Meldung vom 17.09.2019
Sozialer Arbeitsmarkt startet erfolgreich Kreis Recklinghausen. Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit, und der Bundestagsabgeordnete Michael Groß überzeugen sich im Kreis Recklinghausen von der Wirkung der neuen Förderung für Langzeitarbeitslose. Arbeit statt Arbeitslosigkeit finanzieren und für langzeitarbeitslose Menschen neue Perspektiven schaffen: Das sind die Ziele des im Januar in Kraft getretenen Teilhabechancengesetzes. In NRW gelingt das besonders gut, so zum Beispiel im Kreis Recklinghausen. Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Michael Groß informierten sich am Montag, 16. September 2019, darüber Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit (BA), und Torsten Withake, Geschäftsführer Arbeitsmarktmanagement der Regionaldirektion NRW der BA. Gemeinsam mit Dominik Schad, Leiter des Jobcenters Kreis Recklinghausen, besuchten sie das Gestüt Grasekamp in Datteln, wo erfolgreich ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplatz geschaffen werden konnte.
Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit (BA): „In Deutschland haben mittlerweile rund 30.000 Menschen eine geförderte Beschäftigung mit den Instrumenten des Teilhabechancengesetzes aufgenommen. Das ist nach einem halben Jahr ein beachtlicher Erfolg und zeigt, dass das Gesetz ein Meilenstein in der Arbeitsmarktpolitik ist. Viele dieser Menschen hatten zuvor trotz Förderung und Qualifizierung keine Chance am ersten Arbeitsmarkt. Hier in Recklinghausen sehen wir besonders gut, wie wichtig es ist, dass alle Akteure und Partner am Arbeitsmarkt zusammenarbeiten. Ob kommunales Jobcenter oder gemeinsame Einrichtung mit der Bundesagentur für Arbeit: Was zählt, ist das gemeinsame Bemühen um Menschen, die es besonders schwer am Arbeitsmarkt haben.“
Michael Groß, Sprecher der SPD-Bundestagsabgeordneten aus dem Ruhrgebiet:
„Der Soziale Arbeitsmarkt ist für die Menschen im Kreis Recklinghausen und in der Region von großer Bedeutung. Wir haben schon 2013 den „Vestischen Appell“ der Kirchen und des DGB unterstützt, der einen Sozialen Arbeitsmarkt fordert, um der hohen, verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit zu begegnen. Das neue Gesetz gibt uns jetzt ein solides Fundament, auf dem die Unterstützung der Menschen tatkräftig gelebt und der Soziale Arbeitsmarkt erfolgreich aufgebaut werden kann. Von zentraler Bedeutung für den Erfolg ist für uns die enge Zusammenarbeit mit den zehn kreisangehörigen Städten und dem Kreis, mit der starken Präsenz und Vernetzung des Jobcenters vor Ort.“
Torsten Withake, Geschäftsführer Arbeitsmarktmanagement der BA in NRW: „Für uns in Nordrhein-Westfalen ist es ein besonderer Erfolg, dass in der kurzen Zeit seit Jahresbeginn 8.700 Arbeitsplätze mit den Möglichkeiten des Teilhabechancengesetzes neu geschaffen werden konnten. Denn für viele Menschen ist es endlich die Chance, auf die sie lange gehofft haben, einen neuen Weg einzuschlagen um erfolgreich beruflich neu zu starten. Es ist aber auch die Bestätigung vieler guter Erfahrungen, die wir in NRW schon mit wirksamen Ansätzen gemacht haben, die wir in den vergangenen Jahren als Modelle, Projekte oder zeitlich befristete Programme gemeinsam mit unseren Partnern am Arbeitsmarkt, der Landesregierung, den Gewerkschaften, den Arbeitgeberverbänden und den lokalen Akteuren, darunter auch viele kommunale Jobcenter, realisieren konnten. Für uns in NRW ist es daher nur folgerichtig, dass auf der Grundlage der positiven Erfahrungen sehr viele private Arbeitgeber die neue Möglichkeit nutzen, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.“
Auf dem Gestüt Grasekamp in Datteln züchtet Dieter Grasekamp, Unternehmer aus Recklinghausen, seit 2010 erfolgreich Reitpferde für den Dressursport. Seit April beschäftigt er einen durch das Jobcenter vermittelten und geförderten Mitarbeiter, der Stallungen, Reithalle und -platz sowie die Außenanlagen in Schuss hält. Die Arbeit auf dem Gestüt und der monatliche Lohn bedeuten für den Mitarbeiter die Unabhängigkeit von den Leistungen des Jobcenters.
