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Hanau, 17. August 2017
Bei Rotkäppchen tauen sogar die Stillen auf
Erster Stadt-Spaziergang auch für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung

Berlin, Hamburg, München. Die Mitglieder des Freizeitclubs der Lebenshilfe Hanau sind schon viel herumgekommen. Doch warum in die Ferne schweifen? Dieser Tage wandelten sie auf dem Hanauer Märchenpfad in ihrer Heimatstadt. Ihr sachkundiger Begleiter war Dieter Lanz. Der erfahrene Stadtführer hatte sich in einem Seminar auf Menschen mit geistiger Beeinträchtigung vorbereitet. „Das haben Sie gut gemacht“, war die einhellige Meinung nach anderthalb Stunden auf den Spuren der Märchensammler Jakob und Wilhelm Grimm von den Sechs Schwänen im Schlossgarten bis zu Schneewittchen in der Rosenstraße.

 

„Wir wollen das städtische Angebot an barrierefreien Führungen ausbauen“, sagt Heidi Hofmann, Leitung der Tourist-Information.  Die Abteilung Integration und Inklusion verfüge über Kontakte zu den Akteuren der Behindertenarbeit, Dieter Lanz über das Wissen, wie barrierefreie Führungen konzipiert werden müssen. Stadtführungen für Blinde und Gehörlose gehören bei der Stadt Hanau schon seit  vielen Jahren zum touristischen Angebot. Menschen mit Einschränkungen eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Führung anzubieten, geht auf eine Initiative der Abteilung Inklusion in Kooperation mit der Tourist-Information zurück. Bärbel Klein, Leiterin des Freizeitclubs der Lebenshilfe, war von der Idee sofort begeistert. Dieter Lanz qualifizierte sich dafür bei MosGiTo, einem Anbieter von Seminaren im Bereich Barrierefreiheit im Tourismus in Frankfurt.  Finanziert wurde die Schulung aus Mitteln des Landes Hessen im Rahmen des Modellprojekts Inklusion der Stadt Hanau.

 

Für den Märchenspaziergang hatte Dieter Lanz die zentralen Handlungsstränge und Botschaften von Dornröschen, Rotkäppchen und Co. herausgearbeitet und in einfache Sprache übertragen. Wichtig war ihm auch, mit den Mitgliedern des Freizeitclubs im Alter zwischen 20 und 65 Jahren ins Gespräch zu kommen. Das gelang von Anfang an. Besonders die 22-jährige Nina erwies sich als profunde Kennerin von Grimm’schen Märchen und übernahm es an einigen Stationen, das Märchen zu erzählen.  Bei Rotkäppchen mischten sich dann auch andere aus der Gruppe ein, offensichtlich die bekannteste Geschichte. „Da tauten sogar die Stillen auf“, erinnert sich Dieter Lanz beim gemeinsamen Abschluss in einem Eissalon im Forum Hanau. Für ihn sei der Märchenspaziergang  eine Herausforderung und Bereicherung gewesen. „Das Format hat gepasst und alle hatten Spaß.“

 

„Eine gelungene Premiere in Hanau“ befand Bärbel Klein. „Einfache Sprache, viele kleine Histörchen und keine Jahreszahlen, das kommt bei unseren Leuten an.“ Die Sozialpädagogin, die bis zu ihrem Ruhestand in der Friedrich-Fröbel-Schule in Maintal arbeitete, ist dem Freizeitclub seit fast 40 Jahren verbunden und organisiert das Programm.  Sie ermöglicht gemeinsam mit sechs Betreuerinnen „Teilhabe am ganz normalen Leben“. Dazu gehören Besuche im Zoo oder in Museen ebenso  wie Kegeln, Wandern, Tanzen, Sport oder Städtetouren. Für 2018 wünscht sich der Freizeitclub eine Führung im Hanauer Hafen.






Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Inklusiver Stadtrundgang 1
Stadtführer Dieter Lanz mit seiner Assistentin Nina, die das Märchen vom Dornröschen erzählt.


Inklusiver Stadtrundgang 2
An der Skulptur zu den „Sechs Schwänen“ im Schlossgarten begann der Märchenspaziergang, aufmerksam verfolgt auch von Bärbel Klein, der Leiterin des Freizeitclubs der Lebenshilfe (Zweite von rechts).



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