Meldungsdatum: 26.02.2025
Nicht zuletzt durch die Kontroverse um den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses ist die Geschichte des Kolonialismus ins öffentliche Bewusstsein zurückgekehrt und hat politische Brisanz gewonnen. Jahrhundertelang haben sich europäische Mächte weite Teile der Welt untertan gemacht und systematisch ausgebeutet. Der Reichtum des Westens und die zerstörten ökonomischen und politischen Grundlagen der sogenannten „Dritten Welt“ haben hier ebenso ihre tiefere Ursache wie die Flüchtlingsströme, die uns heute erreichen und deren Folgen die Gesellschaft spalten. Dies alles und vieles mehr thematisiert ein Vortrag des Historikers Dr. Volker Jakob am Dienstag, 4. März 2025, im Stadtarchiv Borken.
Ausgehend von der Landung der Spanier und Portugiesen in Amerika erzählt der Historiker zunächst einen Abriss der Kolonialgeschichte bis in die Gegenwart. Im Mittelpunkt der Schilderungen steht jedoch die dreißig Jahre währende Geschichte der deutschen Kolonien, deren blutige Realitäten lange schamhaft verschwiegen wurden. Das grausame Vorgehen gegen die Herero und Nama im damaligen Deutsch-Südwestafrika und wenig später auch die gezielte Vernichtung der einheimischen Bevölkerung in „Deutsch-Ostafrika“ gelten heute als Genozid. Diese Vorgänge reihen sich in die Völkermorde des 20. Jahrhunderts ein, die in der systematischen Ermordung der europäischen Juden während der NS-Herrschaft ihren singulären Gipfelpunkt erreichten. Gleichwohl soll, so das Plädoyer, in Geschichtsbewusstsein und Erinnerungskultur auch die Kolonialgeschichte eine angemessene Berücksichtigung finden.
Zur Person: Der Historiker Dr. Volker Jakob, Autor zahlreicher Beiträge zur Fotografie- und zur Regionalgeschichte Westfalens, war von 1982 bis 2015 als wissenschaftlicher Referent und als Referatsleiter des Bild-, Film- und Tonarchivs im heutigen LWL-Medienzentrum für Westfalen tätig.
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Veranstaltungsraum zwölf26 im Stadtarchiv (Rathausgebäude D), Im Piepershagen 17, in Borken. Der Eintritt kostet sechs Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Tel. 02861/939-217, per E-Mail an stadtarchiv@borken.de oder online unter www.vhs.borken.de.
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