Meldung vom 07.05.2015
Vest der Vielfalt – Landtagspräsidium besucht den Vestischen Kreis Recklinghausen

Einen ganzen Tag lang haben Landtagspräsidentin Carina Gödecke sowie die Vizepräsidenten Eckhard Uhlenberg, Oliver Keymis und Dr. Gerhard Papke den Kreis Recklinghausen, das ehemalige Vest, besucht. Auf ihrer Regionenreise, die zwei Mal im Jahr stattfindet, informierten sich die höchsten Repräsentanten des Parlaments, wie sich der Kreis für die Herausforderungen des strukturellen, wirtschaftlichen und demographischen Wandels wappnet.

„Danke, dass Sie sich so viel Zeit genommen haben, um persönlich einen Eindruck von unserer Region zu bekommen“, sagte Landrat Cay Süberkrüb, der die Delegation auf der Reise durch den Kreis begleitete.

Mit rund 614.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist der Kreis Recklinghausen der bevölkerungsreichste Kreis in der gesamten Bundesrepublik. Entsprechend zahlreich waren die Themen, die dem Landtagspräsidium im Rahmen seines ganztägigen Besuchs begegneten.

Mit einem spektakulären Rundumblick über den Kreis und die angrenzenden Regionen begann für das Präsidium der beeindruckende Besuch im Vest. Vom höchsten Punkt der Halde Hoheward aus ließ sich erleben, wie wandlungs- und damit zugleich zukunftsfähig die gesamte Region ist. Noch immer ist der Kreis durch die Fördertürme der einst prosperierenden Zechen geprägt. Am Fuße der stillgelegten Schachtanlagen haben inzwischen vielerorts innovative Industriezweige Wurzeln geschlagen, so beispielsweise im Falle des Anwenderzentrums „H2Herten“ auf dem Gelände der ehemaligen Hertener Zeche Ewald.

Dort begrüßten Landrat Cay Süberkrüb und Hertens Bürgermeister Dr. Uli Paetzel die Gäste aus Düsseldorf. Einst war Herten mit rund 30.000 Arbeitsplätzen im Bergbau die größte Bergbaustadt Europas. Nach den Zechenschließungen und dem Verlust Tausender Arbeitsplätze erschließt sich die Stadt auf dem Zechengelände mit Hilfe von Förderprogrammen nun neue wirtschaftliche Perspektive, unter anderem in der Erforschung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. „Wir in Herten verstehen den Wandel als Chance“, betonten Bürgermeister Dr. Paetzel und Stadtbaurat Volker Lindner selbstbewusst.

Dass der Kreis Recklinghausen nicht nur technologisch, sondern auch landwirtschaftlich äußerst vielfältig ist, erfuhr das Landtagspräsidium bei einem Besuch auf dem Hertener Spargelhof Schulte-Scherlebeck und im Gespräch mit Friedrich Steinmann, dem Vorsitzenden des landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen. Neben Informationen zu den Möglichkeiten der Direktvermarktung in der Region – vom Spargel- bis zum Apfel – stand auch ein Austausch zur Umsetzung des Mindestlohns auf dem Programm. Die Vertreter der regionalen Landwirtschaft äußerten dabei gegenüber dem Landtagspräsidium die Hoffnung, dass der Bundesgesetzgeber zukünftig Möglichkeiten der flexibleren Arbeitszeitgestaltung für die beschäftigten Saisonarbeiter auf den Feldern ermögliche. Carina Gödecke und ihre Stellvertreter erklärten, dieses Thema mit in die Fraktionen des Landtags zu nehmen.

Kunst, Kultur, und Kreativität standen als weitere Markenzeichen des Kreises Recklinghausen auf dem Tagesprogramm. Bei einem Besuch im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen und im Rahmen eines Bühnenrundgangs informierten sich die Landtagspräsidentin und die Vizepräsidenten in Begleitung des Recklinghäuser Bürgermeisters Christoph Tesche über die Entwicklung des international beachteten Festivals und das Engagement der Festspielleitung, die alljährlichen Gastspiele im Mai ansprechend auch für neue Zielgruppen zu erschließen.

