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Münster,05.03.2012

Der Schlossplatz soll größer werden
Ratsvorlage zur Umbenennung des Hindenburgplatzes

Münster (SMS) Die Stadtverwaltung schlägt dem Rat die Umbenennung des Hindenburgplatzes in Schlossplatz vor. Folgt der Rat diesem Vorschlag, gilt die vorhandene Bezeichnung "Schlossplatz" künftig auch für die Fläche des Hindenburgplatzes. Die bisherigen Anlieger des Schlossplatzes - unter anderem die Verwaltung der Universität und der AStA - behalten ihre Adressen einschließlich Hausnummern. Die Anlieger des Hindenburgplatzes bekommen den Straßennamen "Schlossplatz" und neue Hausnummern. Der Rat wird darüber am 21. März beraten und entscheiden. Zuvor steht das Thema am 13. März in der Bezirksvertretung Mitte auf der Tagesordnung. Die Beschlussvorlage steht in Münsters Internetportal unter www.muenster.de/stadt/strassennamen.

Die umfangreiche Ratsvorlage dokumentiert die Anträge und Anregungen zur Benennung des Hindenburgplatzes, erläutert das Ergebnis der Bürgerumfrage zu Straßennamen und fasst den aktuellen Forschungsstand zur Person des ehemaligen Reichspräsidenten zusammen. Wie mehrfach berichtet, hat die Wissenschaft aufgrund neuer Forschungsergebnisse und bisher unbekannter und unerschlossener Dokumente das Hindenburg-Bild revidiert. Eine vom Ältestenrat des Rates eingesetzte Kommission hat sich damit eingehend befasst und die Umbenennung des Hindenburgplatzes vorgeschlagen.

Auch Jugendrat für Umbenennung

Über die Ergebnisse dieser Kommission und insbesondere die neuen Erkenntnisse der historischen Forschung hat die Stadtverwaltung umfangreich informiert - unter anderem mit einer eigenen Straßennamen-Homepage im Internet, in zwei Ausstellungen, zwei Informationsabenden und zuletzt einer Podiumsdiskussion.

Die Bürgerumfrage zeigte, dass mehr als 48 Prozent der Bürgerinnen und Bürger heute keinen Anlass mehr sehen, Hindenburg durch die Namensgebung für Münsters größten Platz zu ehren. Auch der Jugendrat hat sich mit der Frage befasst; er hat einstimmig für die Umbenennung des Hindenburgplatzes votiert.

Oberbürgermeister Markus Lewe: "Das Bedürfnis nach Information und Diskussion in der Bürgerschaft war riesig. Kaum ein anderes Thema wurde in Münster in jüngster Zeit so gründlich erörtert. Die Mühe hat sich gelohnt, wir haben jetzt ein eindeutiges Ergebnis: Hindenburg steht persönlich und unmittelbar für historische Entscheidungen, die zu unermesslichem Leid und Elend geführt haben. Er kann für die heutige Generation kein politisches Vorbild sein. Ihm gebührt kein ehrendes Gedenken. Der Hindenburgplatz ist daher umzubenennen."

Argumente für "Schlossplatz"

Für die Umbenennung in Schlossplatz sprechen unter anderem folgende Argumente:

  • Die Bezeichnung "Schlossplatz" existiert bereits, der Name gilt künftig lediglich für eine größere Platzfläche;
  • "Schlossplatz" hat unmittelbaren Bezug zu einem der prominentesten Gebäude in Münster; die Lage ist einmalig und für die Orientierung eindeutig;
  • die 103 Anwohner des Hindenburgplatzes erhalten eine Adresse, an der man gerne wohnt und arbeitet;
  • "Schlossplatz" ist konsensfähig, während die Benennung nach einer Person der Zeitgeschichte immer polarisieren kann;
  • die Erweiterung des Schlossplatzes unterstreicht die Bedeutung von Schloss und Universität; sollte, wie jüngst von der Kaufmannschaft angeregt, ein Barockgarten zentrales Element der Neugestaltung des heutigen Hindenburgplatzes werden, würde das hervorragend zu Schloss und "Schlossplatz" passen;
  • "Schlossplatz" fügt sich in die Systematik ein, nach der innerhalb des Promenadenrings fast alle Straßen, Wege und Plätze nach historischen Bauwerken, Orten oder bekannten Anliegern benannt wurden.

Die Kosten für die Umbenennung betragen lediglich zirka 2000 Euro für neue Namensschilder und eine Tafel, die an geeigneter Stelle auf die frühere Bezeichnung Hindenburgplatz hinweist. Nach einem Ratsbeschluss und Bekanntmachung im Amtsblatt werden die bisherigen Namensschilder rot durchgestrichen und bleiben noch für etwa ein Jahr an ihrem Platz.

Für die Grundstückseigentümer und Anwohner übernimmt die Stadt einen großen Teil der Adressumstellung. Sie benachrichtigt zum Beispiel Rettungsdienste, Polizei, Feuerwehr und andere städtische Dienststellen, Stadtwerke, Finanzamt, Grundbuchamt, Rentenversicherung, Brief- und Zeitungszusteller, Telekommunikationsanbieter, die Taxizentrale sowie einige Hersteller von Navigationssystemen und Kartenmaterial.

Aufgabe der Anwohner ist es, ihre Adressen im Personalausweis und im Fahrzeugschein (gebührenfrei) ändern zu lassen und sonstige Stellen über die neue Adresse zu informieren.

Anlagen (pdf):

Ratsvorlage mit Anlagen


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

1_Ratsvorlage

2_Anlage1_Ratsantrag

3_Anlagen2-10

4_Anlage11_Forschungsstand

5_Anlage12_Bürgerumfrage


Herausgeberin:
Stadt Münster, Presse- und Informationsamt, 48127 Münster
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