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Unna, den 23. November 2021

Internationaler Tag "NEIN zu Gewalt an Frauen"
Kreisstadt Unna.

Auch in diesem Jahr weist das Mädchen- und Frauennetzwerk Unna gemeinsam mit dem Frauenforum Unna, den Katholischen Frauen im Pastoralverbund Unna, dem Frauenreferat des Evangelischen Kirchenkreises und dem Zonta-Club Unna-Hamm auf die Gewalt gegen Mädchen und Frauen hin. Anlass ist der Internationale Tag NEIN zu Gewalt an Frauen am 25. November, der dieses Jahr zum 40. Mal begangen wird. Die Frauen trafen sich bereits am Dienstag (23. November) zu einer ökumenischen Andacht in der Katharinenkirche und im Anschluss zu einer Fahnenaktion am Rathaus, an der auch Bürgermeister Dirk Wigant teilnahm.  

„Die Kreisstadt Unna verurteilt jedwede Gewalt gegen Frauen. Es darf kein Wegschauen geben. Gewalt gegen Frauen geht uns alle an und ist keine Privatsache. Von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder brauchen Schutzangebote und unsere Unterstützung“, sagte Wigant. Der Bürgermeister forderte alle auf: „Schauen Sie nicht weg, mischen Sie sich ein und weisen die Täter auf ihr Unrecht hin. Wir zeigen in Unna deutlich: Wir setzen uns aktiv ein gegen Gewalt an Frauen!“

Katja Sahmel, seit 1. November 2021 Gleichstellungsbeauftragte der Kreisstadt Unna, verweist auf die immer noch hohen Zahlen von Häuslicher Gewalt. Danach wurde die Kreispolizei Unna im vergangenen Jahr zu 363 Fällen Häuslicher Gewalt gerufen, davon 71-mal allein in der Kreisstadt Unna. 64 Gewalttäter wurden kreisweit der Wohnung verwiesen, in Unna waren es 9 Wohnungsverweisungen. „Das Hissen der Fahne sorgt dafür, dass die Gewalt an Frauen sichtbar wird. Sie geschieht in vielen Formen und passiert tagtäglich vielen Frauen und Mädchen, gerade auch in den scheinbar sicheren 4 Wänden. Gewalt ist eine Menschenrechtsverletzung und muss in allen Formen angeprangert und geächtet werden“, so Sahmel weiter.

Im Jahr 2021 suchten bis einschließlich Oktober 24 Frauen Schutz im Frauenhaus mit 25 Kindern. Das sind weniger als in den Vorjahren. Dies ist aber leider kein echter Rückgang, sondern Corona geschuldet, da die Frauen nicht immer oder nur unter erschwerten Quarantäne-Bedingungen aufgenommen werden konnten. In der Frauen- und Mädchenberatungsstelle wurden im gleichen Zeitraum insgesamt 835 Beratungsgespräche mit 312 Frauen geführt. 205 mal (=28%) war physische und/oder psychische Gewalt Thema, sexualisierte Gewalt 42 Mal und Stalking 28 Mal.

Elke Markmann vom Frauenreferat des Evangelischen Kirchenkreises weist darauf hin, dass viele betroffene Frauen aus Scham, oder zum Beispiel weil sie ihren Mann beschützen wollen, nicht über das Erlebte sprechen wollen.  Sahmel und Markmann wünschen sich, dass die Öffentlichkeit aufmerksam hinsieht und handelt. Betroffene Frauen sollen ermutigt werden, ihr Schweigen zu brechen und sich Hilfe zu holen.

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Hilfen gibt es auf überregionaler und regionaler Ebene:

Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ besteht als Ergänzung zu den Fachberatungsstellen und Frauenhäusern vor Ort. Es ist an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr unter der Rufnummer 08000 116 016 und über die Online-Beratung unter www.hilfetelefon.de erreichbar. Anonym, kostenlos, barrierefrei und in 15 Sprachen. 

Unmittelbarer Kontakt im Kreis Unna ist die Frauen- und Mädchenberatungsstelle des Frauenforums unter der Telefonnummer 02303/82202. Entweder telefonisch oder im Rahmen eines persönlichen Gespräches erhalten Frauen und Mädchen Entlastungsgespräche, Unterstützung in Krisensituationen, Beratung zur Verarbeitung der Gewalterlebnisse und Informationen zum Gewaltschutzgesetz. Auf der Homepage des Frauenforums Unna können sich Mädchen und Frauen darüber hinaus auch online beraten lassen, dazu unter www.frauenforum-unna.de das Logo „Online-Beratung“ anklicken.

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Zum Hintergrund:

1981 wurde der 25. November als Internationaler Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ ausgerufen. Seither setzen sich Menschen an diesem Tag weltweit für die Beseitigung von Gewalt und Diskriminierung an Frauen ein. So auch in Deutschland, wo Gewalt gegen Frauen noch immer trauriger Alltag ist. Jede dritte Frau ist von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen. Rund 25 Prozent aller Frauen erleben Gewalt in ihrer Partnerschaft. Mehr als die Hälfte der Frauen wurde mindestens einmal im Leben sexuell belästigt. Besonders gefährdet sind Frauen mit Behinderungen oder in unsicheren Lebensverhältnissen.

 

 




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