Meldung vom 09.12.2016
Neues Fahrzeug für die Höhenretter im Kreis Recklinghausen
Landrat übergibt „GW-Höhenrettung“ an die Einsatzkräfte

Die Höhenretter im Kreis Recklinghausen haben ab sofort ein neues Fahrzeug, den „GW-Höhenrettung“. „Ich bin froh, dass die Höhenretter ihre umfangreiche Ausstattung mit dem neuen Fahrzeug sicher und übersichtlich zum Einsatzort transportieren können. Sie leisten wichtige Arbeit für die Menschen im ganzen Kreis Recklinghausen“, sagte Landrat Cay Süberkrüb bei der Übergabe des Fahrzeugs, die auch mit einer Einsatzübung verbunden war.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Recklinghausen haben die Höhenretter die Rettung aus luftiger Höhe geübt – die Menschenrettung aus dem Riesenrad vor dem Rathaus wurde simuliert. Dabei haben die Einsatzkräfte auch festgestellt, dass am Einsatzort jetzt die schnelle Entnahme der Geräte möglich ist, genau so, wie es geplant war.

Neben der technischen Ausstattung haben fünf Höhenretter in dem Fahrzeug Platz. An Bord sind allerdings Materialien für fünf weitere Retter, da sich das Rendezvous-Verfahren bewährt hat: Von der Feuerwache Marl, wo das Fahrzeug stationiert ist, rückt der „GW-Höhenrettung“ aus, die anderen Höhenretter kommen aus den anderen Städten direkt zur Einsatzstelle.

Zur Ausstattung des Fahrzeugs gehören unter anderem
•    6 Kernmantelseile statisch in 100m Länge
•    2 Kernmantelseile statisch in 200m Länge (für Windkraftanlagen oder ähnlich hohe Objekte)
•    2 Kernmantelseile dynamisch in 100m Länge (für den gesicherten Vorstieg)
•    10 Sets persönliche Ausrüstung mit Abseilgerät, Bandschlingen, Steigklemmen, Rollen, mitlaufenden Sicherungsgeräten, etc)
•    1 Set „Schwerlastrettung“ (vorkonfektioniert für den schnellen Einsatz)
•    Seilscheren zum Kappen von Seilen und Bändern
•    Funkgeräte digital
•    Diverse Rollen zum Bau von komplexen Flaschenzugsystemen und vieles mehr.

Im Kreis Recklinghausen sind zurzeit 21 ausgebildete Höhenretter zum Einsatz bereit, fünf davon können die Qualifikation „Ausbilder Höhenrettung“ vorweisen.

Die Höhenrettung kann in verschiedensten Situationen eingesetzt werden, dazu zählen neben der klassischen Rettung aus der Höhe auch die Rettung aus der Tiefe (Schächte, Brunnen, etc.). Technische Hilfeleistungen gehören ebenfalls dazu. In letzter Zeit bildet sich ein weiterer Bereich heraus, die „Schwerlastrettung“ – Rettung bzw. Transport von adipösen Personen mit einem Gewicht von über 200 Kilogramm.

Auch „Nicht-Höhenretter“ können durch die ausgebildeten Kollegen in absturzgefährdeten Bereichen gesichert sowie auf- und abgeseilt werden, beispielsweise um einen Notarzt zu einem Patienten zu bringen. Die Arbeit der Höhenretter beginnt dort, wo ein sicheres Arbeiten mit den „normalen“ Feuerwehrgerätschaften nicht mehr möglich ist oder die Leitern nicht mehr hinreichen.

Zusätzlich zu der bisherigen Ausstattung sind einige Geräte neu beschafft worden:
 •    Arizona Vortex: Ein vielfältig verwendbares Gerät, das als Ein-, Zwei- und Dreibein verwendet werden kann. Es kann dazu verwendet werden, temporäre Anschlagpunkte zu erstellen, um beispielsweise an einer Dachkante eine hoch gelegenen Anschlag- oder Umlenkpunkt zu schaffen. Das Gerät kann auch zur Schachtrettung verwendet werden, um einen Anschlagpunkt über dem Schacht zu erstellen.
•    Ortler Winde: Mit dieser handbetriebenen Faserseilwinde können zwei Personen (max. 200 Kg) angehoben oder abgelassen werden. Mit dieser Winde sind Rettungen aus der Tiefe sehr schnell und einfach durchzuführen.
•    Korbtrage Schwerlastrettung: Mit dieser Edelstahltrage in extra breiter Ausführung können extrem adipöse Patienten sicher transportiert werden, wenn ein Weg durch das Gebäude aufgrund der Platzverhältnisse ausscheidet. Mit dem entwickelten Konzept „Schwerlastrettung“ ist es den Höhenrettern möglich, Patienten bis zu einem Gewicht von 350 Kilogramm patientenschonend zu transportieren. Dieses Konzept hat sich im Kreis Recklinghausen bereits mehrfach bewährt. Die Trage hat eine (theoretische) Belastungsgrenze von 1100 Kilogramm.
•    Korbtrage Roll-Up: Diese Kunststofftrage ist die Standard-Trage der Höhenretter. Sie kann zusammen mit einer Vakuum-Matratze verwendet werden, um traumatisierte Patienten sicher und patientengerecht auf- und abzuseilen. Der Patient wird in dieser Trage förmlich verschnürt. Durch eine zusätzliche Trageaufhängung ist es möglich, die Trage in Sekundenschnelle von einer waagerechten in eine senkrechte Position zu bringen. Das ist beispielsweise dann notwendig, wenn ein Patient aus einem Windrad gerettet werden muss und dabei „Mannlöcher“ in Zwischenpodesten passiert werden müssen.
•    Big-Shot Wurfbeutelschleuder: Mit dieser übergroßen Schleuder kann ein Seil in höher gelegene Bereiche „geschossen“ werden. Das ist zum Beispiel bei der Baumrettung erforderlich, falls im Stammbereich keine Äste zum Erklettern des Baumes vorhanden sind. Mit der Schleuder wird dazu ein Wurfbeutel mit einer dünnen Schnur über einen tragfähigen Ast geschossen. An dem dünnen Seil wird dann ein Statikkernmantelseil nachgezogen, an dem dann aufgestiegen wird. Mit der Schleuder können Höhen von bis zu 40 Metern erreicht werden.

 

Für die Anschaffung und Ausstattung des neuen Fahrzeugs zur Höhenrettung hat der Kreis Recklinghausen 76.000 Euro investiert.



Pressekontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Svenja Küchmeister, Telefon: 02361/534512, E-Mail: svenja.kuechmeister@kreis-re.de

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Neues Fahrzeug für die Höhenretter
Landrat Cay Süberkrüb übergibt den Schlüssel für das neue Fahrzeug am Rande der Höhenrettungsübung.
Neues Fahrzeug für die Höhenretter
Höhenrettungsübung
Höhenrettungsübung
Neues Fahrzeug für die Höhenretter


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