Ebenso informativ geriet der anschließende Besuch im Chemiepark Marl, nicht zuletzt auch mit Blick auf den jüngst verabschiedeten Bericht der Enquetekommission des Landtags NRW zur „Zukunft der chemischen Industrie in Nordrhein-Westfalen“. Bei einer Werksrundfahrt und im Gespräch mit Standortleiter Professor Dr. Walter Toetsch informierten sich die Parlamentsvertreter über die seit Jahrzehnten bestehenden Stärken des Standorts und die Entwicklungsperspektiven, unter anderem mit Blick auf den Erhalt und den geforderten Ausbau der Verkehrswege in der Region.

Die Vielfalt im Vest machte sich zum Abschluss des Besuchs auch in Castrop-Rauxel im bürgerschaftlichen Engagement und im interkulturellen Miteinander bemerkbar. Das Landtagspräsidium besuchte zusammen mit Landrat Süberkrüb und Bürgermeister Johannes Beisenherz das Stadtteilbüro der „Sozialen Stadt Habinghorst“ und erfuhr, wie Bürgerinnen und Bürger überwiegend ehrenamtlich und mit großer Leidenschaft versuchen, ihren Stadtteil nach Jahren des Strukturwandels neu mit Leben zu erfüllen.

Dazu trägt auch die Griechische Gemeinde Castrop-Rauxel bei, die das Präsidium am Ende eines langen Tages zur Begegnung im Kulturzentrum AGORA einlud. Das in den 80er Jahren entstandene Zentrum der Gemeinde auf ehemaligem Zechengrund hat sich längst zu einem festen Pfeiler der sozialen Angebote der Stadtteilarbeit entwickelt und ist gern genutzte Anlaufstelle für Menschen aus über 60 Nationen. Die Gastfreundschaft der Griechischen Gemeinde werde dem Landtagspräsidium noch lange in Erinnerung bleiben, erklärte Landtagspräsidentin Carina Gödecke zum Abschied. Und mit Blick auf die Vielfalt im Vest versprach sie: „Wir werden bestimmt wiederkommen.“

Text. Sebastian Wuwer // Quellenangabe: Landtag NRW/Sebastian Wuwer



Pressekontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Svenja Küchmeister, Telefon: 02361/534512, E-Mail: svenja.kuechmeister@kreis-re.de

