Das Schauspiel „Zweifel“, ausgezeichnet mit dem Pulitzer Prize for Drama und Tony Award for Best Play, über Verdacht, Schuld und Verurteilung steht am Dienstag, 22. November, um 20 Uhr auf dem Programm. Auf der Stadthallen Vennehof-Bühne in Borken stehen Diana Körner, Dieter Gring, Bianca Farthofer und Meimouna Coffi. Eine Produktion vom Fritz Rémond Theater Frankfurt / a.gon theater.
Schwester Aloysius leitet despotisch eine kirchliche Schule, an der der sympathische und beliebte Vater Flynn als Lehrer arbeitet. Mit seinen modernen Ansichten ist er der Schulleiterin ein Dorn im Auge. Als die junge und naive Schwester James, die ebenfalls dort unterrichtet, ihr von Flynns freundschaftlichem Umgang mit dem farbigen Schüler Donald Muller berichtet, ist ihr Misstrauen geweckt.
Obwohl ihr Beweise fehlen, bezichtigt Schwester Aloysius Vater Flynn des Missbrauchs. Er streitet alles ab, sie sucht obsessiv nach Hinweisen. Zwischen beiden hin- und hergerissen befindet sich die leicht zu verunsichernde Schwester James, die nach und nach zum Spielball in einem erbitterten Kampf um die „Wahrheit“ wird. „Doubt“ (so der Originaltitel) feierte im Jahr 2005 sensationelle Erfolge am Broadway.
Das Stück erhielt neben zahllosen weiteren Auszeichnungen den renommierten Pulitzer Preis und den Tony Award. "Zweifel" ist ein Stück von heute. Es ist ein Stück über Rassenproblematik und Bildungsmisere, über Gleichberechtigung und den Kampf der Geschlechter. Es ist ein Stück über Homosexualität und Homophobie. Über den Missbrauch Schutzbefohlener, über Misstrauen und blindes Vertrauen. Ganz sicher ein Stück über die Kirche und auch über die Welt nach dem 11. September.
Die geradezu inquisitorische Art und Weise, mit der Schwester Aloysius ihren einmal geschöpften, äußerst vagen Verdacht verfolgt, ihn schließlich „bestätigt“ sieht und in Konsequenzen münden lässt, erinnert auch an den Verlust bürgerlicher Freiheiten und rechtsstaatlicher Garantien im vergeblichen Kampf gegen den Terror. In jedem Fall hat John Patrick Shanley mit seinen Fragen über den Umgang mit Verdacht, Schuld und Verurteilung ein intelligentes und provokantes Stück vorgelegt.
Weitere Informationen gibt es auf www.die-kulturgemeinde.de. Tickets können in der Tourist-Information im FARB Forum Altes Rathaus Borken, Markt 15, 46325 Borken, Tel. 02861/939-252, und an der Abendkasse erworben werden. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag 10 bis 17 Uhr; Donnerstag 10 bis 18 Uhr; Sonntag 14 bis 18 Uhr.
© a.gon theater_Helmut Seuffert
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