Wie viele Sterbefälle verzeichneten wohl die Borkener Standesämter zwischen ihrer Einrichtung und dem Jahr 1991? Genau 36.276 Einträge konnte Alfons Nubbenholt nach mehrmonatiger Fleißarbeit ermitteln. Dafür hat er die alphabetischen Namenslisten sämtliche Sterbefälle der früheren Standesämter Gemen, Marbeck und Weseke sowie des noch existierenden Borkener Standesamtes in einer Excel-Datenbank erfasst. Das Ergebnis seiner Arbeit ist jetzt auf der Homepage des Borkener Stadtarchivs für alle Interessierten als pdf-Datei kostenfrei einsehbar.
„Die geleistete ehrenamtliche Arbeit kann gar nicht genug gewürdigt werden“, freut sich der im Stadtarchiv tätige Diplom-Archivar Thomas Hacker über das Ergebnis. Jede Woche erreichen genealogische Anfragen das Stadtarchiv, hinzu kommen vermehrt Anfragen zu Nachlassangelegenheiten. Ohne beglaubigte Sterbeurkunden können Erbschaften nicht angetreten und auch keine Ansprüche aus Grundbüchern gelöscht werden. Wenn dann das Sterbedatum unbekannt ist oder in den Registerserien aller vier Standesämter gesucht werden muss, kann eine Recherche durchaus länger dauern. „Durch die Erfassung aller Sterbefälle in nur einer Liste können gesuchte Personen schneller aufgefunden und Anfragen gezielter beantwortet werden“, ist sich Thomas Hacker sicher.
Über das Internet haben Interessierte Dank eines Angebots der Landesarchivs NRW bereits seit wenigen Jahren Zugriff auf die originalen digitalisierten Zweitschriften der Sterberegister sowie der entsprechenden alphabetischen Namensregister bis einschließlich Juni 1938. Die Jahre bis 1991 aber fehlten bislang im Online-Angebot und aufgrund rechtlicher Bedenken ist deren Onlinestellung aktuell auch nicht geplant. Mit dem neuen Serviceangebot des Stadtarchivs können eigene Online-Recherchen von Benutzern schnell ermitteln, ob die Sterbeurkunden der von Ihnen gesuchten Personen im Borkener Stadtarchiv vorliegen oder ergänzend Archive anderer Kommunen angefragt werden müssen. Häufig verstarben Personen auch in umliegenden Krankenhäusern wie Bocholt, Dorsten oder Stadtlohn. Abhilfe kann in diesen Fällen aber auch ein Blick in die Heiratsregister schaffen, häufig finden sich als hier Informationen zu Todesdatum und -ort.
Bereits Anfang des Jahres stellte das Stadtarchiv die vom Ahauser Genealogen Alfons Nubbenholt erfassten alphabetischen Namensverzeichnisse zu den Heiraten im heutigen Borkener Stadtgebiet online. Zusätzlich zu diesen rund 11.900 Einträgen bietet die rund dreimal so umfangreiche Datenbank der Sterbefälle nun einen weiteren Service. Dass dieser nur dank ehrenamtlichen Engagements möglich geworden ist, macht das Angebot für alle genealogisch Interessierten umso bedeutender.
Neben den alphabetischen Listen aller zu Heiraten und Sterbefällen finden sich auf der Homepage des Stadtarchivs ergänzend verschiedene Links und Tipps zur eigenen Familienforschung. Mit etwas Glück lässt sich so Stammbäume bis ins 17. Jahrhundert oder gar weiter zurückverfolgen.
Hier ist der Link zum alphabetischen Verzeichnis der Sterbefälle: https://stadtarchiv.borken.de/bestaende-recherche/namensverzeichnis-zu-den-sterberegistern-der-borkener-standesaemter.html.
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