Stadt Lippstadt Aktuell

Lippstadt. Praktische Zusammenarbeit: Der Notfallsanitäterkurs der ZAW-Ahlen (zivilberufliche Aus- und Weiterbildung) der Bundeswehr, der zurzeit die theoretische Ausbildung an der Johanniter-Akademie in Münster durchläuft, hat am gestrigen Dienstag einen Praxistag auf der Feuer- und Rettungswache der Stadt Lippstadt absolviert. Die 13 angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter konnten bei der praktischen Übung auf dem Gelände der Feuer- und Rettungswache die Arbeitsabläufe der Feuerwehr im Rahmen von technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen kennenlernen. „Es geht darum, dass die Notfallsanitäter ein Verständnis für das Zusammenspiel von technischer und medizinischer Rettung entwickeln“, erklärt Oliver Busch, Sachgebietsleiter Rettungsdienst bei der Stadt Lippstadt.

In den Praxisübungen stehen den Notfallsanitätern dabei zwei Fahrzeuge zur Verfügung, die aufeinandergeprallt sind. Bei der Rettung der Person aus dem Fahrzeug werden verschiedene Szenarien durchgespielt: Lässt sich die Tür zum Fahrzeug beispielsweise nicht vollständig öffnen, kommt schon mal ein Bolzenschneider zum Einsatz. Auch die Frage, ob bei der Rettung der Patient mit den Füßen oder dem Kopf zuerst aus dem Fahrzeug geholt wird, muss wohlüberlegt sein. „Da gibt es keine Anleitung, die immer funktioniert. Es gibt Grundlagen und Erfahrungswerte. Jede Rettungssituation ist anders“, erklärt Kai Fischer vom Ausbilderteam der Feuer- und Rettungswache Lippstadt. Gemeinsam mit seinen Kollegen Markus Finkeldei, Fabian Lagoda und Niklas Schindler, macht er die angehenden Notfallsanitäter während der Übungen immer wieder auf wichtige Handgriffe aufmerksam oder gibt Tipps. Auch verschiedenes Equipment wird dabei ausprobiert, zum Beispiel eine sogenannte Rettungsboa. Die stabilisiert den Patienten und hat für die Retter den Vorteil, dass zusätzliche Griffe die Rettung aus dem Fahrzeug erleichtern.

„Wir freuen uns sehr, dass dieser Praxistag so unkompliziert zustande gekommen ist. Das ist für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine richtig gute Sache“, betont Oberstabsfeldwebel Thorsten Schmiech von der ZAW-Ahlen. Das sehen auch Maurice Wegener von der Johanniter-Akademie und Oliver Busch so und betonen den Vorteil einer solchen Vernetzung zwischen den Institutionen. Den Kontakt hat übrigens Ihno Grusdas hergestellt, selbst angehender Notfallsanitäter. Er absolviert aktuell seinen praktischen Teil der Ausbildung bei der Feuer- und Rettungswache Lippstadt und brachte die Idee eines gemeinsamen Praxistages ins Spiel. „Definitiv ein guter Einfall“, sind sich alle Beteiligten einig. Einer Wiederholung in der Zukunft steht also nichts im Weg.

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