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Regionenreise Landtagspräsidium - Zeche Ewald Herten
Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald in Herten (v.l.): Landtags-Direktorin Dorothee Zwiffelhoffer, die Landtags-Vizepräsidenten Oliver Keymis und Eckhard Uhlenberg, Bürgermeister Dr. Uli Paetzel, Landtagspräsidentin Carina Gödecke, Landrat Cay Süberkrüb, Vizepräsident Dr. Gerhard Papke und Stadtbaurat Volker Lindner. Fotonachweis: Landtag NRW/Bernd Schälte
Regionenreise Landtagspräsidium - Halde Hoppenbruch Herten / Recklinghausen
Aussicht von der Halde Hoheward: Sogar bis Düsseldorf reichte die Fernsicht am Mittwoch. Fotonachweis: Landtag NRW/Bernd Schälte
Regionenreise Landtagspräsidium - Spargeldorf Scherlebeck
Zu Gast auf dem Hof Schulte-Scherlebeck im Spargeldorf Scherlebeck: (v.l.) Olaf Schade (Büroleiter der Landtagspräsidentin), Friedrich Steinmann (Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes), Landtags-Vizepräsident Eckhard Uhlenberg, Landrat Cay Süberkrüb, Landtagspräsidentin Carina Gödecke, Landwirt Heiner Schulte-Scherlebeck und Landtags-Vizepräsident Oliver Keymis. Bildnachweis: Landtag NRW/Bernd Schälte
Regionenreise Landtagspräsidium - Chemiepark Marl
Zu Besuch im Chemiepark Marl: (v.l.) Landtags-Vizepräsident Eckhard Uhlenberg, Landtagsdirektorin Dorothee Zwiffelhoffer, Landtags-Vizepräsident Oliver Keymis, Prof. Walter Tötsch (Standortleiter des Chemieparks), Peter Karst (Geschäftsführer Umbau 21 GmbH), Landtagspräsidentin Carina Gödecke, Landrat Cay Süberkrüb, Landtags-Vizepräsident Dr. Gerhard Papke und Axel Großer, stellv. Bürgermeister der Stadt Marl. Bildnachweis: Landtag NRW/Bernd Schälte
Regionenreise Landtagspräsidium - Festspielhaus Recklinghausen
Bürgermeister Christoph Tesche begrüßte die Delegation im Festspielhaus in Recklinghausen. Bildnachweis: Landtag NRW/Bernd Schälte
Regionenreise Landtagspräsidium - Habinghorst (Castrop-Rauxel)
Die Entwicklung der Langen Straße im Stadtteil Habinghorst stand im Stadtteilbüro im Mittelpunkt. Bürgermeister Johannes Beisenherz gab gemeinsam mit den unterschiedlichen Beteiligten Einblicke in die Entwicklungen der letzten Monate und Jahre.
Regionenreise Landtagspräsidium - Agora Castrop-Rauxel - Gruppe
Im Amphitheater der Agora in Castrop-Rauxel: (v.l.) Thorsten Schnelle (Kulturzentrum Agora), Landtagsdirektorin Dorothee Zwiffelhoffer, Landrat Cay Süberkrüb, Konstantinos Boulbos (1. Vorsitzender der Griechischen Gemeinde), Landtagspräsidentin Carina Gödecke, die Landtags-Vizepräsidenten Oliver Keymis und Eckhard Uhlenberg, Landtagsabgeordnete Eva Steininger-Bludau und Landtags-Vizepräsident Dr. Gerhard Papke.
Regionenreise Landtagspräsidium - Agora Castrop-Rauxel, Informationen
Regionenreise Landtagspräsidium - Abschluss
Zum Abschluss der Regionenreise des Landtagspräsidiums durch den Kreis Recklinghausen traf das Präsidium in den Räumen des Kulturzentrums Agora einige Vertreter von Kirchen, Verbänden, Einrichtungen und Unternehmen im Kreis Recklinghausen zusammen.


Die Kreisverwaltung Recklinghausen im Überblick
Der Kreis Recklinghausen ist mit über 630.000 Einwohnern der bevölkerungsreichste Kreis Deutschlands. Besonders auffällig ist in diesem Kreis die Vielfalt: Von der Industriezone des Ruhrgebiets zu den ländlichen Strukturen des Münsterlandes gibt es im Kreis Recklinghausen alle Facetten zu sehen und zu erleben. In der Region finden Einwohner und Besucher einen bunten Mix an kulturellen Angeboten – angeführt von den Ruhrfestspielen und dem Grimme Preis über Kleinkunst und Kabarett bis zu Konzerten aller Art. Der „Vestische Kreis“, wie er auch genannt wird, überrascht mit viel Grün und Wasser. Die Haard und die Hohe Mark laden zu kleineren und größeren Wanderungen, Ausritten und Radtouren ein, von den Bergehalden des Reviers hat man eine beeindruckende Aussicht über das mittlere Ruhrgebiet bis hin zum Münsterland. Zum Kreis Recklinghausen gehören zehn Städte: Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Gladbeck, Haltern am See, Herten, Marl, Recklinghausen, Oer-Erkenschwick und Waltrop. Die Kreisverwaltung Recklinghausen ist unter anderem zuständig für das Straßenverkehrsamt, das Gesundheitswesen, Veterinäramt, Katastrophen-, Zivil- und Feuerschutz, Geodaten, Erziehungsberatung, sie ist Umwelt- und Wasserbehörde und vieles mehr. Alle Dienstleistungen der Kreisverwaltung gibt es im Internet: www.kreis-re.de.


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