Vom „Kapp-Putsch“ hat vielleicht mancher schon etwas gehört. Was aber hatte es damit konkret auf sich? Und welche Auswirkungen hatte der Putsch auf Cuxhaven?

Nur gute 16 Monate nach Beendigung des Ersten Weltkrieges und 14 Monate nach Ende der Räterepublik Cuxhaven kam es im März 1920 in Berlin zu einem Putsch mehrerer Generäle unter Leitung von Walther Freiherr von Lüttwitz gegen die Regierung der noch jungen Weimarer Republik. Auslöser war u.a. die Verkleinerung der Reichswehr von 400.000 auf 100.000 Soldaten, ebenso sollte die Marine nach dem Friedensvertrag von Versailles auf 15.000 Mann verkleinert werden. Die ehemals in Wilhelmshaven gebildete Freikorps-Brigade Ehrhardt sollte ebenfalls ganz aufgelöst werden. Politischer Repräsentant dieser Generäle war der Generallandschaftsdirektor Wolfgang Kapp. Nach der Flucht der rechtmäßigen Regierung nach Stuttgart und einem mehrtägigen Generalstreik brach der Putsch nach blutigen Kämpfen mit bewaffneten Arbeitern in mehreren Städten zusammen.

Im Vortrag von Hans-Jürgen Kahle geht es vor allem um die Frage, wie Cuxhaven als Garnisonsstadt und ehemalige Räterepublik den Putsch bewältigte und welche Akteure sich gegen die neue Regierung stellten. Wie verhielten sich die Parteien der Arbeiterbewegung, SPD, USPD und KPD? Welche Haltung vertrat das liberale Bürgertum, in der Reichsregierung vertreten durch die DDP, und welche Haltung nahmen die Parteien am rechten Rand ein, die DVP und DNVP?

Der Referent Hans-Jürgen Kahle, Geschäftsführer des Wilhelm-Heidsiek-Verlags, ist ein profunder Kenner der neueren Geschichte Cuxhavens. Er verfasste zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Arbeiterbewegung/Gewerkschaften, zur Weimarer Republik und zur NS-Zeit.

Abgerundet wird der Vortrag von Dieter Graen, der Literarisches aus der Zeit des Kapp-Putsches vortragen wird.

Der Vortrag findet am 113. Cuxhavener Stadtgeburtstag, dem 15.3.2020, um 19.00 Uhr im Veranstaltungssaal von Stadtbibliothek/Stadtarchiv Cuxhaven statt. Veranstalter ist das Stadtarchiv. Der Eintritt ist frei. Da die Plätze begrenzt sind, wird um Anmeldung beim Stadtarchiv – Telefon: 04721 / 700 70 830 – gebeten.