(SMS) Am Sonntag, 8. Februar, verleiht Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann in einer Feierstunde im Festsaal des Rathauses zum siebten Mal den Historikerpreis der Stadt Münster. Eine hochkarätig besetzte Jury hatte im Sommer 2008 dem Rat der Stadt Münster einhellig empfohlen, den polnischen Historiker Prof. Dr. Henryk Samsonowicz mit dem Preis der Stadt Münster zu ehren. Der Rat ist der Empfehlung der Jury einstimmig gefolgt.
"Ein Wissenschaftler, der die europäische Geschichte über zehn Jahrhunderte im Blick hat und diese dem breiten Publikum in sehr lesbaren Publikationen nahezubringen versteht, ist der ideale Preisträger der Stadt Münster, die den Historikerpreis anlässlich der 330-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens - einem tatsächlich europäischen Frieden - gestiftet hat", meint Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann.
Beeindruckendes Spektrum
Samsonowicz arbeitet zur Wirtschafts-, Sozial-, Mentalitäts-, Stadt- und politischer Geschichte. "Dieses umfassende Spektrum in thematischer Hinsicht wie auch im Hinblick auf die rund 1000-jährige Zeitspanne in seinem Werk hat die Jury beeindruckt", fasst die Beigeordnete für Kultur der Stadt Münster, Dr. Andrea Hanke, das Urteil der Juroren zusammen.
"Ein besonderer Aspekt seiner Arbeit ist, die polnische Geschichte nicht als rein nationalgeschichtliche, sondern im Kontext der ostmitteleuropäischen und gesamteuropäischen Geschichte zu sehen", ergänzt der Historiker Prof. Dr. Peter Funke von der Universität Münster als Mitglied der Jury.
Die Jury nennt Henryk Samsonowicz einen europäischen Intellektuellen und herausragenden Vertreter der zeitgenössischen polnischen Geschichtswissenschaft. Der Mediävist sei ein Historiker von "wahrhaft europäischem Rang".
Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hatte Samsonowicz In den 1980er Jahren maßgeblichen Anteil am Erfolg der Solidarnosc-Bewegung. Von 1980 bis 1982 war er Reformrektor der Universität Warschau und von 1989 bis 1990 Erziehungsminister der ersten nichtkommunistischen Regierung Polens.
Historikerpreis der Stadt seit 1978
1978 hat die Stadt Münster anlässlich der 330-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens den Historikerpreis der Stadt Münster gestiftet. Mit dem Historikerpreis soll ein großes Werk der europäischen Geschichtsschreibung oder das Lebenswerk einer Historikerin, eines Historikers, das zu wesentlichen Teilen der europäischen Geschichtsschreibung gewidmet ist, gewürdigt werden. Der Preis in Höhe von 12.500 Euro wird alle fünf Jahre ausgelobt.
Nach vier Preisträgern aus Deutschland (1984 Thomas Nipperdey, 1988 Hans-Peter Schwarz, 1998 Konrad Repgen, 2003 Reinhart Koselleck) und zwei Preisträgern aus der westlichen Historiker- und Gelehrtenwelt, Gordon A. Craig (USA) und 1993 Jacques Le Goff (Frankreich), hat die Jury 2008 den Historikerpreis der Stadt Münster Henryk Samsonowicz (Polen) zuerkannt.
Foto: Henryk Samsonowicz - Foto: Privat. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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