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Münster,06.12.2010

Alles andere als eine Luftnummer
Internationales Jazzfestival Münster: Barbara Buchholz bekommt den Westfalen-Jazz-Preis

Münster (SMS) Verblüffte Zuschauer sind ihr immer gewiss. Ungläubig erleben diese, wie Musik durch bloße Handbewegung in der Luft erzeugt wird. Doch das ist nicht der Grund für die Jury, Barbara Buchholz mit dem Westfalen-Jazz-Preis 2011 auszuzeichnen. Die Theremin-Spielerin hat sich einem Instrument verschrieben, das weltweit nur wenige auf höchstem Niveau beherrschen. Eine davon ist eben die Bielefelder Musikerin. Kostproben gefällig? Beim Internationalen Jazzfestival Münster wird sie am 8. Januar das Preisträgerkonzert bestreiten.

Auch als „Ätherwellengeige“ bekannt, wird das elektronische Theremin ohne körperlichen Kontakt gespielt. Entscheidend ist der Abstand beider Hände zu zwei Antennen. Die eine Hand verändert die Tonhöhe, die andere die Lautstärke. Barbara Buchholz hat das exotische Instrument völlig neu positioniert. Die Jury urteilt: „Mit Offenheit, Neugier und Musikalität hat sich Buchholz einem Instrument verschrieben, das so gut wie keine Vorbilder kennt und im öffentlichen Bewusstsein kaum existiert. In ihrer musikalischen Entwicklung ständig fortschreitend, setzt sie das Instrument in immer neuen Zusammenhängen wie im Jazz und improvisierten Klängen ein“.

Studiert hat die Ostwestfälin Querflöte, Gitarre, Bass und Gesang. Sie arbeitete im Bereich der Theatermusik, machte sich als Bassistin in der Frauen-Bigband „Reichlich weiblich“ einen Namen, wurde für Multi-Media-Projekte mehrfach auszeichnet. 2003 dann dank eines Stipendiums des Kulturministeriums NRW der Arbeitsaufenthalt am Theremin-Center Moskau. Als Meisterschülerin von Lydia Kavina, der Großnichte des Theremin-Erfinders Lev Theremin, beschreitet Barbara Buchholz seitdem neue Wege im Experimentierfeld der zeitgenössischen Musik. Und verschmäht auch TV-Showauftritte wie „Das Supertalent“ nicht, wenn sie dadurch ihr Instrument bekannter machen kann.

Zum ersten Mal geht die 1994 ins Leben gerufene Auszeichnung an eine Frau. Der Westfalen-Jazz-Preis würdigt Musikerinnen und Musiker, die in Westfalen geboren sind oder einen bedeutsamen Teil ihrer Biografie hier verbracht haben. Die Juroren sind Fritz Schmücker (Internationales Jazzfestival Münster), Carsten Nolte (Jazzclub „Bunker Ulmenwall“, Bielefeld), Waldo Riedl (Jazzclub Domicil, Dortmund), sowie - ohne Stimmrecht - Preisstifter Jens Imorde (Imorde Projekt- und Kulturberatung). Die Preisträgerin wurde in einem Nominierungsverfahren ermittelt. Zusätzlich zum Festivalauftritt in den Städtischen Bühnen gibt es zwei weitere Konzerte in den renommierten Jazzclubs in Bielefeld und Dortmund.

Foto: Hat sich dem exotischen Theremin verschrieben: Westfalen-Jazz-Preisträgerin Barbara Buchholz. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.




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