In der Nacht zu Montag ist in der Norder Innenstadt ein Wohnhaus in Brand geraten. Ein Bewohner starb, ein weiterer verletzte sich beim rettenden Sprung aus einem Fenster schwer. Als die Freiwillige Feuerwehr Norden gegen 23.20 Uhr in der Bleicherslohne eintraf, schlugen die Flammen bereits aus mehreren Fenstern und Türen. Ein zwischen diesem Wohnhaus und einem Nachbargebäude stehender Schuppen stand ebenfalls in Vollbrand und das Feuer griff von dort bereits über auf das Nachbarhaus. Ein Bewohner lag mit schweren Beinverletzungen, die er sich beim seinem Rettungssprung zugezogen hatte, auf einem benachbarten Grundstück. Bewohner und Nachbarn kümmerten sich um den Verletzten und teilten der Feuerwehr mit, dass sich mindestens noch zwei Personen in dem in Flammen stehenden Haus befinden.
Sofort gingen mehrere Atemschutzgeräteträger in das Haus vor und begannen mit den Löscharbeiten. Dabei suchten sie mehrere Räume nach den Vermissten ab. Da auch das Treppenhaus vollständig in Flammen stand, kamen die Einsatzkräfte hier nur schwer und mit hohem Risiko voran. Letztlich musste der Innenangriff wegen der Brandintensität und der durchgebrannten Treppen abgebrochen werden. Die Feuerwehr hatte zunächst trotz massiven Außenangriff keinerlei Chance die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Nach wenigen Minuten brannte auch die Dachhaut durch. Große Probleme bereitete den Feuerwehrleuten die geringe Fahrbahnbreite. An der schmalsten Stelle misst sie nur 3,10 Meter, wobei Bäume und Sträucher die Breite auf 2,50 Meter eingrenzt.
Die Norder Feuerwehr war von vornherein komplett alarmiert worden. Von den Ortsfeuerwehren Lütetsburg und Hage wurden Atemschutzgeräteträger angefordert. Da während des Einsatzes die Norder Drehleiter mit einem technischen Defekt ausfiel, musste die Drehleiter aus Aurich nachgefordert werden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sowie der Rettungsdienst mit Notärztin standen für mögliche Verletzte bereit. Der Rettungsdienst brachte den verletzten Bewohner ins Krankenhaus. Zwei Feuerwehrmänner mussten vor Ort behandelt werden, weil sie Rauch eingeatmet hatten. Ein weiterer Kamerad zog sich eine leichte Fußverletzung zu. Alle Drei bedurften nur einer Vor-Ort-Behandlung und konnten den Einsatz fortsetzten. Das DRK übernahm die Verpflegung der rund 100 Einsatzkräfte mit Brötchen und Getränken. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Nachdem das Feuer am frühen Morgen unter Kontrolle war, begannen die Nachlöscharbeiten. Da die gesamte Bedachung in das Innere des Dachstuhls gestürzt war, gestalteten sich die Arbeiten als äußerst schwierig. Weiterhin war das Betreten der Dachgeschosswohnung nur über eine provisorische Treppe, die die Feuerwehr aus einer Leiter gebaut hatte, möglich. Teile der Treppe waren verbrannt und eingestürzt.
Bei den Nachlöscharbeiten fanden die Einsatzkräfte nicht nur den Leichnam eines Bewohners sondern auch einen waffenähnlichen Gegenstand (Siehe PM der Polizei ). Die Nachlöscharbeiten wurden daraufhin bis zum Eintreffen eines Mitarbeiters des Landeskriminalamtes unterbrochen. Nachdem fest stand, dass von dem Gegenstand keine Gefahr ausging, konnten letzte Glutnester weiterbekämpft und die Leiche durch einen Bestatter geborgen werden.
Gegen 16 Uhr, also fast genau 17 Stunden nach Brandausbruch konnte die Norder Feuerwehr den Einsatz beenden. Nachbarn hatten die ganze Nacht und auch tagsüber die Einsatzkräfte mit Getränken und Leckereien versorgt. Weiterhin sprachen sie den Feuerwehrleuten Mut zu und brachten ihre Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit zum Ausdruck.
Freiwillige Feuerwehr Norden - Team Medienbetreuung & Einsatzdokumentation, Thomas Weege
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