Meldungsdatum: 28.11.2024
Am 1. Dezember wird seit 36 Jahren weltweit der Welt-Aids-Tag begangen, um das Bewusstsein für HIV und AIDS zu schärfen und Solidarität mit Menschen zu zeigen, die mit HIV leben. Der Tag erinnert außerdem an die Menschen, die an den Folgen von HIV und AIDS verstorben sind.
„Deutschland hat sich im Kampf gegen HIV/AIDS gut geschlagen. Im Laufe der letzten 20 Jahre konnte die Zahl der Neuinfektionen deutlich reduziert werden. Ein Grund dafür ist, dass es eine gute Aufklärungsarbeit, gute medizinische Hilfe, Behandlung und kostenlose und anonyme Testangebote gibt“, sagt Dr. Kathrin Schnabel, Leiterin der Beratungsstelle Sexuelle Gesundheit/AIDS STI des Gesundheitsamtes Kreis Recklinghausen.
Moderne Medikamente unterdrücken die Viruslast, schützen so die Gesundheit und verhindern die Weiterverbreitung des Virus. Das Prinzip „HIV nicht nachweisbar = nicht übertragbar“ funktioniert. Leider kommt es in Deutschland noch zu oft vor, dass HIV erst in einem bereits fortgeschrittenen Krankheitsstadium entdeckt wird. Insgesamt wird geschätzt, dass in Deutschland aktuell ca. 8200 Menschen leben, die nichts von ihrer HIV Infektion wissen.
Frühzeitige Diagnose schützt die Gesundheit
In Deutschland gibt es viele kostenfreie Test-Möglichkeiten, etwa in Gesundheitsämtern oder Aidshilfen. „Ein Test ist kostenfrei, aber der Wert, den er für die eigene Gesundheit hat, ist unbezahlbar. Wer frühzeitig von der Infektion weiß, kann auch rechtzeitig eine effektive Behandlung erhalten. Als Akteurinnen und Akteure in diesem Gesundheits- und Präventionsfeld sind wir im Kreis Recklinghausen auf einem guten Weg, wollen aber noch besser darin werden, Menschen mit besonderen Risiken zu erreichen“, erklärt Dr. Kathrin Schnabel).
Prävention und Testangebote weiterhin wichtig
Aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge gab es 2023 schätzungsweise 440 HIV-Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen, deutschlandweit werden etwa 2.200 HIV-Neuinfektionen angenommen.
Aidsberatung im Kreis Recklinghausen
Für Fragen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen gibt es in NRW zahlreiche Test- und Beratungsmöglichkeiten. Im Kreis Recklinghausen liegt die Aufgabe der Aidsberatung in den Händen des Gesundheitsamtes beim Team der Beratungsstelle für Sexuelle Gesundheit AIDS/HIV.
Unter der Leitung von Dr. Kathrin Schnabel (Frauenärztin, Sexuelle Gesundheit und STI) berät ein engagiertes Team von Sozialarbeiterinnen und Youthworkerinnen junge Menschen und Erwachsene zu allen Fragen der Sexuellen Gesundheit.
Dazu gehört auch die Präventionsarbeit mit Angeboten zur Sexuellen Bildung in Schulen oder in der Öffentlichkeit, sowie der Aufklärung über Missverständnisse und Mythen. Darüber hinaus geht es auch darum, die Krankheiten zu enttabuisieren.
Kostenfreies und anonymes Testangebot
Alle Bürgerinnen und Bürger des Kreises Recklinghausen haben ungeachtet der sexuellen Identität und Orientierung, Herkunft oder des Krankenversichertenstatus, sich in der Beratungsstelle Sexuelle Gesundheit AIDS/STI kostenfrei und anonym testen zu lassen. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass wir unseren Klientinnen und Klienten, die sich mitunter trotz einer gewissen ängstlichen Vorspannung zu intimen Gesundheitsfragen an uns wenden, einen entspannten und unterstützenden Rahmen für eine Begegnung auf Augenhöhe anzubieten. Alle sind willkommen.“
Die Frauenärztin ergänzt: „Wir möchten mit unserem Beratungsangebot auch Menschen erreichen, für die aus unterschiedlichen Gründen das Aufsuchen der Beratungsstelle eine große Hürde darstellt. Dafür gibt es zusätzlich ein Videosprechstundenangebot.“
Die Beratung oder Testung sowie auf Wunsch auch medizinische Untersuchung wird in Marl und Recklinghausen an den Beratungsstellen des Gesundheitsamtes angeboten. Für den HIV-Labortest ist eine Blutentnahme notwendig. Das Testangebot umfasst bei Bedarf auch weitere sexuell übertragbare Infektionen. Dazu ist allerdings die Buchung eines Termins erforderlich, entweder online über die Seite des Kreises www.kreis-re.de/aids oder telefonisch montags bis donnerstags in der Zeit von 9 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 02365 9357540.
Kontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Svenja Küchmeister, Telefon: 02361/534512, E-Mail: s.kuechmeister@kreis-re.de
Herausgeber: Kreis Recklinghausen
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