Der Kreisausschuss hat mehrheitlich der Schließung des Dialysezentrums in Iserlohn-Letmathe zugestimmt – zum 30. Juni dieses Jahres. Drei Mitglieder stimmten dagegen. Die Entscheidung steht unter dem Vorbehalt eines positiven Anzeigeverfahrens durch die Bezirksregierung Arnsberg.
In der Sitzung am Donnerstag im Kreishaus Lüdenscheid betonten die Fraktionen von CDU und SPD, dass alle Patienten der Dialyse in Letmathe übernommen werden könnten und die Versorgungssicherheit gewährleistet sei. Ebenso sei für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter eine alternative Beschäftigungsmöglichkeit innerhalb des Konzerns der Märkischen Gesundheitsholding GmbH & Co. KG angeboten worden.
Hintergrund
Die Märkische Dialysezentren GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Märkischen Gesundheitsholding GmbH & Co. KG und betreibt Betriebsstätten in Lüdenscheid und Iserlohn-Letmathe. Während in Lüdenscheid 39 Dialyseplätze zur Verfügung stehen, sind es in Letmathe 11. Die Betriebsstätte in Letmathe befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Marienhospitals, das zum 31. Dezember 2019 geschlossen wurde.
Der Aufsichtsrat der Märkischen Gesundheitsholding hatte sich im vergangenen Jahr intensiv unter anderem mit der wirtschaftlichen Situation des Standortes Letmathe beschäftigt. Nach eingehender Prüfung wurde die Kreisverwaltung beauftragt, eine Entscheidung im Kreistag herbeizuführen.
Eine weitere Prüfung der Versorgungssituation ergab nun, dass alle betroffenen Patienten eine wohnortnahe Anschlussversorgung erhalten können. Die Verlagerung der Dialyseleistungen auf andere Standorte sei medizinisch und wirtschaftlich sinnvoll. Die Kassenärztliche Vereinigung bestätigte darüber hinaus schriftlich, dass durch die Verlagerung keine wesentlichen Nachteile hinsichtlich der Fahrzeiten für die Patienten entstehen würden.
Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Prüfungen hielt der Aufsichtsrat der Märkischen Gesundheitsholding an der geplanten Schließung des Standortes Letmathe fest. Der Kreisausschuss stimmte mehrheitlich (bei drei Gegenstimmen) dieser Einschätzung zu.
Fortschreibung des Nahverkehrsplans diskutiert
Die Fortschreibung des Nahverkehrsplans Märkischer Kreis für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) sorgte nicht nur im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr vor wenigen Tagen für Diskussionen, sondern nun auch im Kreisausschuss. Einmal mehr stellte Verkehrsplaner Dr. Timo Barwisch vom beauftragten Beratungsunternehmen plan:mobil die Inhalte des Strategiekonzepts vor. Bereits im Vorfeld waren die Städte und Gemeinden sowie in einer Online-Befragung auch die Bürgerinnen und Bürger an den Planungen beteiligt worden. Aus Sicht der Planer ist das Projekt nun reif für den nächsten Schritt: der offiziellen Beteiligung und Anhörung der kreisangehörigen Kommunen sowie weiterer Träger öffentlicher Belange. Für die Anhörung wird in der Regel vier bis sechs Wochen Zeit eingeräumt.
Dr. Timo Barwisch betonte im Kreisausschuss, dass es sich bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans um einen Rahmenplan handele – ein „strategisches Instrument“, wie sich der ÖPNV zukünftig entwickeln könne. Anpassungen seien durchaus noch möglich. Allerdings dränge nun die Zeit. Seit Sommer 2024 habe das Planungsbüro an den jetzigen Vorschlägen gearbeitet – „eine stramme Arbeit, die wir vollbracht haben“, sagte Dr. Barwisch.
Mit Diskussionen über die Fortschreibung des Nahverkehrsplans wird auch im Kreistag am kommenden Donnerstag, 20. März, ab 16 Uhr im Kreishaus Lüdenscheid zu rechnen sein. Der Kreisausschuss gab die Richtung vor: Einstimmig wurde entschieden, die finalisierte Fassung des fortgeschriebenen Nahverkehrsplans rechtzeitig vor den weiteren Sitzungen und spätestens bis zum 15. Mai zur Beschlussfassung vorzulegen.
Pressekontakt: Märkischer Kreis, Alexander Bange / 02351 966 6150
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