Arnsberg.
Dieser Stand war auf dem Wochenmarkt in Neheim bereits eine Institution: Nach 65 Jahren wurden am letzten Samstag Susanne und Wolfgang Pieper aus Werl-Niederbergstraße mit ihrem Stand vom Wochenmarkt in Neheim verabschiedet.
Für die langjährigen Neheimer Markthändler gab es von der Stadt Arnsberg einen Gutschein für ein Essen in einem heimischen Restaurant, einen gut gefüllten Präsentkorb aus Neheim sowie einen dicken Strauß Blumen als Wertschätzung für die langjährige Treue zum Wochenmarkt in Neheim. Auch die Marktkolleginnen und -kollegen aus Neheim hatten gesammelt und überreichten ein Geldgeschenk.
Geschenke und Blumen
Im Beisein des Geschäftsführers der Wirtschaftsförderung Arnsberg (wfa), Bernd Lepski, bedankten sich zum Abschied auch Igor Anton und Heiko Giese von der Marktaufsicht des städtischen Ordnungsamtes. „Der Wochenmarkt in Neheim hat eine wichtige Rolle für die Frequenz in der Neheimer Innenstadt und seinen Anteil an der nachhaltigen regionalen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger“, sagte Bernd Lepski zur Verabschiedung. Er lobte zugleich den Einsatz der Familie und ihrer Mitarbeiterinnen sowie aller Markhändler in Arnsberg, deren Arbeitszeit an Markttagen oftmals über zehn Stunden weit hinausgehe.
Markttage über zehn Stunden
Für die Neheimer Marktgemeinschaft bedankte sich der langjährige Marktsprecher Frank Baumüller bei der Familie Pieper. In den vielen Jahren sei eine lange Bindung zu den Kunden aufgebaut worden, der nun aus Altersgründen notwendige Abschied sei zu bedauern, so Baumüller weiter. Der Marktsprecher dankte zum Abschied für die lange Zusammenarbeit und betonte den familiären Zusammenhalt auf dem Neheimer Wochenmarkt, der die Markthändler durch gute wie durch schwierige Zeiten geführt habe.
Durch gute wie durch schwierige Zeiten
Seit 1958 besuchte die Familie Pieper den Wochenmarkt vor der St. Johanneskirche in Neheim, der anfangs noch auf dem dort liegenden Parkplatz statt fand. Mit der städtebaulichen Umgestaltung und der Errichtung des Marktplatzes hat die Familie Pieper erst zwei Mal ihren Standplatz gewechselt. Im Hauptgeschäft wurden in den letzten über 60 Jahren Kartoffeln und Gemüse verkauft, das in den Sommermonaten stets aus dem eigenen Anbau auf dem landwirtschaftlichen Betrieb geerntet bzw. bei einem benachbarten Bauernhof regional produziert wurde. Über einige Jahre kam der Familienbetrieb auch mit den eigenen Kindern zum Markt, die beim Verkauf halfen. Bis zum Abschied durfte sich der Marktstand mit heute vier Verkäufer:innen über einen zuverlässigen Besuch von Stamm- und Neukunden auf dem Neheimer Wochenmarkt freuen.
Kontakt zu langjährigen Kunden vermissen
Wir werden den Kontakt zu den Kunden vermissen“, sagten Susanne und Wolfgang Pieper zum Abschied in Neheim. Und sie erinnern sich: Jahrelang konnten Urlaube nur in den Wintermonaten statt finden, und mittwochs und samstags waren die Tage von den Marktzeiten in Neheim geprägt, der einzige Wochenmarkt, der von der Familie Pieper beschickt wurde. „Wir waren gerne in Neheim“, so Susanne Pieper, die familiäre Atmosphäre hat der Familie gefallen. Zudem sei der Wochenmarkt in Neheim sehr kompakt und damit auch für ältere Besucher:innen gut begehbar.
Nachfolger in den Startlöchern
Am Standplatz der Familie Pieper findet sich ab sofort auch schon ein Nachfolger: Hans-Joachim Redix aus Holzwickede bietet Kartoffeln aus eigenem Anbau, dazu Gemüse und Eier. Der Familienbetrieb freut sich über den altbewährten Standplatz mitten auf dem Neheimer Wochenmarkt und hofft auf eine gute Akzeptanz bei den Marktkunden. Stammkunden der Familie Pieper dürfen beim Besuch mit einem ähnlichen Angebot rechnen.
Hintergrund:
Der Neheimer Wochenmarkt findet wöchentlich mittwochs und samstags mindestens im satzungsgemäßen Zeitfenster von 8 bis 13 Uhr statt. Je nach Besuchsfrequenz oder begleitenden Veranstaltungen im Stadtteil können die Marktzeiten in Neheim auf Basis freier Entscheidung der Anbieter auch bis 15 Uhr verlängert werden. Durchschnittlich rund 50 Markthändler bieten vor der St. Johanneskirche im Zentrum ihre Produkte an und sorgen für eine breite Auswahl regionaler und saisonaler Produkte aus der Landwirtschaft und den Gewässern. Neben der jetzt verabschiedeten Familie Pieper freut sich die Stadt Arnsberg als Betreiber des Marktes über weitere langjährige Markthändler wie die Familie Friedrich Mester aus Bad Sassendorf, Fischhändlerin Beate di Carlo aus Niederense, den Backstand Plauk aus Hamm sowie die Blumenhändler Plattfaut aus Hamm oder Antonius Fechtel aus Wadersloh.
Pressekontakt: Frank Albrecht, Pressestelle Stadt Arnsberg, Tel. 02932 / 201 1477
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