Lippstadt. „Gerne anders!“: Unter diesem Motto stand eine Informationsveranstaltung für Fachkräfte aus der Jugend- und Schulsozialarbeit
in Lippstadt zum Thema „Sexuelle Vielfalt und Toleranz in der Jugendarbeit“. „Da diese Fachkräfte immer häufiger mit Jugendlichen zu tun haben, die aufgrund ihrer abweichenden sexuellen Identität oder Orientierung Angst vor Beleidigung und Ausgrenzung haben, wollten wir das Thema in den Fokus rücken“, erklärt Frank Osinski, Fachdienstleiter Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Lippstadt. Wibke Korten von der zuständigen Fachstelle des Landes NRW war daher auf Einladung von Christine Darabi und Frank Osinski nach Lippstadt gekommen, um Unterstützungsmöglichkeiten für hilfesuchende Jugendliche aufzuzeigen, die in Schulen und Jugendtreffs umgesetzt werden können.
Wichtig sei es zunächst die Begriffe zu klären, die in der öffentlichen Diskussion oft unklar bleiben und dadurch mit vielen Vorurteilen belegt sind, erklärte Wiebke Korten in ihrem Vortrag. „Schwul“ oder „lesbisch“ sind laut Korten schon lange im Sprachgebrauch etabliert, werden dafür aber nicht nur unter Jugendlichen oftmals als Schimpfworte gebraucht, um andere herabzuwürdigen. Ganz anders verhalte es sich mit „trans“, „inter“ oder „queer“. Hier falle es vielen Menschen nicht so leicht, die Unterschiede benennen zu können. Mit der Abkürzung LGBTQIA+ wird aktuell eine Sammelbewegung bezeichnet, die versucht, gegen solche Vorurteile und Diskriminierung anzukämpfen.
Korten berichtete aus Münster und Paderborn, wo aktuell Jugendtreffs eingerichtet wurden, um Jugendlichen eine Anlaufstelle zu geben, um sich auszutauschen und Beratung zu erhalten. „Die Zeit, bis Jugendliche öffentlich über ihre abweichende Sexualität sprechen können, ist oftmals ein Leidensweg über mehrere Jahre, der meist in die generell schwierige Zeit der Pubertät falle“, betont Korten. Depressionen und Isolation können die Folge sein.
Auch in Lippstadt soll das Thema zukünftig offensiver von den Fachkräften in Gruppen und Klassen behandelt werden, um Vorurteile abzubauen und eine offene Gesprächsatmosphäre ohne Beleidigungen oder gar Hass und
Gewalt zu ermöglichen.
Pressekontakt: Frau Scharte, Pressestelle, pressestelle@stadt-lippstadt.de,Tel: 02941/980-313
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