Als ältestes Unternehmen Iserlohns und mit dem Hauptgeschäft der Drahtveredelung ist das Feindrahtwerk Adolf Edelhoff weit über die europäischen Grenzen hinaus bekannt. Sogar auf der Internationalen Raumstation ISS findet sich der Draht aus Südwestfalen wieder. Bei ihrem Besuch tauschten sich Landrat Marco Voge und Jochen Schröder mit Dr. Björn Söndgerath (Geschäftsführer) und Stefan Brauckmann (Prokurist/Vertriebsleiter) über aktuelle Herausforderungen und neue Netzwerke aus.
Im Fokus stand vor allem der hohe Konkurrenzdruck auf dem Weltmarkt. „'Made in Germany' hat noch einen hohen Stellenwert, aber in einem globalen Wettbewerb mit Herstellern, die enormen Druck auf Premiumprodukte und Preise ausüben, wird es zunehmend schwerer, das Preisniveau zu halten“, berichtete Geschäftsführer Dr. Björn Söndgerath. Eine Entwicklung, mit der sich fast alle Betriebe derzeit auseinandersetzen müssen. Umso wichtiger ist für Marco Voge die Offenheit der Unternehmerinnen und Unternehmer im Märkischen Kreis: „Für uns ist dieser Austausch immer wichtig, damit wir wissen, wo der Schuh drückt und wo wir mit der GWS unterstützen können. Wer einander kennt, kann zusammen gute und schnelle Lösungen finden“. Das sah auch Jochen Schröder so und erläuterte: „Gemeinsam schauen wir, an welchen Stellschrauben gedreht werden kann. Wir können nicht die Bundesgesetze ändern, aber wir können Kontakte herstellen und Synergien schaffen.“ Die Idee für den Unternehmensbesuch entstand im Oktober vergangenen Jahres beim Rundgang von Jochen Schröder und Marco Voge über die Stände der heimischen Unternehmen auf der Internationalen Zuliefererbörse (IZB) in Wolfsburg.
Einzigartige Expertise aus Südwestfalen
Am Standort in Iserlohn-Sümmern produziert und beschichtet das Unternehmen auf etwa 10.000 Quadratmetern mit 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Draht und greift dabei auf eine einzigartige Expertise zurück. „Wir sind Experten für multiple Beschichtungskombinationen, teilweise auch im Sandwich-Verfahren. Das kann weltweit kaum ein anderes Unternehmen“, erklärte Dr. Björn Söndgerath. Doch auch vor neuen Herausforderungen schreckt das Iserlohner Familienunternehmen nicht zurück. „Wir haben immer wieder Projekte, in denen unsere Kunden spezielle Anforderungen haben. Die Technologieentwicklung ist eine unserer Stärken. Gemeinsam mit unseren Kunden finden wir innovative Wege, um Beschichtungen neu zu denken“, ergänzte Stefan Brauckmann. Dabei sei es immer wieder wichtig, sich auch mit bestehenden Kunden auszutauschen, da sonst oft nicht klar ist, wo die Teile schlussendlich verbaut werden. „Die Kommunikation mit unseren Partnern hilft uns herauszufinden in welchen Bereichen wir uns diversifizieren können. Wo sind Nischen, was sind die Herausforderungen? Das eröffnet dann manchmal ganz neue Möglichkeiten, Perspektiven und vielleicht auch Märkte“, betonte Stefan Brauckmann. Eine Herangehensweise, die auch Marco Voge unterstützt: „Genau um solche Möglichkeiten geht es uns - Menschen und Unternehmen vernetzen, um neue Produkte oder Märkte für die Firmen im Kreisgebiet zu erschließen, damit unser Märkischer Kreis ein starker Wirtschaftsstandort bleibt.“
"Nicht stehen bleiben, weitermachen und neue Wege suchen"
Die aktuellen Herausforderungen zeigen vor allem eines: Eine Universallösung gibt es nicht. In Iserlohn ist man sich aber sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Mit Austausch, Zusammenarbeit und Technologieforschung ist der Grundstein für die Zukunft bereits gelegt, doch auch in anderen Bereichen arbeitet das Traditionsunternehmen daran weitere Prozesse anzupacken. „Unsere 265-jährige Geschichte zeigt - fertig ist man nie. Unser nächstes Projekt ist es definitiv digitaler zu werden, um unser Portfolio noch besser zu präsentieren. Den ersten Schritt dazu haben wir mit unserer neuen Homepage schon gemacht“, erläuterte Stefan Brauckmann. Dieser Einsatz beeindruckte auch Landrat Marco Voge: „Nicht stehen bleiben, weitermachen und neue Wege suchen, das ist, was die Unternehmen im Märkischen Kreis ausmacht.“
Pressekontakt: Märkischer Kreis, Katharina Buschmann 02351 / 966 6158
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