Mobilität prägt unser tägliches Leben. Ob mit dem Fahrrad, dem Auto, zu Fuß oder mit Bus und Bahn – tagtäglich wird eine Vielzahl an Wegen zurückgelegt. Doch wie genau kommen die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Borken zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen? Welche Verkehrsmittel werden dazu am häufigsten genutzt? Was muss für einen sicheren und attraktiven Radverkehr getan werden? Wie wird das Bus- und Bahnangebot bewertet? Diese und ähnliche Fragen untersucht die Kreisverwaltung Borken nun mithilfe einer Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten. Die Ergebnisse sollen in die künftige Verkehrsplanung des Kreises und seiner Kommunen einfließen.
Im September startet die Mobilitätsbefragung „Mobil im Kreis Borken“. Insgesamt 27.000 zufällig ausgewählte Haushalte aus dem gesamten Kreisgebiet werden dazu in den kommenden vier Wochen postalisch zur Teilnahme an der Befragung eingeladen. Die Größe dieser Stichprobe sichert die Repräsentativität der Befragung und ermöglicht aussägekräftige Ergebnisse sowohl für den gesamten Kreis als auch für die kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Die Städte Bocholt, Borken, Gescher, Rhede und Velen sowie die Gemeinden Heiden, Reken und Schöppingen beteiligen sich an der Haushaltsbefragung mit einer erhöhten Stichprobe, um jeweils eigene detailliertere stadt- bzw. gemeindespezifische Ergebnisse zu erhalten.
Landrat Dr. Kai Zwicker hofft auf eine rege Beteiligung: „Je mehr Personen mitmachen, desto zuverlässiger werden die Ergebnisse. Helfen Sie mit, die Mobilität im Kreis Borken zu gestalten!“ Gefragt wird zum Beispiel, wie viele Pkw und wie viele Fahrräder oder Elektrofahrräder es im Haushalt gibt, wie man persönlich die Erreichbarkeit seines Arbeitsplatzes einschätzt oder wie oft man wöchentlich im Homeoffice arbeitet. In einem Wegeprotokoll sollen die einzelnen Haushaltsmitglieder (ab 6 Jahre) an einem vorgegebenen Tag im September ihre zurückgelegten Wege dokumentieren, vom Gang zum Bäcker über die Fahrt zur Arbeit, den Weg zum Supermarkt oder ins Fitnessstudio bis hin zum abendlichen Spaziergang. Dabei ist auch die Immobilität von Personen ein wichtiger Bestandteil des repräsentativen Mobilitätsverhaltens im Kreis Borken. Falls also keine Wege zurückgelegt wurden, sollte dies ebenfalls im Fragebogen vermerkt werden.
Aus den ermittelten Zahlen ergeben sich u. a. die Anteile der verschiedenen Verkehrsmittel am Gesamtverkehrsaufkommen – der sogenannte Modal Split – sowie Aussagen zur Zufriedenheit, zu Wünschen und Bedürfnissen der Einwohnerinnen und Einwohner. Interessant sind die Ergebnisse auch im Vergleich zur vorherigen Mobilitätsbefragung im Kreis aus dem Jahr 2015. Damals war das Auto das dominierende Verkehrsmittel im Kreis, 54 Prozent aller Wege wurden mit dem Pkw zurückgelegt, als Fahrer (46 Prozent der Wege) oder Mitfahrer (8 Prozent der Wege). Der Anteil des Radverkehrs (32 Prozent) war damals für die Region traditionell hoch, während der Fußverkehr (9 Prozent) sowie Busse und Bahnen (4 Prozent) nur eine untergeordnete Rolle spielten.
Die Erhebung wird durch das Büro Planersocietät aus Dortmund durchgeführt. Jeder per Zufallsstichprobe gezogene Haushalt erhält einen Haushaltsfragebogen sowie je Haushaltsmitglied einen Personenfragebogen und ein Wegeprotokoll. Alle angeschriebenen Haushalte können sich wahlweise online, schriftlich per Post oder telefonisch beteiligen. Damit kann für jede Person eine geeignete Form zur Beteiligung an der Mobilitätsuntersuchung angeboten werden.
Die gesetzlichen Anforderungen an den Datenschutz werden streng eingehalten: Die Daten werden anonym ausgewertet und alle personenbezogenen Angaben im Anschluss vernichtet. Weitere Informationen zur Mobilitätsuntersuchung gibt es im Internet unter www.bor-mobil.de. Erste Ergebnisse werden für das erste Quartal 2024 erwartet.
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