Wenn Eltern das Sorgerecht entzogen wird, Kinder ohne Eltern aufwachsen oder ohne sorgeberechtigte Person nach Deutschland einreisen, dann benötigen diese Kinder einen gesetzlichen Vertreter, einen Vormund bzw. Vormundin.

In den meisten Fällen übernimmt das Jugendamt oder ein freier Träger der Jugendhilfe die Aufgabe im Rahmen einer beruflich geführten Vormundschaft. Darüber hinaus dürfen jedoch auch sogenannte ehrenamtlichen Vormundschaften geführt werden.

Der Hochsauerlandkreis sucht interessierte Personen, welche die Bereitschaft haben, eine ehrenamtliche Vormundschaft übernehmen zu wollen. Dazu findet am Dienstag, 29.Oktober, 17 Uhr im Kreishaus Brilon, am Rothaarsteig 1, 59929 Brilon, Raum 999, eine Informationsveranstaltung zum Thema ehrenamtlicher Vormundschaften statt.

Alle Interessierten erhalten dort Informationen und vertiefende Erläuterungen rund um die Übernahme einer ehrenamtlichen Vormundschaft.

Dazu gibt es die Möglichkeit, ein unverbindliches Gespräch bei der Koordinierungsstelle für ehrenamtliche Vormundschaften des Kreisjugendamtes HSK zu führen. Ansprechpartner ist Herr Lichtner, 02961-943021, artur.lichtner@hochsauerlandkreis.de.

Hintergrund:

Durch eine Erneuerung des Vormundschaftsgesetzes, die am 01. Januar 2023 in Kraft getreten ist, möchte der Gesetzgeber eben jenen ehrenamtlichen Vormundschaften Priorität bei der Vergabe und Führung von Vormundschaften geben.

Was sind die Aufgaben eines ehrenamtlichen Vormunds?

Als ehrenamtlicher Vormund sichern Sie das Wohl des jungen Menschen, nehmen die rechtliche Vertretung in allen anfallenden Entscheidungen wahr und pflegen persönlichen Kontakt zu ihrem Mündel. Sie gelten als Ansprechpartner für alle Anliegen und unterstützen ihr Mündel bei anfallenden Terminen.

Wer bestimmt einen ehrenamtlichen Vormund?

Das Familiengericht entscheidet und bestimmt wer die Vormundschaft für ein betreffendes Kind übernimmt. Dies geschieht in der Regel in Kooperation mit dem Jugendamt.

Welche Fähigkeiten oder Vorkenntnisse müssen Sie mitbringen?

Sie sollten ein Bewusstsein für ein verantwortungsvolles Ehrenamt mitbringen, sowie eine wertschätzende Haltung ggü. ihrem Mündel. Außerdem gilt die Bereitschaft mit dem Jugendamt zu kooperieren, Mobilität, sowie die Volljährigkeit als obligatorisch.

Was müssen Sie nicht mitbringen?

Es werden keine fachlichen juristischen oder pädagogischen Vorkenntnisse erwartet. Sie brauchen ihr Mündel nicht in ihrem Haushalt aufnehmen und Sie müssen finanzielle Aufwendungen im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Vormundschaft nicht selbst übernehmen.

Welche Vorteile bieten ehrenamtliche Vormundschaften ggü. beruflich geführten Vormundschaften?

Ein Berufsvormund hat in der Regel 40 Mündel oder mehr zu betreuen. Dadurch ist ein regelmäßiger persönlicher Kontakt zu den Mündeln schwer umzusetzen. Ein ehrenamtlicher Vormund hat oftmals nur ein Mündel und kann daher mehr persönliche Kontakte gewährleisten, was dem Beziehungsaufbau zu Gute kommt.

Pressekontakt:
Hochsauerlandkreis, j.uhl

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