Arnsberg. Als Fatih Çevikkollus Mutter starb, war das für ihn ein Wendepunkt. Sie litt an einer Psychose und war im Alter nicht mehr gesellschaftsfähig. Und er fragte sich: Gibt es einen Zusammenhang zwischen den psychischen Problemen und ihrem Schicksal als sogenannte Gastarbeiterin in den Sechzigerjahren in Deutschland? Um dieses Thema dreht sich Fatih Cevikkollus Buch „Kartonwand“, das er interaktiv in der Stadtbibliothek Neheim vorstellt am Dienstag, 18. März, ab 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Alle Arbeitsmigrant:innen kennen sie: eine ganze Wand aus Kartons, in denen alles verstaut wurde, was schön und wertvoll war – für das spätere Leben in der Türkei. Es lohnte sich weder, die deutsche Sprache zu lernen, noch sich ein Zuhause zu schaffen, schließlich sollte es bald zurückgehen. Die Kinder wurden als Kofferkinder hin- und hergeschickt. Was macht es mit Menschen, wenn sie irgendwann merken: Der Traum zurückzukehren hat sich nicht erfüllt? Fatih Çevikkollu - Theater-, Film- und Fernsehschauspieler, Kabarettist und Autor - beschreibt sein Leben und das seiner türkischen Familie, die Träume und Enttäuschungen seiner Eltern, und er spricht mit Expert:innen über die Folgen der Arbeitsmigration, die bis heute in den Familien Wunden hinterlassen hat.
Im Anschluss an die Buchpräsentation gibt es eine Fragerunde für die Zuhörerinnen und Zuhörer. Die Veranstaltung wird unterstützt durch den Integrationsrat der Stadt Arnsberg
Kontakt: Stadt Arnsberg, Ramona Eifert, Pressestelle Stadt Arnsberg, r.eifert@arnsberg.de
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