Info Sozialer Arbeitsmarkt Das Anfang 2019 eingeführte, neue gesetzliche Regelinstrument für die Jobcenter heißt „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ (Sozialgesetzbuch, Zweites Buch, §16i). Zielgruppe sind Langzeitarbeitslose, die in den letzten sieben Jahren mindestens sechs Jahre lang Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende bezogen haben und in dieser Zeit allenfalls in geringem Umfang beschäftigt waren. Arbeitgeber, die diesen Langzeitarbeitslosen eine Chancen geben und sie beschäftigen, erhalten eine Förderung der Lohnkosten. In den ersten beiden Jahren beträgt die Förderung 100 Prozent, im dritten, vierten und fünften Jahr sinkt die Förderung um jeweils zehn Prozent. Die Höchstdauer der Förderung beträgt fünf Jahre. In dieser Zeit werden auch Qualifizierungen für die Beschäftigten finanziert. Um die geförderten Beschäftigungsverhältnisse zu stabilisieren und den Wiedereinstieg in einen Arbeitsalltag zu unterstützen, stehen den Beschäftigten und den Arbeitgebern Jobcoaches zur Seite. Das Jobcenter Kreis Recklinghausen hat die angestrebten 500 Förderungen im Sozialen Arbeitsmarkt im Jahr 2019 aktuell bereits erreicht. 281 Beschäftigungsverhältnisse entstanden bei Trägern und Verbänden, 118 Stellen in der freien Wirtschaft und 101 bei kommunalen Arbeitgebern. 25 Beschäftigungen – und damit weniger als erwartet – endeten bislang aus verschiedenen Gründen vorzeitig. Pressekontakt: Thomas König, Pressesprecher Jobcenter Kreis Recklinghausen, Tel. 02361 / 3067-308 Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:
Die Kreisverwaltung Recklinghausen im Überblick Der Kreis Recklinghausen ist mit über 630.000 Einwohnern der bevölkerungsreichste Kreis Deutschlands. Besonders auffällig ist in diesem Kreis die Vielfalt: Von der Industriezone des Ruhrgebiets zu den ländlichen Strukturen des Münsterlandes gibt es im Kreis Recklinghausen alle Facetten zu sehen und zu erleben. In der Region finden Einwohner und Besucher einen bunten Mix an kulturellen Angeboten – angeführt von den Ruhrfestspielen und dem Grimme Preis über Kleinkunst und Kabarett bis zu Konzerten aller Art. Der „Vestische Kreis", wie er auch genannt wird, überrascht mit viel Grün und Wasser. Die Haard und die Hohe Mark laden zu kleineren und größeren Wanderungen, Ausritten und Radtouren ein, von den Bergehalden des Reviers hat man eine beeindruckende Aussicht über das mittlere Ruhrgebiet bis hin zum Münsterland. Zum Kreis Recklinghausen gehören zehn Städte: Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Gladbeck, Haltern am See, Herten, Marl, Recklinghausen, Oer-Erkenschwick und Waltrop. Die Kreisverwaltung Recklinghausen ist unter anderem zuständig für das Straßenverkehrsamt, das Gesundheitswesen, Veterinäramt, Katastrophen-, Zivil- und Feuerschutz, Geodaten, Erziehungsberatung, sie ist Umwelt- und Wasserbehörde und vieles mehr. Alle Dienstleistungen der Kreisverwaltung gibt es im Internet: www.kreis-re.de. Herausgeber: Kreis Recklinghausen Öffentlichkeitsarbeit 45655 Recklinghausen Telefon: 0 23 61 / 53 45 12 Web: http://www.kreis-re.de E-Mail: svenja.kuechmeister@kreis-re.de
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