Stadt Lippstadt Aktuell

Lippstadt, Meldung vom 21.06.2024
Politische Anträge zu Strukturreform in der Verwaltung
Bürgermeister bezieht Stellung zu Ansinnen verschiedener Fraktionen

Lippstadt. Wenn in der Ratssitzung am kommenden Montag die von verschiedenen Fraktionen beantragte Änderung der Organisationsstruktur der Verwaltung diskutiert wird, geht es unter anderem auch um die Frage, ob die bisherige Struktur mit insgesamt sechs Fachbereichen durch eine Dezernenten- bzw. Beigeordnetenebene ersetzt wird.

 

In der Vorlage zum Tagesordnungspunkt hat die Verwaltung bereits deutlich gemacht, dass sie eine derartige Veränderung aktuell nicht für notwendig erachtet, sich aber gleichwohl gesprächsoffen gegenüber den Fraktionen zeigt, um sich mit ihnen über ihre Ansätze und Ideen auszutauschen. „So eine Struktur ist nicht in Stein gemeißelt“, sagt Bürgermeister Arne Moritz und erinnert an die um die Jahrtausendwende angestoßene Strukturreform. Seinerzeit war die Dezernentenstruktur nach und nach in die heute vorhandene, „schlankere“ Fachbereichsleiterstruktur umgewandelt worden. „Dieser Prozess hat bis zur endgültigen Umsetzung allerdings über zehn Jahre in Anspruch genommen“, erklärt Moritz weiter und beschreibt damit die größte und wichtigste Komponente für eine mögliche Strukturveränderung. „So etwas braucht Zeit.“

 

Zeit, um in einem begleiteten Prozess die passende Struktur zu erarbeiten und vor allem Zeit, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die letztlich alle von diesen Veränderungen betroffen sind, in diesen Prozess miteinzubinden. „Nicht umsonst gibt es das so genannte „Change Management“, das heutzutage in aller Munde und im Portfolio unzähliger Beratungsunternehmen ist“, so der Bürgermeister.

 

Darüber hinaus überrascht die Verwaltung die durch die Anträge suggerierte Annahme der dahinter stehenden Fraktionen, dass die „leitenden Personen der Verwaltung“ den Anforderungen durch die sich ändernden gesetzlichen Vorgaben nicht mehr gewachsen sein könnten. „Unsere Führungsspitzen in den Fachbereichen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben insbesondere in den vergangenen zehn Jahren eine Krise nach der nächsten bewältigen müssen und dies mit einem Höchstmaß an Kompetenz und Engagement für unsere Stadt und die Lippstädter Bevölkerung getan“, stellt Arne Moritz klar. Ob Corona, Flüchtlinge, Tornado, Hochwasser oder Cyberattacke – hier habe die Verwaltung mit der bestehenden Struktur zuverlässig gute Arbeit geleistet und sei von der Politik mehr als ein Mal dafür gelobt worden.

 

Zahlreiche Herausforderungen würden auch jetzt schon auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung zukommen. Große Projekte und Sachthemen wie beispielsweise der Stadthausneubau, der Bau einer neuen Feuer- und Rettungswache und die Dauerherausforderung als Arbeitgeber attraktiv zu sein und Fachkräfte zu gewinnen, stehen auf der Agenda. „Wie sehr können wir es uns leisten, durch eine Beschäftigung mit uns selbst die Kapazität unserer Fach- und Führungskräfte zu binden? Und wie sehen wir als Arbeitgeber für potentielle Bewerberinnen und Bewerber aus, wenn Stellenbesetzungsverfahren nur schleppend ins Ziel kommen oder – wie aktuell von der Politik gefordert – sogar mitten im Verfahren abgebrochen werden sollen?“, plädiert der Bürgermeister für eine konstruktive Herangehensweise mit Weitblick.

 

Die Verwaltung schlägt daher vor, Entscheidungen von solcher Tragweite nicht ohne einen vorherigen strukturierten Austausch vorzunehmen und stattdessen gemeinsam mit der Politik genau diesen anzugehen. „Dieses Thema ist zu wichtig und zu komplex, um mit nur einem bzw. zwei Anträgen und einer Ratsentscheidung erledigt zu werden“, so Arne Moritz. Zwei unterschiedliche Anträge aus den Reihen der Ratsfraktionen in dieser Sache zeigen aus seiner Sicht zudem, dass es auch bei den Fraktionen noch Beratungsbedarf gebe.  

 



Pressekontakt: Frau Köller, Pressestelle, pressestelle@lippstadt.de,Tel: 02941/980-313



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