Stadt Lippstadt Aktuell

Lippstadt. Diese Frage hat die KWL im vergangenen Spätsommer seinem Theater-Publikum im Rahmen einer digitalen Besucherumfrage gestellt. An der vom Büro der vier Landestheater koordinierten und von der Universität Paderborn wissenschaftlich begleiteten Befragung haben rund 30 Programm- und Bespieltheater (Theater ohne eigenes Ensemble) teilgenommen. Ziel der Umfrage war es, den Theaterhäusern eine Hilfestellung zur genaueren Analyse ihres Theaterpublikums zu geben. Ein besonderer Fokus lag dabei auf weiterführenden Erklärungen rund um den pandemiebedingten Besucherrückgang sowie mögliche Rückgewinnungsmaßnahmen. Erreicht wurden insgesamt über 5.550 Menschen. Lippstadt freut sich mit knapp 262 Teilnehmern über eine überdurchschnittliche Beteiligungs-Quote. Die Publikumsumfrage stand in der Zeit vom 15. August bis zum 31. Oktober 2022 zur Verfügung. Alle teilnehmenden Programm- und Bespieltheater haben inzwischen eine individuelle Auswertung erhalten.

Die Ergebnisse der vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW unterstützten Befragung wurden jetzt im Landestheater Neuss vorgestellt.

Kulturministerin Ina Brandes: „In vielen Häusern ist das Publikum nach der Corona-Pandemie wieder da – teils in größerem Umfang, als wir alle noch vor sechs Monaten erwartet haben. Andere Theater haben erkannt, dass es kreative Ideen braucht, um das Publikum zurückholen und neue Zuschauer zu gewinnen. Ich bin den Macherinnen und Machern der Umfrage sehr dankbar, dass sie uns mit Daten versorgen, die es leichter machen werden, Gelegenheits-Publikum zu Stammgästen zu machen und Nicht-Publikum mit einem attraktiven Programm zu begeistern.“

Als Hauptgründe für einen Theaterbesuch wurden auch in Lippstadt „Unterhaltung“, „Interesse am Stück“, „Wunsch eine*n bestimmte*n Künstler*in zu sehen“, „Atmosphäre im Theater“ und „Gemeinschaftserlebnis“ genannt. Wenig überrascht hat Carmen Harms, KWL-Geschäftsführerin, dass angesichts von Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Inflation der Wunsch nach leichter Unterhaltung, Komödien, Comedy und musikalischen Produktionen recht groß ist. „Aber schließen Sie daraus bitte nicht, dass wir nur noch leichte Kost zeigen werden“, betont Harms. „Wir kennen und berücksichtigen diesen Wunsch bei der Gestaltung unserer Spielpläne. Wir wissen aber auch, dass unsere Besucher*innen die Abwechslung und den Anspruch unserer Angebote schätzen.“

Knapp 70 % Prozent der Teilnehmer*innen gaben an, mit dem „aktuellen Angebot sehr zufrieden“ zu sein. Trotzdem wurde auch der Wunsch nach flexibleren Abo-Modellen und einem ausführlichen, digitalen Programmheft geäußert. Carmen Harms: „Hier zeigt sich, dass wir noch mehr auf unsere bestehenden Angebote aufmerksam machen müssen, denn wir bieten bereits ein flexibles Wahlabonnement, die Theater-Card und ein digitales Programmheft an.“

Auch mit den Wünschen zu einem größeren gastronomischen Angebot im Theaterfoyer wird sich das Lippstädter Team befassen.

Bei den Lippstädter Ergebnissen ragen z.B. das besondere Willkommensgefühl im rundum sanierten Stadttheater und der Service des Teams der Kulturinformation heraus. Ob Online oder persönlich, telefonisch oder Abendkasse – in Lippstadt wurden alle Bezugsquellen gleichmäßiger genannt als in anderen Städten. Besonders gelobt wurde dabei die persönliche Betreuung in der Kulturinformation im Rathaus.

Mit der Auswertung der sehr komplexen Ergebnisse wird sich das KWL-Team und der Theater-Beirat intensiv beschäftigen. „Mit dieser Besucherbefragung erhalten wir wertvolle und fundierte Impulse für unsere weitere Arbeit. Wir werden uns nicht auf den positiven Bewertungen ausruhen, sondern gerade auch die Aspekte der Kommunikation und Vermittlung sehr ernst nehmen“, so Carmen Harms für das KWL-Kultur-Team.

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