Unna, den 13. Mai 2022

Fast ein Jahr lang wurde jüdisches Leben in Unna im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ in über 20 Veranstaltungen zur jüdisch-deutschen Geschichte, Gegenwart und Kultur sichtbar und erlebbar gemacht. Mit einer Abschlussveranstaltung am Dienstag, 31. Mai 2022 um 18 Uhr in der Synagoge der jüdischen Gemeinde endet das Programm zum Festjahr in Unna.

In einer von Stefan Keim (WDR) moderierten Gesprächsrunde resümieren zunächst Vertreterinnen und Vertreter der LWL-Kulturstiftung, der Stadt Unna, der Jüdischen Gemeinde und ihres Freundeskreises das Festjahr und geben einen Ausblick auf die Möglichkeiten, jüdisches Leben in Unna noch weiter im Stadtbild zu verankern. Im Mittelpunkt des Abends steht ein Gespräch mit Fred Reich aus Peru, dessen Vorfahren Julius und Meta Caspary in Unna eine Brennerei betrieben hatten, bis sie vor dem NS-Terror flüchten mussten. Fred Reich berichtet vom Aufwachsen in der jüdischen Diaspora Südamerikas als Kind eines Auschwitz-Überlebenden, von seinem Engagement in der jüdischen Welt und von seinem Buch, in dem er die Geschichte seiner Familie niedergeschrieben hat.

Abschließend präsentiert das Stadtarchiv die Internetseite juedischeslebeninunna.de, die Biografien Unnaer Jüdinnen und Juden anschaulich und informativ darstellt. Mitglieder der Gemeinde haKochaw berichten vom heutigen jüdischen Leben in Unna, auch von ihren Ängsten und Hoffnungen.

Anmeldungen zur Veranstaltung bitte bis zum 23. Mai 2022 an Jana Kruscha per Mail an jana.kruscha@stadt-unna.de oder telefonisch unter 02303/103-736.

Für die Familie Caspary und vier weitere ehemalige Unnaer Jüdinnen und Juden werden am Vortag, Montag, den 30. Mai, Stolpersteine verlegt. Die Verlegung beginnt um 10 Uhr vor dem Haus Klosterstraße 3, um 11.30 Uhr werden vor dem Haus Morgenstraße 31 Steine für das Ehepaar Caspary verlegt. Das Programm wird vom Arbeitskreis Spurensuche und Schülerinnen und Schülern des Pestalozzi-Gymnasiums gestaltet. Gäste sind herzlich willkommen