des mitgebrachten Puppengeschirrs den Tee eingießen zu lassen. Sie ermuntern die Mütter, die Bilder ihrer Kinder, die viele als wertloses Gekritzel betrachten, wertzuschätzen. Sie geben Lust auf Bücher und Sprache weiter, wenn sie den Müttern zeigen, wie viel Nähe sich zwischen ihnen beim Vorlesen entwickelt.

Das Programm „HIPPY“ stärkt die Familie mit Kindern im Vorschulalter und somit den ersten Lernort des Kindes. Mit insgesamt sieben Büchern aus der Kinderliteratur und 35 darauf abgestimmten Aktivitätenheften beinhaltet „HIPPY“ Elemente der sogenannten Literacy-Erziehung. Der thematische Schwerpunkt eines Buches (wie z.B. die Wut in „Robbie regt sich auf“) wird in den Aktivitätenheften aufgegriffen, verschiedene Übungen und Aufgaben zur ganzheitlichen Förderung des Kindes in unterschiedlichen Lernbereichen werden angeboten. Wenn sich Mütter und Kinder alle fünf Wochen zum „Lesedetektiv“ in der Familien- und Jugendberatung treffen, will jedes Kind sein neues Buch erobern und mindestens so genau wie ein Detektiv kennenlernen. Die HIPPY Materialien sind handlungsorientiert aufgebaut und fördern die Dialog- und Kommunikationsfähigkeit. Mütter werden zu Lehrerinnen ihrer Kinder, denn in der Regel sind sie es, die fast ein ganzes Jahr lang fünfmal die Woche die „HIPPY-Hausaufgaben“ mit ihren Kindern erledigen.

Ruth Franke, Mitarbeiterin der Familien- und Jugendberatung der Stadt Hanau (fjb) und verantwortliche Koordinatorin des Projektes beschreibt, wie wichtig diese Angebote gerade in der Zeit nach dem Attentat vom 19. Februar 2020 und während der Corona-Pandemie für die Familien waren, die in dieser Zeit besondere Herausforderungen zu bestehen hatten. In den beiden Gruppen, in denen sich 30 Familien aus sieben Nationen trafen, durften sie das erleben, was auf Plakaten in der Hanauer Innenstadt noch heute zu lesen ist: „Wir sind alle gleich“ war das vorherrschende Gefühl unter den Menschen. „Egal, wer du bist, egal, wie du bist – hier wirst du angenommen,“ so eine der HIPPY-Mütter beim Abschied.

In den ersten Wochen des Lockdown wegen der Corona-Pandemie, in denen alle Einrichtungen geschlossen waren, erhielten die Opstapje- und HIPPY-Familien täglich eine Nachricht von  Franke. Eine Spielanregung für den Tag, einen Link für eine pfiffige Homepage, ein schönes Lied, ein Foto und anderes. „Beim Frühstück haben wir mit der ganzen Familie auf die tägliche Nachricht gewartet und sie mit der ganzen Familie angeschaut“, so berichtet eine Opstapje-Mutter. Nach der  Wiedereröffnung der Familien- und Jugendberatung im Mai trafen sich die Familien mit den Familienbesucherinnen in der Beratungsstelle im Sandeldamm, da so die Hygienebestimmungen leichter einzuhalten waren, berichtet Franke.

Die Frauen nutzen die zusätzlichen Gruppentreffen, die alle zwei Wochen unter der Leitung von Ruth Franke angeboten wurden, aktiv, um ihre persönlichen Fragen rund um die Themen Erziehung, Familie, Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu besprechen. Hier erfuhren sie wie wichtig Grenzen in der Erziehung sind, beschäftigten sich mit Methoden positiver Erziehung und erhielten Antworten auf viele Fragen. „Viele Familien lernen durch Opstapje und HIPPY das Beratungsangebot der Familien- und Jugendberatung kennen. Diese Projekte sind im Schnittfeld zwischen Bildung und Beratung angesiedelt und öffnen die Tür der Beratungsstelle für Familien, die ansonsten den Weg zur Familien- und Jugendberatung in den Sandeldamm vielleicht nicht gefunden hätten“, erklärt Franke.

Zum Abschied überreichte Ruth Franke 15 „HIPPY-Müttern“ und 6 „Opstapje-Müttern“ ihre „Diplome“, die ihnen ihre aktive Teilnahme an den Programmen bescheinigen. „Danke, wir haben hier so viel mitgenommen!“, so eine marokkanische Mutter zum Abschied.

Weitere Informationen zu den Angeboten der Familienbildung erteilt die Diplom-Sozialpädagogin Ruth Franke. Sie ist in der Hanauer Familien- und Jugendberatung am Sandeldamm 21 (Telefon 06181/18 75 30, E-Mail: ruth.franke@hanau.de) zu erreichen.



Pressekontakt: Stadt Hanau, Ute Wolf, Telefon 06181/295-664




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Hanauer Familien- und Jugendberatung verabschiedet „Opstapje- und HIPPY-Familien“


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Hanauer Familien- und Jugendberatung verabschiedet „Opstapje- und HIPPY-Familien“


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